Frieda Kwast-Hodapp an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Berlin · 19. Oktober 1921

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Mus. Nachl. F. Busoni B II, 2692
Berlin W. Dörnbergstr. 1
19 /10.21.

Hochverehrter und lieber
Meister
,

anbei sende ich Ihnen ein Programm
von Düsseldorf, wo ich zum ersten
Male Ihre Fantasia und das neue
Programm öffentlich spielte. Es war vor aus-
verkauftem Hause und ich glaube,
daß ich zufrieden sein darf. Ich
habe gut gespielt, großen Erfolg ge-
habt und sehr gute Critiken.

Die Menschen waren von Ihrem

Berlin W. Dörnbergstr. 1 19 .10.21.

Hochverehrter und lieber Meister,

anbei sende ich Ihnen ein Programm von Düsseldorf, wo ich zum ersten Male Ihre Fantasia und das neue Programm öffentlich spielte. Es war vor aus- verkauftem Hause und ich glaube, daß ich zufrieden sein darf. Ich habe gut gespielt, großen Erfolg ge- habt und sehr gute Kritiken.

Die Menschen waren von Ihrem Werke tief ergriffen, mir selbst steht es ja nah am Herzen und hat mich getröstet. Ich hatte vor einigen Wochen einen seelischen Schwung, daß er mich beinahe zu Boden gedrückt hat. Nur mit der größten Energie und Willenskraft konnte ich meine Arbeit tun und wenn auch nicht immer alles so war, wie ich es wollte und so herauskam, so habe ich mich doch wiedergefunden und Düsseldorf war eine kleine Belohnung.

Nehmen Sie meinen Dank, teurer Meister, für Ihr Werk, was mir so unendlich lieb ist. Schon längst wäre ich gekommen, aber ich war innerlich nicht im Stande.

Ihre liebe Frau hat mich [neulich?]x im schlechten Zustand gesehen, – in dem Mahnen konnte ich aber nicht sagen, was mir fehlte. –

Nun warte ich mit Freude auf die xx und das xx, hoffe, Ihnen bald wieder Gutes zu berichten

und bin in dankbarer, treuer Liebe und Anhänglichkeit

Ihre Frieda Kwast-Hodapp.

                                                                
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Werke tief ergriffen, mir selbst
steht es ja nah am Herzen und hat
es mich getröstet. Ich hatte vor
einigen Wochen einen seelischen
Schwung, daß er mich beinahe zu
Boden gedrückt hat. Nur mit der
größten Energie und Willenskraft
konnte ich meine Arbeit thun und
wenn auch nicht immer alles so
war, wie ich es wollte und so heraus-
kam, so habe ich mich doch wieder-
gefunden und Düsseldorf war
eine kleine Belohnung.

Nehmen Sie meinen Dank, teurer
Meister für Ihr Werk was mir so
unendlich lieb ist. Schon längst Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

                                                                
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innerlich nicht im Stande.

Ihre liebe Frau hat mich [neulich?]x im
schlechten Zustand gesehen, – in
dem Mahnen konnte ich aber
nicht sagen, was mir fehlte. –

Nun warte ich mit Freude auf
die xx und das xx,
hoffe, Ihnen bald wieder Gutes
zu berichten und bin in
dankbarer, treuer Liebe
und Anhänglichkeit
Ihre
Frieda Kwast-Hodapp.

                                                                
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Staatsbibliothek
Berlin
                                                                
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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2692 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Umfang
2 Blatt, 3 beschriebene Seiten
Kollation
Seitenfolge: 1, 2, 3, (4 vacat).
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Frieda Kwast-Hodapp, Brieftext in blauer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Poststempel (schwarze Tinte)
  • Unbekannte Hand, die den Briefumschlag mit "Kwast-Hodapp" beschrieben hat
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Kwast-Hodapp berichtet Busoni von einem erfolgreichen Konzert in Düsseldorf, bei dem sie unter anderem seine Fantasia zum ersten Mal spielte; schildert eine seelische Krise der vergangenen Wochen und dankt Busoni für die Fantasia, die ihr Trost gespendet hat.
Incipit
anbei sende ich Ihnen ein Programm von Düsseldorf, wo ich zum ersten Male

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
29. April 2025: unbearbeitet (unbearbeitet (Datei per Skript angelegt))
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition