| Faksimile | Diplomatische Umschrift | Lesefassung | XML | 
                                                
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               Mus.ep. M. Wegelius 25 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5338 Lieber, guter Ferruccio! Grüss’ dich Gott! Zu allererst:
               bitte schön um einen guten Rath!
 Fräulein v. Haartman
                                                                Maria Augusta von Haartman (genannt Lilly) war seit 1891 Klavierschülerin am Konservatorium und wurde 1897–1898 von Alfred Grünfeld in Wien unterrichtet, worauf sie nach Helsinki zurückkehrte (vgl. Dahlström 1982, S. 406; N. N. 1898g; zur Anfrage an Busoni siehe auch den Folgebrief).
               
               möchte hinaus
 um sich weiter zu klavierfachen. Sie
 meint aber, dass sie für deinen Un⸗
 terricht noch nicht technisch reif wäre,
 d. h. dass sie für’s erste noch regelmäs⸗
 sige, wöchentliche Stunden haben müss⸗
 te, was nun dir mit Deinen vielen
 Reisen unmöglich ist. Kannst Du[1]
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               Vikan, den 20. August 1897. Lieber, guter Ferruccio! Grüß dich Gott! Zu allererst:
                bitte schön um einen guten Rat!
                Fräulein von Haartman
                                                                Maria Augusta von Haartman (genannt Lilly) war seit 1891 Klavierschülerin am Konservatorium und wurde 1897–1898 von Alfred Grünfeld in Wien unterrichtet, worauf sie nach Helsinki zurückkehrte (vgl. Dahlström 1982, S. 406; N. N. 1898g; zur Anfrage an Busoni siehe auch den Folgebrief).
               
               möchte hinaus,
                um sich weiter zu klavierfachen. Sie
                meint aber, dass sie für deinen Unterricht noch nicht technisch reif wäre,
                d. h., dass sie fürs Erste noch regelmäßige, wöchentliche Stunden haben müsste, was nun dir mit Deinen vielen
                Reisen unmöglich ist. Kannst Du
               
               
               
               ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
                empfehlen, von dem sie dann später
                zu Dir kommen könnte – entweder in Berlin, Wien oder Dresden?
                Sie spielte in den öffentlichen Prüfungen
                die Chromatische  Fantasie  und
                das Beethoven’sche G-Dur-Konzert (I. Satz)
                                                                Die öffentliche Prüfung fand am 29. Mai 1897 statt (vgl. H. M. 1897d).
               
                recht fein, obwohl sehr nervös.
                Sie ist als Mensch sehr mittelmäßig begabt, aber musikalisch
                feinfühlig und meiner Ansicht
                nach nicht ohne Talent. Ich wäre Dir sehr dankbar für eine
                frühzeitige Antwort.
                                                                Eine Antwort Busonis ist nicht überliefert. Wegelius fragte ihn wohl auch noch ein zweites Mal dazu an – wahrscheinlich telegraphisch (siehe den Folgebrief).
                                                             Dieser Sommer ist etwas anders geworden, als wir uns
                vorstellten – d. h. meine Wohnung ist noch nicht fertig, obwohl
                wir seit 1. August hier wohnen.
                                                                Nachdem die Sommerresidenz von Wegelius’ Vater und Mutter nach deren Tod in den Besitz einer anderen Familie übergegangen war, hatten Martin und Hanna Wegelius das Grundstück erworben, um ein eigenes Ferien- und Ruhestandsdomizil zu bauen. Zu Wegelius 50. Geburtstag (1896) hatte das Musikinstitut dafür Spendenbeträge gesammelt. Anfang 1897 hatte der Bau der zweistöckigen Villa Vikan begonnen, die noch im selben Jahr bezogen wurde und ab da als Rückzugsort für die Sommermonate diente, auch für eine Reihe von Kolleg*innen und Studierenden des Instituts, die jederzeit großzügig empfangen wurden (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 399–403; Flodin 1922, S. 475–481).
               
               Morgen
                   Abend wird’s so ziemlich fertig in
                den Zimmern sein – s’ist eigentlich nur der Maler, der noch Verschiedenes zu tun hat. Es wird
                aber ein entzückendes Nest werden – das sage ich Dir – Herrje, wenn Du einmal da bist
                mit deiner Gerda! Meine Hanna ist ganz närrisch vor Freude
                über ihr Heim; möge sie dieses
                Glück lange und unbetrübt genießen können! Ich bin nicht
                ohne Sorgen, und zwar recht
                schwere – es hat natürlich das
                Doppelte gekostet. Wo das Geld
               
               
               
               herkommen soll, weiß ich noch
                nicht. Aber so, wie es in einem
                Jahr  sein wird, ist das Ding schon
                viel mehr wert, als es gekostet
                hat, und das ist doch ein beruhigendes Gefühl. Lieber Ferruccio, von der Angelegenheit, die mir am meisten 
                am Herzen liegt, spreche ich jetzt
                nicht. Wozu würde es nützen.
                Sobald es Dir angenehm, 
                schreibst Du: „fanget an!“ und
                wir setzen uns gleich in Bewegung.
                                                                Wegelius spielt auf die Frage an, ob Busoni noch einmal als Lehrer an das Musikinstitut kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. Wegelius wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom 7. Februar bis 5. März 1897).
                                                             Großen Schmerz hat uns der
                Ausgang der Universitätssache
                bereitet;
                                                                Nachdem Richard Faltin 1896 an der Alexanders-Universität in den Ruhestand getreten war, wurde sein Amt des Musikdirektors frei, worauf sich u. a. Jean Sibelius und Robert Kajanus bewarben. Während Sibelius in seiner Ende 1896 gehaltenen Probevorlesung mit einem Vortrag über den Einfluss von finnischer Volksmusik auf die Kunstmusik glänzen konnte, fiel Kajanus in seiner Vorlesung insbesondere dadurch auf, dass er hauptsächlich aus einer Biographie zitierte und kaum ein eigener Beitrag zu seinem Thema zu erkennen war. Das von Faltin geleitete Komitee, das über dessen Nachfolge entscheiden sollte, stimmte klar für Sibelius(25:3 Stimmen). Kajanus legte daraufhin Protest ein und verwies u. a. auf die erst kürzlich missglückte Uraufführung von Sibelius’ Krönungskantate unter der Leitung des Komponisten, um dessen Fähigkeiten als Komponist Dirigent zu untergraben. Das Komitee gab nur einen Vorschlag ab, die Entscheidung lag beim Universitätskanzler, der wohl aus politischen Gründen Kajanus zum neuen Musikdirektor ernannte (vgl. Tavastjerna 1976, S. 190–193; Barnett 2007, S. 109–112).
               
               der Sibelius ist ja
               
               
               
                durchgefallen. Das ganze Konsistorium – mit Ausnahme von drei Stimmen
                (gegen circa 20) – hat Sibelius in
                erster, Kajanus in zweiter Linie
                vorgeschlagen; der Kajanus ist aber
                vom Kanzler ernannt worden.
                Der Kajanus hat natürlich alle Minen springen lassen – es half
                nicht, dass er wegen offenbarem
                Plagiat in seiner Vorlesung überführt wurde, er hat es doch durchgesetzt – Gott weiß auf welchem
                Wege. Das war nun der einzige
                Platz, der dem Sibelius wirklich
                gepasst hätte – was man jetzt
                mit ihm anfangen soll, weiß
                ich wahrhaftig nicht; mein Verstand steht still. Etwas kann
                ja getan werden und wird wohl
                auch – es wird aber zu wenig 
                sein. Nun – die Hoffnung darf
                man nicht aufgeben. Für die schönen Bücher und
                Tomaten, die uns die Nyberg
                brachte,
                                                                Annie Nyberg war im Jahr zuvor nach Berlin gereist, um bei Busoni Klavierunterricht zu nehmen. Im Juli oder August 1897 muss sie nach Helsinki zurückgekehrt sein (siehe auch den Brief vom 22. Oktober 1896).
               
               sagen wir beide unsern
                schönsten Dank! Meine Frau
                schreibt wohl auch paar Zeilen – obwohl sie jetzt über
                die Ohren im Haushalt steckt. Für die herzlichen Zeilen aus
                Petersburg sage ich Dir auch meinen wärmsten Dank; die taten
                mir sehr wohl, obwohl es mir
                nachher sehr schmerzte, dass ich
               
               
               
               doch nicht kam. Das nächste
                Mal werde ich nicht so dumm
                sein, wenn ich nur früh genug
                weiß, wann Du da bist. Vielleicht
                kommst Du aber auch zu uns
                einmal wieder?!? Wie schön wäre
                es, Euch bald wiederzusehen
                – schau, wie meine Hand unmöglich ist; ich kann kaum
                schreiben, weil ich mich heute
                draußen etwas angestrengt
                habe mit Steinen, Leitern usw.
                Die schönen Tage auf Rügen
                                                                Siehe die Kommentierung im Brief vom 25. August 1896.
               
                 schweben mir jetzt täglich
                vor. Wie lieb Ihr Beide wart,
                dort und in Berlin, werde
                ich nie vergessen. Sage deiner
               
               
               
               Gerda, dass ich ihr und Dir alles
                Liebe und Gute wünsche, was im
                Leben möglich und denkbar ist.
                Kommt was von Dir bald auf
                den Musikmarkt? Lebe wohl
                für diesmal und entschuldige deinem schlecht schreibenden, ergebensten 
               Die Hanna grüßt 1000-mal
                   und sagt, dass sie gerade heute keine Hände zum Schreiben hat – die stecken voll von Staub, Seife, Erbsen und
                   wer weiß noch alles | 
                                                            
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               <salute rend="indent-2 space-above space-below">Lieber, guter <persName key="E0300017">Ferruccio</persName>!</salute>
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            <p type="pre-split" rend="indent-first space-above">Grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice><orig>’</orig> dich Gott! Zu allererst:
               <lb/>bitte schön um einen guten Rat<orig>h</orig>!
               <lb/><persName key="E0300996">Fräulein <choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice> Haartman</persName>
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300996">Maria Augusta von Haartman</persName> (genannt <persName key="E0300996" type="nick">Lilly</persName>) war seit <date when-iso="1891">1891</date> Klavierschülerin am <rs key="E0600031">Konservatorium</rs> und wurde <date when-iso="1897/1898">1897–1898</date> von <persName key="E0300929">Alfred Grünfeld</persName> in <placeName key="E0500002">Wien</placeName> unterrichtet, worauf sie nach <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> zurückkehrte (vgl. <bibl><ref target="#E0800437"/>, S. 406</bibl>; <bibl><ref target="#E0800511"/></bibl>; zur Anfrage an <persName key="E0300017">Busoni</persName> siehe auch den <ref target="#D0102042" n="6">Folgebrief</ref>).</note>
               
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                                                    |  2Faksimile |  2Diplomatische Umschrift |  2XML | 
                                                
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               ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
               empfehlen, von dem sie dann später
 zu Dir kommen könnte – ent⸗
 weder in Berlin, Wien oder Dresden?
 Sie spielte in den öff. Prüfungen
 die krom.
 fatFantasieochunddas Beethovensche G-durkonsert (I satz)
                                                                Die öffentliche Prüfung fand am 29. Mai 1897 statt (vgl. H. M. 1897d).
 recht fein, obwohl sehr nervös.
 Sie ist als Mensch sehr mittel⸗
 mässig begabt, aber musikalisch
 feinfühlig und meiner Ansicht
 nach nicht ohne Talent. Ich wä⸗
 re Dir sehr dankbar für eine
 frühzeitige Antwort.
                                                                Eine Antwort Busonis ist nicht überliefert. Wegelius fragte ihn wohl auch noch ein zweites Mal dazu an – wahrscheinlich telegraphisch (siehe den Folgebrief).
 Dieser Sommer ist etwas an⸗ders geworden, als wir uns
 vorstellten – d. h. meine Woh⸗
 
                                                                        
                     Deutsche
                        Staatsbibliothek
 Berlin
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               ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
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               <note type="commentary" resp="#E0300616">Die öffentliche Prüfung fand am <date when-iso="1897-05-29">29. Mai 1897</date> statt (vgl. <bibl><ref target="#E0800512"/></bibl>).</note>
               
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               <lb break="no"/>re Dir sehr dankbar für eine
               <lb/>frühzeitige Antwort.
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616">Eine Antwort <persName key="E0300017">Busonis</persName> ist nicht überliefert. <persName key="E0300207">Wegelius</persName> fragte ihn wohl auch noch ein zweites Mal dazu an – wahrscheinlich telegraphisch (siehe den <ref target="#D0102042" n="6">Folgebrief</ref>).</note></p>
            
            <p type="pre-split" rend="indent-first">Dieser Sommer ist etwas an
               <lb break="no"/>ders geworden, als wir uns
               <lb/>vorstellten – d. h. <rs type="pre-split" key="E0500957">meine Woh
                  
                  <note type="stamp" place="bottom-right" resp="#dsb_st_red" xml:id="stamp1">
                     <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
                        <lb/>Staatsbibliothek
                        <lb/>
                        <placeName key="E0500029">
                           <hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
                        </placeName>
                     </stamp>
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                  nung ist noch nicht fertig, obwohl
               wir seit 1 Aug. hier wohnen.
                                                                Nachdem die Sommerresidenz von Wegelius’ Vater und Mutter nach deren Tod in den Besitz einer anderen Familie übergegangen war, hatten Martin und Hanna Wegelius das Grundstück erworben, um ein eigenes Ferien- und Ruhestandsdomizil zu bauen. Zu Wegelius 50. Geburtstag (1896) hatte das Musikinstitut dafür Spendenbeträge gesammelt. Anfang 1897 hatte der Bau der zweistöckigen Villa Vikan begonnen, die noch im selben Jahr bezogen wurde und ab da als Rückzugsort für die Sommermonate diente, auch für eine Reihe von Kolleg*innen und Studierenden des Instituts, die jederzeit großzügig empfangen wurden (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 399–403; Flodin 1922, S. 475–481).
               
               Morgen
 Abend wird’s so ziemlich fertig in
 den Zimmern sein – s’ist eigent⸗
 lich nur der Maler, der noch Ver⸗
 schiedenes zu thun hat. Es wird
 aber ein entzückendes Nest wer⸗
 den – das sage ich Dir – Herr
 Je, wenn Du einmal da bist
 mit deiner Gerda! Meine Han⸗
 na ist ganz närrisch vor Freude
 über ihr Heim; möge sie dieses
 Glück lange und unbetrübt ge⸗
 niessen können! Ich bin nicht
 ohne Sorgen, und zwar recht
 schwere – es hat natürlich das
 doppelte gekostet. Wo das Geld
                  Deutsche
 Staatsbibliothek
 Berlin
                     
                  
               [2]
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split" rend="indent-first"><rs key="E0500957" type="split">
                  
                  nung</rs> ist noch nicht fertig, obwohl
               <lb/>wir seit <date when-iso="1897-08-01">1<reg>.</reg> <choice><abbr>Aug.</abbr><expan>August</expan></choice></date> hier wohnen.
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616">Nachdem die Sommerresidenz von <persName key="E0300207">Wegelius’</persName> <persName key="E0300999">Vater</persName> und <persName key="E0301000">Mutter</persName> nach deren Tod in den Besitz einer anderen Familie übergegangen war, hatten <persName key="E0300017">Martin</persName> und <persName key="E0300895">Hanna Wegelius</persName> das Grundstück erworben, um ein eigenes Ferien- und Ruhestandsdomizil zu bauen. Zu <persName key="E0300017">Wegelius</persName> 50. Geburtstag (<date when-iso="1896">1896</date>) hatte das <rs key="E0600031">Musikinstitut</rs> dafür Spendenbeträge gesammelt. Anfang <date when-iso="1897">1897</date> hatte der Bau der zweistöckigen <placeName key="E0500957">Villa <placeName key="E0501055">Vikan</placeName></placeName> begonnen, die noch <date when-iso="1897">im selben Jahr</date> bezogen wurde und ab da als Rückzugsort für die Sommermonate diente, auch für eine Reihe von Kolleg*innen und Studierenden des <rs key="E0600031">Instituts</rs>, die jederzeit großzügig empfangen wurden (vgl. <bibl><ref target="#E0800452"/>, S. 399–403</bibl>; <bibl><ref target="#E0800441"/>, S. 475–481</bibl>).</note>
               
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                  <lb/>Abend</date> wird’s so ziemlich fertig in
               <lb/>den Zimmern sein – s’ist eigent
               <lb break="no"/>lich nur der Maler, der noch Ver
               <lb break="no"/>schiedenes zu t<orig>h</orig>un hat. Es wird
               <lb/>aber ein entzückendes Nest wer
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                  <lb/>J</orig><reg>j</reg></choice>e, wenn Du einmal da bist
               <lb/>mit deiner <persName key="E0300059">Gerda</persName>! Meine <persName key="E0300895">Han
                  <lb break="no"/>na</persName> ist ganz närrisch vor Freude
               <lb/>über ihr Heim; möge sie dieses
               <lb/>Glück lange und unbetrübt ge
               <lb break="no"/>nie<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>en können! Ich bin nicht
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                  <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
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                        <hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
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               <note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[2]</note>
               
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               herkommen soll, weiss ich noch
               nicht. Aber so wie es in einem
 Jahr
 j
                                                                        Transkription unsicher:
                    unvollständig.
                sein wird, ist das Ding schonviel mehr werth als es gekostet
 hat, und das ist doch ein beru⸗
 higendes Gefühl.
 Lieber Ferruccio, von der Ange⸗legenheit, die mir am meisten
 am Herzen liegt, spreche ich jetzt
 nicht. Wozu würde es nützen.
 So bald es Dir angenehm,
 schreibschreibst Du: “fanget an!” und
 wir setzen uns gleich in Bewe⸗
 gung.
                                                                Wegelius spielt auf die Frage an, ob Busoni noch einmal als Lehrer an das Musikinstitut kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. Wegelius wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom 7. Februar bis 5. März 1897).
 Grossen Schmerz hat uns der
               Ausgang der Universitätssache
 bereitet;
                                                                Nachdem Richard Faltin 1896 an der Alexanders-Universität in den Ruhestand getreten war, wurde sein Amt des Musikdirektors frei, worauf sich u. a. Jean Sibelius und Robert Kajanus bewarben. Während Sibelius in seiner Ende 1896 gehaltenen Probevorlesung mit einem Vortrag über den Einfluss von finnischer Volksmusik auf die Kunstmusik glänzen konnte, fiel Kajanus in seiner Vorlesung insbesondere dadurch auf, dass er hauptsächlich aus einer Biographie zitierte und kaum ein eigener Beitrag zu seinem Thema zu erkennen war. Das von Faltin geleitete Komitee, das über dessen Nachfolge entscheiden sollte, stimmte klar für Sibelius(25:3 Stimmen). Kajanus legte daraufhin Protest ein und verwies u. a. auf die erst kürzlich missglückte Uraufführung von Sibelius’ Krönungskantate unter der Leitung des Komponisten, um dessen Fähigkeiten als Komponist Dirigent zu untergraben. Das Komitee gab nur einen Vorschlag ab, die Entscheidung lag beim Universitätskanzler, der wohl aus politischen Gründen Kajanus zum neuen Musikdirektor ernannte (vgl. Tavastjerna 1976, S. 190–193; Barnett 2007, S. 109–112).
               
               der Sibelius ist ja
 | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
               
               herkommen soll, wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> ich noch
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               <lb/>Jahr <del rend="strikethrough"><unclear reason="incomplete" cert="high">j</unclear></del> sein wird, ist das Ding schon
               <lb/>viel mehr wert<orig>h</orig><reg>,</reg> als es gekostet
               <lb/>hat, und das ist doch ein beru
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            <p rend="indent-first">Lieber <persName key="E0300017">Ferruccio</persName>, von der Ange
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               <lb/>am Herzen liegt, spreche ich jetzt
               <lb/>nicht. Wozu würde es nützen.
               <lb/>So<orig> </orig>bald es Dir angenehm, <del rend="strikethrough">schreib</del>
               <lb/>schreibst <hi rend="underline">Du</hi>: <q rend="dq-uu">fanget an!</q> und<!-- Zitat! -->
               <lb/>wir setzen uns gleich in Bewe
               <lb break="no"/>gung.
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300207">Wegelius</persName> spielt auf die Frage an, ob <persName key="E0300017">Busoni</persName> noch einmal als Lehrer an das <rs key="E0600031">Musikinstitut</rs> kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. <persName key="E0300207">Wegelius</persName> wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom <ref target="#D0102036"><date when-iso="1897-02-07">7. Februar</date></ref> bis <ref target="#D0102039"><date when-iso="1897-03-05">5. März 1897</date></ref>).</note></p>
            
            <p type="pre-split" rend="indent-first">Gro<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>en Schmerz hat uns der
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               <lb/>bereitet;
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616">Nachdem <persName key="E0300892">Richard Faltin</persName> <date when-iso="1896">1896</date> an der <orgName key="E0600250"><persName key="E0300906">Alexanders</persName>-Universität</orgName> in den Ruhestand getreten war, wurde sein Amt des Musikdirektors frei, worauf sich u. a. <persName key="E0300177">Jean Sibelius</persName> und <persName key="E0300886">Robert Kajanus</persName> bewarben. Während <persName key="E0300177">Sibelius</persName> in seiner Ende <date when-iso="1896">1896</date> gehaltenen Probevorlesung mit einem Vortrag über den Einfluss von <placeName key="E0500323">finnischer</placeName> Volksmusik auf die Kunstmusik glänzen konnte, fiel <persName key="E0300886">Kajanus</persName> in seiner Vorlesung insbesondere dadurch auf, dass er hauptsächlich aus einer Biographie zitierte und kaum ein eigener Beitrag zu seinem Thema zu erkennen war. Das von <persName key="E0300892">Faltin</persName> geleitete Komitee, das über dessen Nachfolge entscheiden sollte, stimmte klar für <persName key="E0300177">Sibelius</persName>(25:3 Stimmen). <persName key="E0300886">Kajanus</persName> legte daraufhin Protest ein und verwies u. a. auf die erst kürzlich missglückte Uraufführung von <persName key="E0300177">Sibelius’</persName> <title key="E0400727">Krönungskantate</title> unter der Leitung des Komponisten, um dessen Fähigkeiten als Komponist Dirigent zu untergraben. Das Komitee gab nur einen Vorschlag ab, die Entscheidung lag beim <rs key="E0301013">Universitätskanzler</rs>, der wohl aus politischen Gründen <persName key="E0300886">Kajanus</persName> zum neuen Musikdirektor ernannte (vgl. <bibl><ref target="#E0800553"/>, S. 190–193</bibl>; <bibl><ref target="#E0800554"/>, S. 109–112</bibl>).</note>
               
               der <persName key="E0300177">Sibelius</persName> ist ja
               
               </p></div> | 
                                                
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                                                                 B II, 5338 durchgefallen. Das ganze Consisto⸗ rium – mit ausnahme von 3 Stimmen
                (gegen circa 20) – hat Sibelius  in
               erster , Kajanus  in zweiter Linie
                vorgeschlagen; der Kajanus  ist aber
                vom Kanzler  ernannt worden.
                Der rK. hat natürlich Alle Mi⸗ nen springen lassen – es half
                nicht, dass er wegen offenbarem
                Plagiat in seiner Vorlesung über⸗ führt wurde, er hat es doch durch⸗ gesetzt – Gott weiss auf welchem
                Wege. Das war nun der einzige
                Platz, der dem Sibelius  wirklich
                gepasst hätte – was man jetzt
                mit ihm anfangen soll, weiss
                ich wahrhaftig nicht; mein Ver⸗[3] | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
               
               <note type="shelfmark" resp="#archive" place="top-left" rend="indent-2-first">B II, 5338</note>
               
               <lb/>durchgefallen. Das ganze <choice><orig>C</orig><reg>K</reg></choice>onsisto
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               <lb/>nicht, dass er wegen offenbarem
               <lb/>Plagiat in seiner Vorlesung über
               <lb break="no"/>führt wurde, er hat es doch durch
               <lb break="no"/>gesetzt – Gott wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> auf welchem
               <lb/>Wege. Das war nun der einzige
               <lb/>Platz, der dem <persName key="E0300177">Sibelius</persName> wirklich
               <lb/>gepasst hätte – was man jetzt
               <lb/>mit ihm anfangen soll, wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>
               <lb/>ich wahrhaftig nicht; mein Ver
               
               <note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[3]</note>
               
               </p></div> | 
                                                
                                                    |  6Faksimile |  6Diplomatische Umschrift |  6XML | 
                                                
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               stand steht stille. Etwas kannja gethan werden und wird wohl
 auch – es wird aber zu wenig
 w[…]
                                                                        1 Zeichen: durchgestrichen.                   
            sein. Nun – die Hoffnung darf
 man nicht aufgeben.
 Für die schönen Bücher und
               Tomaten, die uns die Nyberg
 brachte,
                                                                Annie Nyberg war im Jahr zuvor nach Berlin gereist, um bei Busoni Klavierunterricht zu nehmen. Im Juli oder August 1897 muss sie nach Helsinki zurückgekehrt sein (siehe auch den Brief vom 22. Oktober 1896).
               
               sagen wir beide unsern
 schönsten Dank! Meine Frau
 schreibt wohl auch Paar Zei⸗
 len – obwohl sie jetzt über
 die Ohren im Haushalt steckt.
 Für die herzlichen Zeilen aus
               Petersburg sage [ich] Dir auch mei⸗
 nen wärmsten Dank; die thaten
 mir sehr wohl, obwohl es mir
 nachher sehr schmerzte, dass ich
                  Deutsche
 Staatsbibliothek
 Berlin
 | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
               
               stand steht still<del rend="strikethrough">e</del>. Etwas kann
               <lb/>ja get<orig>h</orig>an werden und wird wohl
               <lb/>auch – es wird aber zu wenig <del rend="strikethrough">w<gap reason="strikethrough" extent="1" unit="char"/></del>
               <lb/>sein. Nun – die Hoffnung darf
               <lb/>man nicht aufgeben.</p>
            
            <p rend="indent-first">Für die schönen Bücher und
               <lb/>Tomaten, die uns die <persName key="E0300994">Nyberg</persName>
               <lb/>brachte,
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300994">Annie Nyberg</persName> war im <date when-iso="1896">Jahr zuvor</date> nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName> gereist, um bei <persName key="E0300017">Busoni</persName> Klavierunterricht zu nehmen. Im <date when-iso="1897-07">Juli</date> oder <date key="1897-08">August 1897</date> muss sie nach <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> zurückgekehrt sein (siehe auch den <ref target="#D0102034">Brief vom <date when-iso="1896-10-22">22. Oktober 1896</date></ref>).</note>
               
               sagen wir beide unsern
               <lb/><hi rend="underline2">schönsten Dank</hi>! <rs key="E0300895">Meine Frau</rs>
               <lb/>schreibt wohl auch <choice><orig>P</orig><reg>p</reg></choice>aar Zei
               <lb break="no"/>len – obwohl sie jetzt über
               <lb/>die Ohren im Haushalt steckt.</p>
            
            <p type="pre-split" rend="indent-first">Für die <ref target="#D0102040">herzlichen Zeilen</ref> aus
               <lb/><placeName key="E0500116">Petersburg</placeName> sage <supplied reason="omitted">ich</supplied> Dir auch mei
               <lb break="no"/>nen wärmsten Dank; die t<orig>h</orig>aten
               <lb/>mir sehr wohl, obwohl es mir
               <lb/>nachher sehr schmerzte, dass ich
               
               <note type="stamp" place="bottom-right" resp="#dsb_st_red">
                  <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
                     <lb/>Staatsbibliothek
                     <lb/>
                     <placeName key="E0500029">
                        <hi rend="spaced-out">Berlin</hi>
                     </placeName>
                  </stamp>
               </note>
               
               </p></div> | 
                                                
                                                    |  7Faksimile |  7Diplomatische Umschrift |  7XML | 
                                                
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               doch nicht kam. Das nächste
               Mal werde ich nicht so dumm
 sein, wenn ich nur früh genug
 weiss, wann Du da bist. Vielleicht
 kommst Du aber auch zu uns
 einmal wieder?!? Wie schön wäre
 es Euch bald wiederzusehen
 | – schau, wie meine Hand un⸗
 möglich ist; ich kann kaum
 schreiben, weil ich mich heute
 draussen etwas angestrengt
 habe mit Steinen, Leitern u. s. w.|
 Die schönen Tage auf Rügen
                                                                Siehe die Kommentierung im Brief vom 25. August 1896.
 
 komschweben mir jetzt täglichvor. Wie lieb Ihr Beide wart
 dort und in Berlin, werde
 ich nie vergessen. Sage deiner[4]
 | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
               
               doch nicht kam. Das nächste
               <lb/>Mal werde ich nicht so dumm
               <lb/>sein, wenn ich nur früh genug
               <lb/>wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>, wann Du da bist. Vielleicht
               <lb/>kommst Du aber auch zu uns
               <lb/>einmal wieder?!? Wie schön wäre
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               <lb/><orig>| </orig>– schau, wie meine Hand un
               <lb break="no"/>möglich ist; ich kann kaum
               <lb/>schreiben, weil ich mich heute
               <lb/>drau<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>en etwas angestrengt
               <lb/>habe mit Steinen, Leitern <choice><orig>u. s. w.</orig><reg>usw.</reg></choice><orig>|</orig>
               <lb/>Die schönen Tage auf <placeName key="E0500906">Rügen</placeName>
               
               <note type="commentary" resp="#E0300616">Siehe die <ref target="#D0102032" n="1">Kommentierung im Brief vom <date when-iso="1896-08-25">25. August 1896</date></ref>.</note>
               
               <lb/><del rend="strikethrough">kom</del> schweben mir jetzt täglich
               <lb/>vor. Wie lieb <rs type="persons" key="E0300017 E0300059">Ihr Beide</rs> wart<reg>,</reg>
               <lb/>dort und in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>, werde
               <lb/>ich nie vergessen. Sage deiner
               
               <note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[4]</note>
               
               </p></div> | 
                                                
                                                    |  8Faksimile |  8Diplomatische Umschrift |  8XML | 
                                                
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               Gerda, dass ich ihr und Dir alles
               liebe und gute wünsche
 h
                                                                        Transkription unsicher:
                    durchgestrichen.
                , was imLeben möglich und denkbar ist.
 Kommt was von Dir bald auf
 den Musikmarkt? Lebe Wohl
 für diesmal und entschuldi⸗
 ge deinem schlecht schreiben⸗
 den ergebensten
 
               Die Hanna grüsst 1000mal
                  und sagt, dass sie gerade heute kei⸗
 ne Hände zum Schreiben hat – die stec⸗
 ken voll von Staub, Seife, Erbsen und
 wer weiss noch Alles
 | 
                                                            
                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p rend="indent-first" type="split">
               
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                  <lb break="no"/>ken voll von Staub, Seife, Erbsen und
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                  <dateline rend="space-above">Adresse bis <choice><abbr>z.</abbr><expan>zum</expan></choice> <date when-iso="1897-09-02">2<reg>.</reg> <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice></date> <hi rend="underline"><placeName key="E0500953">Karis</placeName></hi>, <hi rend="underline"><placeName key="E0500954">Pojo</placeName></hi>, <hi rend="underline"><placeName key="E0501055">Vikan</placeName></hi>.</dateline>
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