eben empfing ich Ihren vortrefflichen Brief, indessen
der meine, an Sie gerichtete, zubei Ihnen
angelangt sein dürfte. Darin erlaubte
ich mir an Ihre Chronologie pro motu
contrario u. an dem Begriffe der „falschen“
Noten eigenmächtig zu nörgeln.Busoni bezieht sich hier auf Leichtentritts verschollenen Ben-Akiba-Aufsatz.
– Nachträglich
machte mich die von Ihnen berichtete Nach- richt stutzig, von den in physikalischen
Laboratorien hergestellten Zwischentönen.
Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich
bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung
treten zu lassen. Es gelang mir aber in New York,
als wo ein alter italienischer Orgelbauer
(und Dantekenner!)Bei Beaumont 1987 (231) Ausrufezeichen nicht übernommen.
mir derart abgestim̅te
Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeits- kofferchen u. bei mir habe. – Gestatten Sie
daß ich gegen Ihre Durcheinanderwürfelung
von Drittelu.Viertel=Tönen auch Etwas
einwende; und daß ich für mich allein
das Vorrecht beanspruche, daß System
des Dritteltones in zwei Reihen, die
einen halben Tonen von einander abstehen,
theoretisch ersonnen zu haben! Bei Beaumont 1987 (231) Auslassungszeichen eingefügt: „[…]“, obwohl kein Text fehlt.
eben empfing
ich Ihren vortrefflichen Brief, indessen
der meine, an Sie gerichtete, bei Ihnen
angelangt sein dürfte. Darin erlaubte
ich mir, an Ihrer Chronologie pro motu
contrario und an dem Begriffe der „falschen“
Noten eigenmächtig zu nörgeln.Busoni bezieht sich hier auf Leichtentritts verschollenen Ben-Akiba-Aufsatz.
– Nachträglich
machte mich die von Ihnen berichtete Nachricht stutzig, von den in physikalischen
Laboratorien hergestellten Zwischentönen.
Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich
bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung
treten zu lassen. Es gelang mir aber in New York,
als wo ein alter italienischer Orgelbauer
(und Dante-Kenner!)
mir derart abgestimmte
Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeitskofferchen und bei mir habe. – Gestatten Sie,
dass ich gegen Ihre Durcheinanderwürfelung
von Drittel- undVierteltönen auch etwas
einwende; und dass ich für mich allein
das Vorrecht beanspruche, das System
des Dritteltones in zwei Reihen, die
einen halben Ton voneinander abstehen,
theoretisch ersonnen zu haben!
Der Drittelton gibt nämlich eine
neue harmonische Grundlage, während der
Viertelton sich auf den Halbton
zurückführen lässt. Das erscheint mir als
wesentlicher Unterschied.
—
Was Sie mir von Henderson erzählen,
ist für den amerikanischen Ton, der
offenbar nur Ganzton ist und jeder
kultivierten Teilung entbehrt, bezeichnend!Leichtentritt hatte von einem Artikel des Kritikers Henderson zu seinem Aufsatz berichtet.
Es überrascht mich nicht, sondern erfreut
mich sehr, als Bestätigung alles dessen, das
ich dort erfuhr und gebührend zu schätzen lernte.In verschiedenen Briefen drückte Busoni seine Verachtung für die USA aus: „Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.“ (29.3.1915 an Egon Petri); „Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten europäischen Winkel.“ (23.6.1915 an Edith Andreae); Beaumont 1987, S. 203 / Briner 1976, S. 17f..
(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir
unerträglich.)
Herzlich erfreut mich die Aussicht auf
den geplanten Band für Breitkopf, zu
dem ich den Inhalt abgeben soll!
In kürzester Zusammenfassung hat
Hans Huber hier dieselbe wohltätige
Handlung verrichtet.
Was Sie von Ihrer eigenen Tätigkeit,
intimissime, mir anvertrauen, ist
ebenfalls beglückwünschenswert. Wenn
ich mir die Freiheit nehmen dürfte,
eine Ansicht zu äußern, so wäre es
diese: dass Sie Ihrem großen dramatischen
Werke, als Anlauf, ein in knapperen
Verhältnissen gehaltenes vorausschickten.Tatsächlich folgte LeichtentrittBusonis Rat und veröffentlichte seinen Einakter Der Sizilianer zuerst.
Der Konzertbericht war, endlich,
anregend und erweckte die Empfindung
der Zuverlässigkeit.
Für alles Dank.
Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen,
Ihr ergebener
P.S. Es droht von zwei Seiten
die Publikation von sogenannten„Biographien“Ihres ergebenen Freundes.
Lassen wir sie faseln. Jedoch, es
wäre hiebei wünschenswert, dass
ein gediegenes Buch sein Gewicht
jenen entgegensetzte. Darum erlaube
ich mir, den Wunsch zu äußern, dass
Sie auf Grund Ihres Entwurfes (F. B.
ein Lebensbild), durch Ausführung und
Fortsetzung, das authentischere Werk
in die Welt setzten, das gefordert erscheint.Das Kapitel „Der Komponist“ in der Biographie beruht auf LeichtentrittsAufsatz.
Ich stünde gern mit Auskunft und
Material zu Ihrer Verfügung.
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<lb/>machte mich die von Ihnen berichtete Nach
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<lb/>Laboratorien</rs> hergestellten Zwischentönen.
<lb/>Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich
<lb/>bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung
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<lb/>Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeits
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<lb/>einwende; und da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich für mich allein
<lb/>das Vorrecht beanspruche, da<choice><sic>ß</sic><corr>s</corr></choice> System
<lb/>des Dritteltones in zwei Reihen, die
<lb/>einen halben Ton<delrend="strikethrough">en</del> von<orig></orig>einander abstehen,
<lb/>theoretisch ersonnen zu haben! <!-- Verweis auf den „Entwurf“ 1907, wo dies erläutert wird? --><notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (231)</bibl> Auslassungszeichen eingefügt: <q>[…]</q>, obwohl kein Text fehlt.</note></p><notetype="stamp"place="bottom-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note></div>
2Facsimile
2Diplomatic transcription
2XML
Der Drittelton gibt nämlich eine
neue harmonische Grundlage, während der
Viertelnoteon sich auf den Halbton
zurückführen läßt. Das erscheint mir als
wesentlicher Unterschied. —
Was Sie mir von Henderson erzählen
ist für den amerikanischen Ton, ntranscription uncertain.
der
offenbar nur Ganzton ist, u. jeder
kultiviertern Theilung entbehrt, bezeichnend!Leichtentritt hatte von einem Artikel des Kritikers Henderson zu seinem Aufsatz berichtet. Es überrascht mich nicht, sondern erfreut
mich sehr, als Bestätigung alles dessen, das
ich dochrt erfuhr u. gebührend zu schätzen lernte.In verschiedenen Briefen drückte Busoni seine Verachtung für die USA aus: „Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.“ (29.3.1915 an Egon Petri); „Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten europäischen Winkel.“ (23.6.1915 an Edith Andreae); Beaumont 1987, S. 203 / Briner 1976, S. 17f..
(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir
unerträglich.)
Herzlich erfreut mich die Aussicht auf
den geplanten Band für Breitkopf, der zu
[…]1 char: incomplete.
dem ich den Inhalt abgeben soll!
In kürzester Zusammenfassung hat
Hans Huber hier dieselbe wohlthätige
Handlung verrichtet.
Was Sie von Ihrer eigenen Thätigkeit,
intimissime, mir anvertrauen, ist
ebenfalls beglückwünschenswerth. Wenn
ich mir die Freiheit nehmen dürfte
eine Ansicht zu äußern, so wäre es
diese: daß Sie Ihrem großen dramatischen
Werke, als Anlauf, ein in knapperen
Verhältnissen gehaltenes vorausschickten.Tatsächlich folgte LeichtentrittBusonis Rat und veröffentlichte seinen Einakter Der Sizilianer zuerst.
<divxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"type="split"><notetype="stamp"place="top-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><prend="indent-first">
Der Drittelton gibt nämlich eine
<lb/>neue <hirend="underline">harmonische</hi> Grundlage, während der
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<notetype="commentary"resp="#E0300622">In verschiedenen Briefen drückte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> seine Verachtung für die <placeNamekey="E0500093">USA</placeName> aus: <q>Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.</q> (29.3.1915 an <persNamekey="E0300031">Egon Petri</persName>); <q>Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten <placeNamekey="E0500943">europäischen</placeName> Winkel.</q> (23.6.1915 an <persNamekey="E0300817">Edith Andreae</persName>); <bibl><reftarget="#E0800060"/>, S. 203 / <reftarget="#E0800400"/>, S. 17f.</bibl>.
</note><!-- Literatur zu Busonis Amerika-Bild? → Wolfgang Rathert --><!-- Nachweis Petri-Brief? --></p><prend="indent-first">
(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir
<lb/>unerträglich.)
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Herzlich erfreut mich die Aussicht auf
<lb/>den <rskey="E0800114">geplanten Band</rs> für <orgNamekey="E0600002">Breitkopf</orgName>, <delrend="strikethrough">der</del> zu
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In kürzester Zusammenfassung hat
<lb/><persNamekey="E0300125">Hans Huber</persName> hier dieselbe wohlt<orig>h</orig>ätige
<lb/>Handlung verrichtet.<!-- ist ein Busoni-Text Hubers aufspürbar? --></p><prend="indent-first">
Was Sie von Ihrer eigenen T<orig>h</orig>ätigkeit,
<lb/><foreignxml:lang="it">intimissime</foreign>, mir anvertrauen, ist
<lb/>ebenfalls beglückwünschenswert<orig>h</orig>. Wenn
<lb/>ich mir die Freiheit nehmen dürfte<reg>,</reg><lb/>eine Ansicht zu äußern, so wäre es
<lb/>diese: da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> Sie Ihrem <rskey="E0400446">großen dramatischen
<lb/>Werke</rs>, als Anlauf, ein in knapperen
<lb/><segrend="indent-3">Verhältnissen gehaltenes vorausschickten.</seg><notetype="commentary"resp="#E0300622">Tatsächlich folgte <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName><persNamekey="E0300017">Busonis</persName> Rat und veröffentlichte seinen Einakter <titlekey="E0400451">Der Sizilianer</title> zuerst.</note></p></div>
3Facsimile
3Diplomatic transcription
3XML
Der Konzertbericht war, endlich,
anregend u. erweckte die Empfindung
der Zuverlässigkeit.Dieser Satz ist bei Beaumont 1987 (231) ohne Kennzeichnung ausgelassen.
Für Alles Dank.
Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen
Ihr ergebener
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Der Konzertbericht war, endlich,
<lb/>anregend <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> erweckte die Empfindung
<lb/>der Zuverlässigkeit.
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Dieser Satz ist bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (231)</bibl> ohne Kennzeichnung ausgelassen.</note></p><closer><saluterend="align(center)">
Für <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lles Dank.
<lb/>Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen<reg>,</reg><lb/>Ihr ergebener
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4Diplomatic transcription
4XML
P.S. Es drohetn von zwei Seiten
die Publikation von sogenannten BiographieenIhres ergebenen Freundes.
Lassen wir sie faseln. Jedoch, es
waere hiebei wünschenswerth, dass
ein gediegenes Buch sein Gewicht
jenen entgegen setzte. Darum erlaube
ich mir den Wunsch zu äussern, dass
Sie auf Grund Ihres Entwurfes, (F. B. ein Lebensbild) durch Ausführung und
Fortsetzung, das authentischere Werk
in die Welt setzten, das gefordert er- scheint.Das Kapitel „Der Komponist“ in der Biographie beruht auf LeichtentrittsAufsatz.
Ich steheünde gern mit Auskunft und
Material zu Ihrer Verfügung.
<divxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"type="split"><postscripttype="split"><p><segrend="huge">P.S.</seg> Es droh<subst><delrend="overwritten">e</del><addplace="across">t</add></subst><delrend="strikethrough">n</del> von zwei Seiten
<lb/><segrend="indent-2">die Publikation von sogenannten</seg><lb/><soCalledrend="underline">Biographie<orig>e</orig>n</soCalled><rskey="E0300017">Ihres ergebenen Freundes</rs>.
<!-- um welche Biographien handelt es sich? --><lb/>Lassen wir sie faseln. Jedoch, es
<lb/>w<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>re hiebei wünschenswert<orig>h</orig>, dass
<lb/>ein gediegenes Buch sein Gewicht
<lb/>jenen entgegen<orig></orig>setzte. Darum erlaube
<lb/>ich mir<reg>,</reg> den Wunsch zu äu<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ern, dass
<lb/>Sie auf Grund <rskey="E0800294">Ihres Entwurfes</rs><orig>,</orig> (<persNamekey="E0300017">F. B.</persName><lb/>ein Lebensbild)<reg>,</reg> durch Ausführung und
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<lb/>in die Welt setzten, das gefordert er
<lbbreak="no"/>scheint.
<notetype="commentary"resp="#E0300622">Das Kapitel <q>Der Komponist</q> in der <rskey="E0800114">Biographie</rs> beruht auf <persNamekey="E0300093">Leichtentritts</persName><rskey="E0800294">Aufsatz</rs>.</note>
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<lb/><segrend="align(right)">Material zu Ihrer Verfügung.</seg></p><notetype="stamp"place="margin-left"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note></postscript></div>
5Facsimile
5Diplomatic transcription
5XML
[Rückseite von Textseite 2, vacat]
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Busoni erläutert sein Konzept des Dritteltons, ist im Besitz entsprechend gestimmter Orgelpfeifen aus New York; kritisiert an Amerika die „prahlende Respektlosigkeit“; ist erfreut über Leichtentritts Entschluss zu einer Busoni-Biographie bei Breitkopf & Härtel, bietet Auskunft und Material an; rät Leichtentritt zu einem kurzen Opernerstling.
Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Zurich, 13 January 1916), prepared by Kira Herbing, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt, edited by Christian Schaper and Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, November 2022: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0101507 (February 26, 2024: candidate)
Download a cleaned up reading version in the pdf file format (.pdf)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0101507"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hugo Leichtentritt (Zürich, 13. Januar 1916)</title><titlexml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Zurich, 13 January 1916)</title><authorkey="E0300017">Ferruccio Busoni</author><respStmt><resp>Prepared by</resp><persNamekey="E0300622"><forename>Kira</forename><surname>Herbing</surname></persName></respStmt><respStmt><resp>Digitization by</resp><orgNamekey="US-Wc">Library of Congress, Washington, D.C.</orgName></respStmt></titleStmt><publicationStmt><publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher><pubPlace>Berlin</pubPlace><datewhen-iso="2022-11"/><availability><licencetarget="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/">Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0)</licence></availability></publicationStmt><seriesStmt><titletype="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title><titletype="genre">Briefe</title><titletype="subseries"key="E010009">Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt</title><editorkey="E0300314">Christian Schaper</editor><editorkey="E0300313">Ullrich Scheideler</editor></seriesStmt><sourceDesc><msDesc><msIdentifier><countrykey="US">USA</country><settlement>Washington, D.C.</settlement><institutionkey="US-Wc">Library of Congress</institution><collection>Ferruccio Busoni Papers Additions, 1866–1924</collection><idno>ML95 .B94</idno></msIdentifier><msContents><summary><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> erläutert sein Konzept des Dritteltons, ist im Besitz entsprechend gestimmter Orgelpfeifen aus <placeNamekey="E0500031">New York</placeName>; kritisiert an <placeNamekey="E0500093">Amerika</placeName> die <q>prahlende Respektlosigkeit</q>; ist erfreut über <persNamekey="E0300093">Leichtentritts</persName> Entschluss zu einer <rskey="E0800114"><persNamekey="E0300017">Busoni</persName>-Biographie</rs> bei <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName>, bietet Auskunft und Material an; rät <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName> zu einem kurzen Opernerstling.</summary><msItem><docDate><datewhen-iso="1916-01-13"/></docDate><incipit>eben empfing ich <reftarget="#D0101505">Ihren vortrefflichen Brief</ref></incipit></msItem></msContents><physDesc><objectDesc><supportDesc><extent><measuretype="folio">1 Bogen, 1 halbes Blatt Anhang</measure><measuretype="pages">4 beschriebene Seiten</measure></extent><collation>Die vier Seiten des Bogens hat Busoni in der Reihenfolge 1, 3, 2 beschrieben, die abschließende Seite 2 dabei im Querformat.</collation><condition>Der Brief ist gut erhalten.</condition></supportDesc></objectDesc><handDesc><handNotexml:id="major_hand"scope="major"medium="black_ink"scribe="author"scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote><handNotexml:id="lc_st_red"scope="minor"medium="red_ink"scribe="archivist">Bibliotheksstempel (rote Tinte).</handNote></handDesc><accMat><pbn="6"/><pbn="7"/></accMat></physDesc><history><origin><origPlacekey="E0500132">Zürich</origPlace><origDatewhen-iso="1916-01-13"/></origin></history><additional><listBibl><bibl><reftarget="#E0800060"/>, S. 231</bibl></listBibl></additional></msDesc></sourceDesc></fileDesc><encodingDesc><projectDesc><p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p></projectDesc><editorialDecl><hyphenationeol="hard"rend="sh"><p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p></hyphenation><punctuationmarks="all"placement="external"><p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p></punctuation><quotationmarks="none"><p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p></quotation><p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptrtarget="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p></editorialDecl></encodingDesc><profileDesc><correspDescref="http://www.busoni-nachlass.org/D0101507"><correspActiontype="sent"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118518011"key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName><datewhen="1916-01-13"/><placeNameref="http://www.geonames.org/2657896"key="E0500132">Zürich</placeName></correspAction><correspActiontype="received"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/116878363"key="E0300093">Leichtentritt, Hugo</persName></correspAction><correspContext><reftype="replyTo"target="#D0101505"/><reftype="repliedBy"target="#D0101508"/><reftype="previous"target="#D0101506"/><reftype="next"target="#D0101508"/></correspContext></correspDesc><langUsage><languageident="de"/></langUsage></profileDesc><revisionDescstatus="candidate"><changewhen-iso="2022-03-23"who="#E0300314">Vorlagen-Datei erstellt, Transkription ausstehend, status todo</change><changewhen-iso="2022-07-24"who="#E0300622">Bearbeitung übernommen, status unfinished</change><changewhen-iso="2022-09-25"who="#E0300622">Bearbeitung abgeschlossen, status proposed</change><changewhen-iso="2022-11-21"who="#E0300314">Transkription und Regularisierung durchgesehen</change><changewhen-iso="2022-11-23"who="#E0300314">Auszeichnungen korrigiert, zusätzliche Elemente und Entitäten</change><changewhen-iso="2022-11-24"who="#E0300314">Kommentarredaktion</change><changewhen-iso="2022-11-25"who="#E0300314">Header durchgesehen, summary redigiert, Schema-Prüfung, status candidate</change><changewhen-iso="2024-02-26"who="#E0300314">Umschlag-Vorlagen ergänzt</change></revisionDesc></teiHeader><facsimile><graphicn="1"url="#local"/><graphicn="2"url="#local"/><graphicn="3"url="#local"/><graphicn="4"url="#local"/><graphicn="5"url="#local"/><graphicn="6"url="#local"/><graphicn="7"url="#local"/></facsimile><texttype="letter"><body><divtype="transcription"><pbn="1"/><fwplace="left"rend="align(center) space-below"><orgNamekey="E0600024"rend="majuscule">Tonhalle-Gesellschaft</orgName><lb/><placeNamekey="E0500132"rend="majuscule">Zürich</placeName><milestoneunit="section"style="–"/></fw><fwplace="top-right"rend="small space-below"><placeNamekey="E0500132"rend="majuscule">Zürich</placeName>, den <datewhen-iso="1916-01-13"><notetype="dating"resp="#major_hand">13<reg>.</reg> Jan.</note> 191<notetype="dating"resp="#major_hand">6</note></date></fw><openerrend="space-above"><saluterend="align(center)"><rskey="E0300093">Verehrter Freund</rs>,</salute></opener><p><segrend="align(right)">eben empfing</seg><lb/>ich <reftarget="#D0101505">Ihren vortrefflichen Brief</ref>, indessen
<lb/><reftarget="#D0101506">der meine</ref>, an Sie gerichtete, <subst><delrend="overwritten">zu</del><addplace="across">bei</add></subst> Ihnen
<lb/><addplace="margin-left">an</add>gelangt sein dürfte. Darin erlaubte
<lb/>ich mir<reg>,</reg> an Ihre<corr>r</corr> Chronologie <foreignxml:lang="la">pro motu
<lb/>contrario</foreign><!-- Übersetzung? lat./it.? korrekt? --><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> an dem Begriffe der <soCalledrend="dq-du">falschen</soCalled><lb/><fwplace="margin-left"rend="rotate(-90) tiny">
Telegramm-Adresse: <hirend="bold"><orgNamerend="dq-du"key="E0600024">Tonhalle Zürich</orgName>.</hi></fw>
Noten eigenmächtig zu nörgeln.
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300017">Busoni</persName> bezieht sich hier auf <persNamekey="E0300093">Leichtentritts</persName> verschollenen <persNamekey="E0300574">Ben-Akiba</persName>-Aufsatz.</note>
– Nachträglich
<lb/>machte mich die von Ihnen berichtete Nach
<lbbreak="no"/>richt stutzig, von den in <rskey="E0600212">physikalischen
<lb/>Laboratorien</rs> hergestellten Zwischentönen.
<lb/>Denn ich habe mich, jahrelang, vergeblich
<lb/>bemüht, Dritteltöne in klangliche Erscheinung
<lb/>treten zu lassen. Es gelang mir aber in <placeNamekey="E0500031">New York</placeName>,
<lb/>als wo ein alter <placeNamekey="E0500013">italienischer</placeName> Orgelbauer
<lb/>(und <persNamekey="E0300215">Dante</persName><choice><orig>k</orig><reg>-K</reg></choice>enner!)
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (231)</bibl> Ausrufezeichen nicht übernommen.</note>
mir derart abgesti<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>te
<lb/>Zungen verfertigte, die ich nun im Arbeits
<lbbreak="no"/>kofferchen <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> bei mir habe. – Gestatten Sie<reg>,</reg><lb/>da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich gegen Ihre Dur<addrend="inline">c</add>heinanderwürfelung
<lb/>von <hirend="underline">Drittel</hi><reg>-</reg><hirend="underline"><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice></hi><hirend="underline">Viertel</hi><choice><orig><pc>=</pc>T</orig><reg>t</reg></choice>önen auch <choice><orig>E</orig><reg>e</reg></choice>twas
<lb/>einwende; und da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> ich für mich allein
<lb/>das Vorrecht beanspruche, da<choice><sic>ß</sic><corr>s</corr></choice> System
<lb/>des Dritteltones in zwei Reihen, die
<lb/>einen halben Ton<delrend="strikethrough">en</del> von<orig></orig>einander abstehen,
<lb/>theoretisch ersonnen zu haben! <!-- Verweis auf den „Entwurf“ 1907, wo dies erläutert wird? --><notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (231)</bibl> Auslassungszeichen eingefügt: <q>[…]</q>, obwohl kein Text fehlt.</note></p><notetype="stamp"place="bottom-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><pbn="2"/><notetype="stamp"place="top-right"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note><prend="indent-first">
Der Drittelton gibt nämlich eine
<lb/>neue <hirend="underline">harmonische</hi> Grundlage, während der
<lb/>Viertel<delrend="strikethrough">no</del>t<subst><delrend="overwritten">e</del><addplace="across">o</add></subst>n sich auf den Halbton
<lb/>zurückführen lä<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>t. Das erscheint mir als
<lb/>wesentlicher Unterschied. <milestoneunit="section"style="—"rend="inline"/></p><prend="indent-first">
Was Sie mir von <hirend="underline"><persNamekey="E0300564">Henderson</persName></hi> erzählen<reg>,</reg><lb/>ist für den <placeNamekey="E0500093">amerikanischen</placeName> Ton, <subst><delrend="overwritten"><unclearcert="unknown">n</unclear></del><addplace="across">d</add></subst>er
<lb/>offenbar nur Ganzton ist<orig>,</orig><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> jeder
<lb/>kultivierte<subst><delrend="transformed">r</del><addplace="transformed">n</add></subst> T<orig>h</orig>eilung entbehrt, bezeichnend!
<notetype="commentary"resp="#E0300622"><persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName> hatte von einem <rskey="E0800298">Artikel</rs> des Kritikers <persNamekey="E0300564">Henderson</persName> zu seinem <rskey="E0800293">Aufsatz</rs> berichtet.</note><lb/>Es überrascht mich nicht, sondern erfreut
<lb/>mich sehr, als Bestätigung alles dessen, das
<lb/>ich do<subst><delrend="overwritten">ch</del><addplace="across">rt</add></subst> erfuhr <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> gebührend <addplace="above">zu</add> schätzen lernte.
<notetype="commentary"resp="#E0300622">In verschiedenen Briefen drückte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> seine Verachtung für die <placeNamekey="E0500093">USA</placeName> aus: <q>Sobald hier etwas leicht erreichbar ist, fällt es im Werth.</q> (29.3.1915 an <persNamekey="E0300031">Egon Petri</persName>); <q>Sie können sich keine Vorstellung machen, wie sehr dieses Land ein beschränktes und beschränkendes ist. […] Ich gäbe 100 Vereinigte Staaten für einen alten <placeNamekey="E0500943">europäischen</placeName> Winkel.</q> (23.6.1915 an <persNamekey="E0300817">Edith Andreae</persName>); <bibl><reftarget="#E0800060"/>, S. 203 / <reftarget="#E0800400"/>, S. 17f.</bibl>.
</note><!-- Literatur zu Busonis Amerika-Bild? → Wolfgang Rathert --><!-- Nachweis Petri-Brief? --></p><prend="indent-first">
(Die prahlende Respektlosigkeit wurde mir
<lb/>unerträglich.)
</p><prend="indent-first">
Herzlich erfreut mich die Aussicht auf
<lb/>den <rskey="E0800114">geplanten Band</rs> für <orgNamekey="E0600002">Breitkopf</orgName>, <delrend="strikethrough">der</del> zu
<lb/><delrend="none"><gapreason="incomplete"unit="char"extent="1"/></del> dem ich den Inhalt abgeben soll!
</p><prend="indent-first">
In kürzester Zusammenfassung hat
<lb/><persNamekey="E0300125">Hans Huber</persName> hier dieselbe wohlt<orig>h</orig>ätige
<lb/>Handlung verrichtet.<!-- ist ein Busoni-Text Hubers aufspürbar? --></p><prend="indent-first">
Was Sie von Ihrer eigenen T<orig>h</orig>ätigkeit,
<lb/><foreignxml:lang="it">intimissime</foreign>, mir anvertrauen, ist
<lb/>ebenfalls beglückwünschenswert<orig>h</orig>. Wenn
<lb/>ich mir die Freiheit nehmen dürfte<reg>,</reg><lb/>eine Ansicht zu äußern, so wäre es
<lb/>diese: da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> Sie Ihrem <rskey="E0400446">großen dramatischen
<lb/>Werke</rs>, als Anlauf, ein in knapperen
<lb/><segrend="indent-3">Verhältnissen gehaltenes vorausschickten.</seg><notetype="commentary"resp="#E0300622">Tatsächlich folgte <persNamekey="E0300093">Leichtentritt</persName><persNamekey="E0300017">Busonis</persName> Rat und veröffentlichte seinen Einakter <titlekey="E0400451">Der Sizilianer</title> zuerst.</note></p><pbn="3"rend="rotate(90)"/><p>
Der Konzertbericht war, endlich,
<lb/>anregend <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> erweckte die Empfindung
<lb/>der Zuverlässigkeit.
<notetype="commentary"subtype="ed_diff"resp="#E0300622">Dieser Satz ist bei <bibl><reftarget="#E0800060"/> (231)</bibl> ohne Kennzeichnung ausgelassen.</note></p><closer><saluterend="align(center)">
Für <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lles Dank.
<lb/>Mit herzlich-achtungsvollen Grüßen<reg>,</reg><lb/>Ihr ergebener
</salute><signedrend="align(center)"><persNamekey="E0300017">F. Busoni</persName></signed><dateline><placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName> – <placeNamekey="E0500189">Scheuchzerstrasse 36</placeName>.
</dateline></closer><postscript><pbn="4"/><p><segrend="huge">P.S.</seg> Es droh<subst><delrend="overwritten">e</del><addplace="across">t</add></subst><delrend="strikethrough">n</del> von zwei Seiten
<lb/><segrend="indent-2">die Publikation von sogenannten</seg><lb/><soCalledrend="underline">Biographie<orig>e</orig>n</soCalled><rskey="E0300017">Ihres ergebenen Freundes</rs>.
<!-- um welche Biographien handelt es sich? --><lb/>Lassen wir sie faseln. Jedoch, es
<lb/>w<choice><orig>ae</orig><reg>ä</reg></choice>re hiebei wünschenswert<orig>h</orig>, dass
<lb/>ein gediegenes Buch sein Gewicht
<lb/>jenen entgegen<orig></orig>setzte. Darum erlaube
<lb/>ich mir<reg>,</reg> den Wunsch zu äu<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ern, dass
<lb/>Sie auf Grund <rskey="E0800294">Ihres Entwurfes</rs><orig>,</orig> (<persNamekey="E0300017">F. B.</persName><lb/>ein Lebensbild)<reg>,</reg> durch Ausführung und
<lb/>Fortsetzung, das authentischere Werk
<lb/>in die Welt setzten, das gefordert er
<lbbreak="no"/>scheint.
<notetype="commentary"resp="#E0300622">Das Kapitel <q>Der Komponist</q> in der <rskey="E0800114">Biographie</rs> beruht auf <persNamekey="E0300093">Leichtentritts</persName><rskey="E0800294">Aufsatz</rs>.</note>
Ich st<subst><delrend="strikethrough">ehe</del><addplace="above">ünde</add></subst> gern mit Auskunft und
<lb/><segrend="align(right)">Material zu Ihrer Verfügung.</seg></p><notetype="stamp"place="margin-left"resp="#lc_st_red"><stamprend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp></note></postscript><pbn="5"/><notetype="objdesc"resp="#E0300622">[Rückseite von Textseite 2, vacat]</note></div></body></text></TEI>