Ferruccio Busoni an Robert Freund arrow_backarrow_forward

Weimar · 19. August 1897

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Berlin W.50.
Tauenzienstr. 10.
am 19. Aug 97.

Sehr verehrter Herr.

Ich sehe es als ein
schaetzbares Zeichen
künstlerischen Vertrauens
an, wenn Sie die clavieristi-
schen Studien Ihres Frl.
Schwester von mir geleitet
wissen wollen; ein Zeichen,
welches mich erfreut und
dankbar macht. –

Wenn sich Ihr Frl. Schwester
mit einer etwas sehr
unregelmässigen
periodischen Wiederkehr der

Berlin W.50.
Tauenzienstr. 10.
am 19. Aug 97.

Sehr verehrter Herr.

Ich sehe es als ein schätzbares Zeichen künstlerischen Vertrauens an, wenn Sie die klavieristischen Studien Ihres Frl. Schwester von mir geleitet wissen wollen; ein Zeichen, welches mich erfreut und dankbar macht. –

Wenn sich Ihr Frl. Schwester mit einer etwas sehr unregelmäßigen periodischen Wiederkehr der Unterrichtsstunden begnügt – (sie ist, wie Sie auch halb voraussetzen, durch die Konzertreisen bedingt,) so bin ich selbstverständlich gerne bereit mein pädagogisch-Bestes zu Gunsten der jungen Dame zu versuchen.

Doch ist eine solche Unregelmäßigkeit ziemlich nachteilig und der gewünschten »Strenge« im vorhinein zuwider.

Ich muss Sie jedenfalls darauf aufmerksam machen.

Die Ankunft des Frl. Freund wäre mir in der II Hälfte September recht erwünscht: ich hoffe zu dieser Zeit mich eines rheumatischen akuten Leidens ganz entledigt zu haben, welches mir, gerade dieser Tage, in qualvollster Weise zusetzt.

Zürich ist bereits seit längster Zeit eines meiner Ziele und Wünsche. Möchte es mir doch diesjahr vergönnt sein, Ihnen dort die Hand zu drücken.

Mit vorzüglichster Hochachtung zeichnet Ihr sehr ergebener

Ferruccio B. Busoni

                                                                
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begnügt – (sie ist, wie Sie
auch halb voraussetzen, durch
die Concertreisen bedingt,)
so bin ich selbstverstaendlich
gerne bereit mein
paedagogisch-Bestes zu
Gunsten der jungen Dame zu
versuchen.

Doch ist eine solche Unregel-
mässigkeit ziemlich nachtheilig
und der gewünschten »Strenge«
im vorhinein zuwider.

Ich muss Sie jedenfalls darauf
aufmerksam machen.

Die Ankunft des
Frl. Freund waere mir in

                                                                
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der II Hälfte September recht erwünscht:
ich hoffe zu dieser Zeit mich eines rheumati-
schen akuten Leidens ganz entledigt zu
haben, welches mir, gerade dieser Tage,
in qualvollster Weise zusetzt.

Zürich ist bereits seit längster Zeit
eines meiner Ziele und Wünsche. Möchte es
mir doch diesjahr vergönnt sein, Ihnen dort die
Hand zu drücken.

Mit vorzüglichster Hochachtung
zeichnet Ihr sehr ergebener

Ferruccio B. Busoni

                                                                
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Überlieferung
Schweiz | Zürich | Zentralbibliothek Zürich | Handschriftenabteilung | Nachlass Robert Freund & Etelka Freund | Ms. Z II 157 a.1.2
Zustand
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 3 beschriebene Seiten
Kollation
Seitenfolge: 1, 3, 2 (2 im Querformat)
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen hat
  • Poststempel (schwarze Tinte)

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
28. März 2021: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition