Heinrich Schenker an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wien · 18. Mai 1897

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Mus.ep. H. Schenker 1
(Busoni-Nachl. B II)

Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4413
18.V.1897

Hochverehrter Herr!

Als ich von Ihnen, entzückt über
Ihre liebenswürdige Aufnahme
u. glücklich über Ihr gesprochenes
u. geschriebenes Lob meiner Sachen,
wegging, begab ich mich zu Meister
Goldmark. Schenkers Beziehung zu Carl Goldmark ist lediglich durch wenige Aufzeichnungen Schenkers bekannt. In seinem Tagebuch notierte er am 7. Februar 1897: „Besuche bei Goldberg und Brüll. Günstige, wie es mir scheint auch aufrichtig günstige Beurteilung meiner Kompositionen. Zu Goldmark öfter ins Café Landmann. Gibt Erinnerungen zum Besten“ (zit. nach Federhofer 1985, S. 76). Siehe auch Schenkers Tagebucheintrag vom 3. Januar 1915 zum Tode Goldmarks (ibid., S. 76). Für „Rücksichten persönlicher Natur“ (ibid., S. XX), die Schenker Goldmark in seinen Kritiken angedeihen ließ, spricht eine Äußerung Hardens gegenüber Schenker nach dessen Kritik über Goldbergs Oper Das Heimchen am Herd: „Ich möchte Ihnen einmal ganz offen sagen, daß Ihre Kritik über das Heimchen der Stein geworden ist, der uns trennt. Es ist so ziemlich der einzige Fall, wo die [Zukunft] sich nach meiner und besserer Musikkenner Ansicht stark kompromittirt hat. Wie war es Ihnen möglich, dieses abscheuliche, unehrliche Werk so zu loben?“ (Brief Hardens an Schenker vom 2. Dezember 1897; siehe auch Schenker 1896, in: Federhofer 1990, S. 185–188). Ich übergab ihm Ihren Brief
u. sagte ihm, Sie wären für Peters, der
gute alte Meister schrieb mir sofort
eine glänzende, wirklich glänzende Empfeh-
lung an Peters, dessen Verlag er allerdings
nicht kan̅te. Entgegen dieser Aussage ließ Goldmark bereits 1894 selbst eines seiner Werke (Scherzo A-Dur op. 45) bei Peters herausgeben (vgl. Hofer 2015, S. 256). Im Vorwort des 1900 erschienenen zweiten Hauptkatalogs von Peters wird Carl Goldmark als Beispiel einer der „Publikationen aus der neueren Literatur“ (Molkenbur 2001, S. 71) genannt. Ich schrieb überdies an
Peters einen Brief, worin ich ihm Ihr
schmeichelhaftes Lob über meine Scherzi
u. insbesondere Variationen, gleichsam Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[1]

18.V.1897

Hochverehrter Herr!

Als ich von Ihnen, entzückt über Ihre liebenswürdige Aufnahme und glücklich über Ihr gesprochenes und geschriebenes Lob meiner Sachen, wegging, begab ich mich zu Meister Goldmark. Schenkers Beziehung zu Carl Goldmark ist lediglich durch wenige Aufzeichnungen Schenkers bekannt. In seinem Tagebuch notierte er am 7. Februar 1897: „Besuche bei Goldberg und Brüll. Günstige, wie es mir scheint auch aufrichtig günstige Beurteilung meiner Kompositionen. Zu Goldmark öfter ins Café Landtmann. Gibt Erinnerungen zum Besten“ (zit. nach Federhofer 1985, S. 76). Siehe auch Schenkers Tagebucheintrag vom 3. Januar 1915 zum Tode Goldmarks (ibid., S. 76). Für „Rücksichten persönlicher Natur“ (ibid., S. XX), die Schenker Goldmark in seinen Kritiken angedeihen ließ, spricht eine Äußerung Hardens gegenüber Schenker nach dessen Kritik über Goldbergs Oper Das Heimchen am Herd: „Ich möchte Ihnen einmal ganz offen sagen, daß Ihre Kritik über das Heimchen der Stein geworden ist, der uns trennt. Es ist so ziemlich der einzige Fall, wo die [Zukunft] sich nach meiner und besserer Musikkenner Ansicht stark kompromittirt hat. Wie war es Ihnen möglich, dieses abscheuliche, unehrliche Werk so zu loben?“ (Brief Hardens an Schenker vom 2. Dezember 1897; siehe auch Schenker 1896, in: Federhofer 1990, S. 185–188). Ich übergab ihm Ihren Brief und sagte ihm, Sie wären für Peters, der gute alte Meister schrieb mir sofort eine glänzende, wirklich glänzende Empfehlung an Peters, dessen Verlag er allerdings nicht kannte. Entgegen dieser Aussage ließ Goldmark bereits 1894 selbst eines seiner Werke (Scherzo A-Dur op. 45) bei Peters herausgeben (vgl. Hofer 2015, S. 256). Im Vorwort des 1900 erschienenen zweiten Hauptkatalogs von Peters wird Carl Goldmark als Beispiel einer der „Publikationen aus der neueren Literatur“ (Molkenbur 2001, S. 71) genannt. Ich schrieb überdies an Peters einen Brief, worin ich ihm Ihr schmeichelhaftes Lob über meine Scherzi und insbesondere Variationen, gleichsam privat, mitteilte. Denken Sie, sofort traf ein Brief von ihm ein, aus dem ich entnahm, dass er solches seriöses Zeug nicht gern nimmt. Zwei Antwortschreiben des Verlages, datiert auf den 21. April 1897 und 27. April 1897, befinden sich im Schenker-Nachlass des Online Archive of California. Die Variationen verlangte er nicht einmal zur Ansicht, wohl aber die Legende, Scherzi und die 5 Klavierstücke, die Ihnen so sehr gefallen haben. Ich merkte auch, dass er die Dinge nur aus Courtoisie gegen Goldmark zur Ansicht verlange, ohne die Empfehlung sich sonderlich zu Herzen zu nehmen. Nach ein paar Tagen war meine Verlagswerbung zu Ende: Peters bedauerte. Mir selbst ist eigentlich nur die Tatsache peinlich, dass die Empfehlung des alten Meisters an mir zuschanden werden musste. Ich teilte davon Goldmark nichts mit. Im Übrigen glaube ich, Peters gäbe sich wirklich mit so ganz seriösen Dingen nicht ab. Zu dieser Zeit lag der Verlag C. F. Peters in den Händen von Max Abraham und Henri Hinrichsen. In der Einführung anlässlich des Erscheinens des zweiten Hauptkatalogs im Jahr 1900 schrieb Abraham: „Wenn es auch die Edition Peters als ihre Hauptaufgabe betrachtete, die Werke der älteren Meister in möglichst geschlossener Reihe in correcten Ausgaben zu publicieren, so verschloss sie sich doch nicht ganz gegen das Schaffen der modernen Meister (zit. nach Molkenbur 2001, S. 71) und benennt dort u. a. Smetana, Anton Rubinstein, Carl Loewe, Brahms, d’Albert, Wagner und Goldmark (vgl. ibid., S. 49–54), welche aber, im Gegensatz zu Schenker, zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichungen bei Peters bereits als Komponisten bekannt waren.

Mitten in meine Deprimiertheit kam zufällig ein herzlicher, sehr herzlicher Brief von d’Albert, der aus Heidelberg mir mitteilt, dass er den kommenden Winter ganz bestimmt von mir etwas spielt. Auszug aus dem Brief d’Alberts an Schenker vom 8. Mai 1897 aus Heidelberg:
 „Wenn ich nur alles so bestimmt wüßte, wie, daß ich Ihre Compositionen spielen werde! – Ich hätte es schon längst gethan, fand jedoch nicht fünf Minuten zum Einstudiren. Nachdem ich Wien verließ, war ich in Rußland, dann hatte ich ununterbrochen Proben zu ‚Gernot‘ – hoffentlich hört die Unruhe bald auf, damit ich mich erholen kann, – das Erste soll dann das Auswendiglernen Ihrer Stücke sein. Im kommenden Winter spiele ich Sie gewiß, – nicht Ihnen, sondern mir zu Liebe“ (zit. nach Federhofer 1985, S. 61). Er lud mich nach Mannheim ein, Vom 27. Mai bis 2. Juni 1897 fand in Mannheim die 33. Deutsche Tonkünstlerversammlung statt. wo wir vieles besprechen könnten. Vielleicht erscheine ich dort mit meinem Freund Rosé, der Quartett (natürlich mit noch anderen dreien) spielt. Auch Sie treffe ich doch? Wie würde ich mich darüber freuen?

Sie taten mir sehr, sehr wohl, nicht, weil sie lobten, sondern durch die Art, wie Sie lobten.

Nun, wie Sie sehen, bin ich in der Lage, erst die Manuskripte von mir, die Sie am liebsten haben mochten, zu senden. Es wäre besser, wenn ich die Sachen gedruckt Ihnen schicken könnte! Aber was tun? Wissen Sie einen Verleger, wollten Sie mich an ihn empfehlen? Etwa Kistner, Rieter-Biedermann, Aibl, Simrock? Was denken Sie darüber? Oder vielleicht soll ich mit einer Empfehlung von Ihnen auf der Reise bei einigen Verlegern hausieren gehen?

Goldmark freute sich sehr darüber, dass Sie so herzlich versprachen, mir zu helfen und etwas von mir zu spielen. Wenn Sie es tun, so ist mir sicher geholfen! Verzeihen Sie die lange Epistel, aber es war, da ich Goldmark nicht mehr angehen wollte, notwendig, Ihnen alles zu sagen, die Sie so herzlich zu mir waren.

Haben Sie vielleicht zufällig meinen Aufsatz über Brahms in Hardens Zukunft Nr. 32 Siehe Federhofer 1990, S. 230–236. gelesen? In Bezug auf das Tempo in BrahmsKonzert erlaubte ich mir, Herrn Weingartner in der Wiener „Neuen Revue“ zu belasten. In besagtem Aufsatz Die Berliner Philharmoniker aus der Neuen Revue übt Schenker besonders Kritik am Dirigenten Felix Weingartner in Bezug auf das Tempo: „Auch fielen als starke Verstöße gegen Meister Brahms die zu schnellen Tempi in der tragischen Ouverture, sowie im Clavierconcert D-moll auf. Das Gewissen Weingartner’s hat sie zu tragen“ (zit. nach Federhofer 1990, S. 224).

So ist ja recht?

Mit besten Grüßen an Sie und ergebenen Handkuss an Ihre hochgeschätzte Frau Gemahlin zeichne Ihr

Dr. Heinrich Schenker

                                                                
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2Diplomatische Umschrift
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privat, mittheilte. Denken Sie, sofort
traf ein Brief von ihm ein, aus dem ich
entnahm, dass er solches seriöses Zeug
nicht gern nim̅t. Zwei Antwortschreiben des Verlages, datiert auf den 21. April 1897 und 27. April 1897, befinden sich im Schenker-Nachlass des Online Archive of California. Die Variationen ver-
langte er nicht einmal zur Ansicht,
wohl aber die Legende, Scherzi u. die 5 Kl.
Stücke
, die Ihnen so sehr gefallen haben.
Ich merkte auch, dass er die Dinge nur aus
Courtoisie gegen Goldmark zur Ansicht
verlange, ohne die Empfehlung sich sonder-
lich zu Herzen zu nehmen. Nach ein
paar Tagen war meine Verlagswerbung zu
Ende: Peters bedauerte. Mir selbst ist
eigentlich nur die Thatsache peinlich, dass
die Empfehlung des alten Meisters an mir
zu Schanden werden musste. Ich theilte
davon Goldmark nichts mit. Im Uebrigen
glaube ich, Peters gäbe sich wirklich

                                                                
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mit so ganz seriösen Dingen nicht ab. Zu dieser Zeit lag der Verlag C. F. Peters in den Händen von Max Abraham und Henri Hinrichsen. In der Einführung anlässlich des Erscheinens des zweiten Hauptkatalogs im Jahr 1900 schrieb Abraham: „Wenn es auch die Edition Peters als ihre Hauptaufgabe betrachtete, die Werke der älteren Meister in möglichst geschlossener Reihe in correcten Ausgaben zu publicieren, so verschloss sie sich doch nicht ganz gegen das Schaffen der modernen Meister (zit. nach Molkenbur 2001, S. 71) und benennt dort u. a. Smetana, Anton Rubinstein, Carl Loewe, Brahms, d’Albert, Wagner und Goldmark (vgl. ibid., S. 49–54), welche aber, im Gegensatz zu Schenker, zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichungen bei Peters bereits als Komponisten bekannt waren.

Mitten in meine Deprimirtheit kam zufällig
ein herzlicher, sehr herzlicher Brief von D’Albert,
der aus Heidelberg mir mittheilt, dass er
den kom̅enden Winter ganz bestim̅t von mir
etwas spielt. Auszug aus dem Brief d’Alberts an Schenker vom 8. Mai 1897 aus Heidelberg:
 „Wenn ich nur alles so bestimmt wüßte, wie, daß ich Ihre Compositionen spielen werde! – Ich hätte es schon längst gethan, fand jedoch nicht fünf Minuten zum Einstudiren. Nachdem ich Wien verließ, war ich in Rußland, dann hatte ich ununterbrochen Proben zu ‚Gernot‘ – hoffentlich hört die Unruhe bald auf, damit ich mich erholen kann, – das Erste soll dann das Auswendiglernen Ihrer Stücke sein. Im kommenden Winter spiele ich Sie gewiß, – nicht Ihnen, sondern mir zu Liebe“ (zit. nach Federhofer 1985, S. 61). Er lud mich nach Man̅heim
ein, Vom 27. Mai bis 2. Juni 1897 fand in Mannheim die 33. Deutsche Tonkünstlerversammlung statt. wo wir Vieles besprechen kön̅ten. Vielleicht
erscheine ich dort mit meinem Freund Rosé,
der Quartett (natürlich mit noch anderen
3en) spielt. Auch Sie treffe ich doch?
Wie würde ich mich darüber freuen?

Sie thaten mir sehr, sehr wohl, nicht,
weil sie lobten, sondern durch die Art,
wie Sie lobten.

Nun, wie Sie sehen, bin ich in der Lage, erst
die Manuscripte von mir, die Sie am liebsten
sehen haben mochten, zu senden. Es wäre besser,
wenn ich die Sachen gedruckt Ihnen schicken
kön̅te! Aber was thun? Wissen Sie einen Nachlaß Busoni [2]

                                                                
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4Faksimile
4Diplomatische Umschrift
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Verleger, wollten Sie mich an ihn
empfehlen? Etwa Kistner, Rieter-Bie-
dermann
, Aibl, Simrock? Was denken
Sie darüber? Oder vielleicht soll ich mit
einer Empfehlung von Ihnen auf der Reise
bei einigen Verlegern hausiren gehen?

Goldmark freute sich sehr darüber, dass
Sie so herzlich versprachen, mir zu helfen,
u. Etwas von mir zu spielen. Wenn Sie
es thun, so ist es mir sicher geholfen!
Verzeihen Sie die lange Epistel, aber es war,
da ich Goldmark nicht mehr angehen wollte,
nothwendig Ihnen alles zu sagen, die Sie so
herzlich zu mir waren.

Haben Sie vielleicht zufällig meinen Aufsatz
über Brahms
in Harden’s Zukunft No 32 Siehe Federhofer 1990, S. 230–236.
gelesen? In Bezug auf das Tempo in
BrahmsConzert erlaubte ich mir, Herrn Weingartner
in der Wiener „Neuen Revue“ zu belasten. In besagtem Aufsatz Die Berliner Philharmoniker aus der Neuen Revue übt Schenker besonders Kritik am Dirigenten Felix Weingartner in Bezug auf das Tempo: „Auch fielen als starke Verstöße gegen Meister Brahms die zu schnellen Tempi in der tragischen Ouverture, sowie im Clavierconcert D-moll auf. Das Gewissen Weingartner’s hat sie zu tragen“ (zit. nach Federhofer 1990, S. 224).

So ist ja recht?

Mit besten Grüssen an Sie
u. ergebenen Handkuss an Ihre hochg. Frau Gemahlin
zeichne Ihr

Dr. Heinrich Schenker

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><p type="split"> Verleger, wollten Sie mich an ihn <lb/>empfehlen? Etwa <orgName key="E0600061">Kistner</orgName>, <orgName key="E0600066">Rieter-Bie <lb break="no"/>dermann</orgName>, <orgName key="E0600060">Aibl</orgName>, <orgName key="E0600039">Simrock</orgName>? Was denken <lb/>Sie darüber? Oder vielleicht soll ich mit <lb/>einer Empfehlung von Ihnen auf der Reise <lb/>bei einigen Verlegern <choice><orig>hausiren</orig><reg>hausieren</reg></choice> gehen?</p> <p><persName key="E0300293">Goldmark</persName> freute sich sehr darüber, dass <lb/>Sie so herzlich versprachen, mir zu helfen<orig>,</orig> <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> <choice><orig>Etwas</orig><reg>etwas</reg></choice> von mir zu spielen. Wenn Sie <lb/>es <choice><orig>thun</orig><reg>tun</reg></choice>, so ist <del rend="strikethrough">es</del> mir sicher geholfen! <lb/>Verzeihen Sie die lange Epistel, aber es war, <lb/>da ich <persName key="E0300293">Goldmark</persName> nicht mehr angehen wollte, <lb/><choice><orig>nothwendig</orig><reg>notwendig,</reg></choice> Ihnen alles zu sagen, die Sie so <lb/>herzlich zu mir waren.</p> <p>Haben Sie vielleicht zufällig meinen <rs key="E0800212">Aufsatz <lb/>über <persName key="E0300009">Brahms</persName></rs> in <persName key="E0300294">Harden<orig>’</orig>s</persName> <orgName key="E0600057">Zukunft</orgName> N<choice><orig><seg rend="sup small">o</seg></orig><reg>r.</reg></choice> 32 <note type="commentary" resp="#E0300317">Siehe <bibl><ref target="#E0800122"/>, S. 230–236.</bibl></note> <lb/>gelesen? In Bezug auf das Tempo in <lb/><persName key="E0300009">Brahms</persName>’ <choice><orig><rs key="E0400303">Conzert</rs></orig><reg><rs key="E0400303">Konzert</rs></reg></choice> erlaubte ich mir, <persName key="E0300026">Herrn Weingartner</persName> <lb/>in der <placeName key="E0500002">Wiener</placeName> <orgName key="E0600123" rend="dq-du">Neuen Revue</orgName> zu belasten. <note type="commentary" resp="#E0300317">In besagtem Aufsatz <title key="E0800210">Die <placeName key="E0500029">Berliner</placeName> Philharmoniker</title> aus der <orgName key="E0600123">Neuen Revue</orgName> übt <persName key="E0300024">Schenker</persName> besonders Kritik am Dirigenten <persName key="E0300026">Felix Weingartner</persName> in Bezug auf das Tempo: <q>Auch fielen als starke Verstöße gegen Meister <persName key="E0300009">Brahms</persName> die zu schnellen Tempi in der <title key="E0400414">tragischen Ouverture</title>, sowie im <title key="E0400303">Clavierconcert D-moll</title> auf. Das Gewissen <persName key="E0300026">Weingartner’s</persName> hat sie zu tragen</q> (zit. nach <bibl><ref target="#E0800122"/>, S. 224</bibl>).</note> </p> <p>So ist ja recht?</p> <closer> <salute rend="inline">Mit besten <choice><orig>Grüssen</orig><reg>Grüßen</reg></choice> an Sie <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> ergebenen Handkuss an Ihre <choice><abbr>hochg.</abbr><expan>hochgeschätzte</expan></choice> <rs key="E0300059">Frau Gemahlin</rs> <lb/><seg rend="align(center)">zeichne Ihr</seg></salute> <!-- Telegrammstil am Briefende öfter, weggelassees "ich"/"t", laxe Grammatik – besser so lassen und berichten (mögliche Ergänzung wäre «zeichne [ich als] Ihr» --> <signed rend="align(right)"><persName key="E0300024">Dr. Heinrich Schenker</persName></signed></closer> </div>
5Faksimile
5Diplomatische Umschrift
5XML
[…] Papier fehlt.
a […] Papier fehlt.
18. Transkription unsicher: überschrieben. […] Papier fehlt.
6-7N
Herrn
Feruccio Busoni
Komponist
Berlin. W.
Tauenzienstr. 1̇0
1
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<address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="align(center)"> <addrLine rend="top-left">Herrn</addrLine> <addrLine rend="indent"><persName key="E0300017"><choice><orig>Feruccio</orig><reg>Ferruccio</reg></choice> Busoni</persName></addrLine> <addrLine rend="indent">Komponist</addrLine> <addrLine rend="indent"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>. W.</addrLine> <addrLine><placeName key="E0500359"><choice><sic>Tauenzienstr</sic><corr>Tauentzienstr</corr></choice>. <choice><orig>1̇0</orig><reg>10</reg></choice></placeName></addrLine> </address>
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6Faksimile
6Diplomatische Umschrift
6XML
Schenker
Bestellt
vom
Postamt[e] […] wenig Tinte.
19[.]5[.][…] unleserlich.
1¾-2¾N
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4413-Beil.
18.5.1897
o. Marke
Nachlaß Busoni B II
Mus.ep. H. Schenker 1
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                                    <handShift new="#arch_black_1"/>Mus.ep. H. Schenker 1
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Dokument

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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4413 | olim: Mus.ep. H. Schenker 1 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten; Beim Briefumschlag wurde die Ecke mit der Briefmarke abgerissen.
Umfang
1 Bogen, 4 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der eine Datierung innerhalb der Korrespondenz mit Bleistift vorgenommen hat.
  • unbekannte Hand, die den Namen des Absenders mit Bleistift auf den Umschlag geschrieben hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat.
  • Poststempel auf der Vorderseite des Umschlags (schwarze Tinte)
  • Poststempel auf der Rückseite des Umschlags (schwarze Tinte)
Foliierungen
  • Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift unten rechts auf den Vorderseiten.
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Schenker bittet nach der Absage Peters’ um Hilfe bei der Suche nach anderen Verlegern; weist auf seinen Aufsatz über Brahms in Hardens Zukunft hin.
Incipit
Als ich von Ihnen, entzückt über Ihre liebenswürdige Aufnahme

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler Theresa Menard Maximilian Furthmüller
bearbeitet von
Stand
29. Dezember 2018: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Bent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 9 f.