man erwartet hier von Hofmannsthal und ich erhoffe, durch ihn, Ihre
Nachrichten. –
Unter so vielen Irrungen
ist die Unbeirrbarkeit des Jahres,
seine Zeiten u. Tage einzuhalten,
bedeutsam genug, als dass es
mehr ist als eine Verabredung,
wenn die Menschen – an seinen
Wendepunkten – einander die
Hände reichen u. die Empfindungen
austauschen. Darum nehmen
Sie die Wünsche Ihres ganz
ergebenen Freundes nicht nur
als ein Symbol auf. Auf
Sie beschwört er alle Segnungen
des Schicksals.
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
man erwartet hier von Hofmannsthal
und ich erhoffe, durch ihn, Ihre
Nachrichten. –
Unter so vielen Irrungen
ist die Unbeirrbarkeit des Jahres,
seine Zeiten und Tage einzuhalten,
bedeutsam genug, als dass es
mehr ist als eine Verabredung,
wenn die Menschen – an seinen
Wendepunkten – einander die
Hände reichen und die Empfindungen
austauschen. Darum nehmen
Sie die Wünsche Ihres ganz
ergebenen Freundes nicht nur
als ein Symbol auf. Auf
Sie beschwört er alle Segnungen
des Schicksals.
Ein frührerer meiner Briefe
dürfte sich verlaufen haben.
Darin bat ich Sie, einem alten
Freunde meiner Jugend eine
kleine Liebesspende zukommen
zu lassen.Auf die Briefe Busonis vom 7. April und 19. September hat Oppenheimer wohl geantwortet, allerdings sind beide aktuell nicht verfügbar. Da er in keinem der beiden Briefe einen Jugendfreund Grüße ausrichtet, ist der von ihm gemeinte Brief wohl noch nicht erfasst worden.Ich verstehe, dass
Sie nach allen Seiten Gutes
üben, und ich fühle die Anspruchsfülle meines Anliegens. Alleine,
der Mann – treu und geistreich –
ist dreiundsechszig Jahre, völlig einsam und
gelähmt. – Ein sehr bescheidener
Betrag bedeutet ihm viel.
Herr Otto von Kapff wohnt: Wien
II, Bachergasse 3b.
Uns geht es, gottlob, gut. Ich
arbeite frisch an einer dritten Oper.
Bald mehr. Für heute die
allerherzlichsten Grüße Ihres
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[2]B I, 896
Ein frührerer meiner Briefe
dürfte sich verlaufen haben.
Darin bat ich Sie, einem alten
Freunde meiner Jugend eine
kleine Liebesspende zukommen
zu lassen.Auf die Briefe Busonis vom 7. April und 19. September hat Oppenheimer wohl geantwortet, allerdings sind beide aktuell nicht verfügbar. Da er in keinem der beiden Briefe einen Jugendfreund Grüße ausrichtet, ist der von ihm gemeinte Brief wohl noch nicht erfasst worden.Ich verstehe, dass
Sie nach allen Seiten Gutes
üben, u. ich fühle die Anspruchs- fülle meines Anliegens. Alleine,
der Mann – treu u. geistreich –
ist 63 Jahre, völlig einsam und
gelähmt. – Ein sehr bescheidener
Betrag bedeutet ihm viel.
Herr Otto von Kapff wohnt: Wien II, Bachergasse 3b.
Uns geht es, gottlob, gut. Ich
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 896+896a | olim:
Mus.ep. F. Busoni 749+749b
|
Brief von Ferruccio Busoni an Jella Oppenheimer (Zürich, 21. Dezember 1916), bearbeitet von Lukas Pinkert, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Jella Oppenheimer, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Mai 2023: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0102108 (3. September 2024: in Korrekturphase)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Jella Oppenheimer (Zürich, 21. Dezember 1916)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Jella Oppenheimer (Zürich, 21 December 1916)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
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<summary>Busoni bittet Oppenheimer um eine Geldspende an Otto von Kapff, berichtet von seiner 3. Oper und wünscht Oppenheimer alles Gute</summary>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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