Lieber Freund! Vielen Dank
für Ihren Brief u. Ihre
freundl. Bereitwilligkeit bei
Bechstein »unseren« Flügel
zu probiren. –
Wegen des Program̅es muss
ich mich undeutlich ausge_ drückt haben. Ich stelle
es mir so vor:
1) Concerto
Pause
2) Soli
3) Totentanz
Ich glaube dass das Publicum
(u. ich rechne mich mit dazu)
Sie lieber in der Mitte
Solo hört als 3 mal mit
Orchester. Und was Chopin betrifft, so würde selbst
Lieber Freund!
Vielen Dank
für Ihren Brief und Ihre
freundl. Bereitwilligkeit bei
Bechstein »unseren« Flügel
zu probieren. –
Wegen des Programmes muss
ich mich undeutlich ausgedrückt haben. Ich stelle
es mir so vor:
1) Concerto
Pause
2) Soli
3) Totentanz
Ich glaube dass das Publicum
(u. ich rechne mich mit dazu)
Sie lieber in der Mitte
Solo hört als 3 mal mit
Orchester. Und was Chopin
betrifft, so würde selbst
[...?] Hans Lick wenn er noch lebte und einige
neueste Musik gehört hätte, nicht mehr vom
Lamm zwischen 2 Kannibalen geredet haben.
Il en aurait entendu bien d’autres! Doch
wählen Sie natürlich nach Belieben und Zeit hat
es auch noch. Ich wollte nur wissen, ob es
Ihnen nicht zu anstrengend ist, in der Mitte
noch Solo zu spielen.
Andreae wählt das Konzert nicht um dem Komponisten eine Gefälligkeit zu erweisen. Er ist
mit Ihrem ergebensten Diener der Ansicht, dass
das Werk zu der kleinen Zahl derjenigen
gehört die gegeben werden müssen. Über
diesen Punkt dürfen Sie aber ganz beruhigt sein.
Meine Frau ist in Paris, ich erwarte sie
aber in den nächsten Tagen.
Mit den herzlichsten Grüßen an Ihre l. Frau
und Sie selbst bin ich
Sobald ich etwas von Basel erfahre, melde ich es
Ihnen. Vorläufig schicke ich die Partitur an Suter.
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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[...?] Hans Lick wen̅ er noch lebte u. einige
neueste Musik gehört hätte, nicht mehr vom
Lam̅ zwischen 2 Kannibalen geredet haben.
Il en aurait entendu bien d’autres! Doch
wählen Sie natürlich nach Belieben u. Zeit hat
es auch noch. Ich wollte nur wissen, ob es
Ihnen nicht zu anstrengend ist, in der Mitte
noch Solo zu spielen.
Andreae wählt das Concert nicht um dem Compo_ nisten eine Gefälligkeit zu erweisen. Er ist
mit Ihrem ergebensten Diener der Ansicht, dass
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3Faksimile
3Diplomatische Umschrift
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Meine Frau ist in Paris, ich erwarte sie
aber in den nächsten Tagen.
Mit den herzlichsten Grüssen an Ihre l. Frau
u. Sie selbst bin ich
Sobald ich etwas von Basel erfahre, melde ich es
Ihnen. Vorläufig schicke ich die Partitur an Suter.
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1707 | olim:
Mus.ep. R. Freund 18 (Busoni-Nachl. B II)
|
Brief von Robert Freund an Ferruccio Busoni (13. November 1906), bearbeitet von Judith Treumann, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Robert Freund, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, März 2021: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100522 (28. März 2021: in Bearbeitung)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Robert Freund an Ferruccio Busoni (13. November 1906)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Robert Freund to Ferruccio Busoni (13 November 1906)</title>
<author key="E0300208">Robert Freund</author>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
<title type="genre">Briefe</title>
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<editor key="E0300314">Christian Schaper</editor>
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<collection>Nachlass Ferruccio Busoni</collection>
<idno>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1707</idno>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300208">Hand des Absenders Robert Freund, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat</handNote>
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<handNote xml:id="dsb_st_red" scope="minor" medium="red_ink" scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte)</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit Unterstrichen (_).</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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