ich erwartete die in Aussicht
gestellte Einladung; da sie nun
nicht erfolgt ist, so besinne ich
mich, dass Sie zuerst auf meinen
Brief rechneten.
Die Programme würde
ich ungefähr so gestalten,
als wie in Zürich; anstatt
der Beethoven’schen 109 würde
ich für Basel die 111 wählen,
dafür zwei Schubert=Liszt ausmerzen. Anstatt der
Chopin Gruppe des 2. Abends,
die 12 Etüden op. 10, die Sie
sich gewünscht hatten. AlsFür den
vierten Abend könnten Sie
weitere Wünsche äussern,
der dritte bliebe mit den
12 grossen Liszt-Etüden u. der
Don Juan-Paraphrase.
Mein verehrtester Freund,
ich erwartete die in Aussicht
gestellte Einladung; da sie nun
nicht erfolgt ist, so besinne ich
mich, dass Sie zuerst auf meinen
Brief rechneten.
Die Programme würde
ich ungefähr so gestalten
als wie in Zürich; anstatt
der Beethoven’schen 109 würde
ich für Basel die 111 wählen,
dafür zwei Schubert-Liszt
ausmerzen. Anstatt der
Chopin-Gruppe des zweiten Abends
die 12 Etüden op. 10, die Sie
sich gewünscht hatten. Für den
vierten Abend könnten Sie
weitere Wünsche äußern,
der dritte bliebe mit den
12 großen Liszt-Etüden und der
Don-Juan-Paraphrase.Italie (komplett, mit Venezia
e Napoli) und Paganini-Etüden
(ebenfalls vollständig) wäre
eine interessante Folge.
Schlagen Sie noch mehr vor.
Aber ich möchte Sie bitten,
eine Entscheidung betreffs
der Daten zu treffen, da
anderes von diesen für mich
abhängt:
Zunächst eine „italiänische Reise“,
sodann die womögliche Vollendung
eines Bühnenwerkes, das dem
„Arlecchino“ zugestellt werden soll.
Von dieser zweiten Oper habe
ich im Verlaufe eines Monates
den ganzen Text fertiggestellt und
die Musik im Ganzen geplant.
Dafür bin ich jetzt ein
wenig müde.
Darum schließe ich kurz,
aber nicht weniger herzlich und
verehrungsvoll als Ihr treuer
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<p>Aber ich möchte Sie bitten,
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Busoni skizziert für vier Basler Klavierabende Programmabweichungen und -ergänzungen gegenüber den drei Zürcher Programmen; bittet um weitere Vorschläge und Nennung möglicher Daten; plant Italien-Reise; hat Turandot innerhalb eines Monats entworfen.
Incipit
„ich erwartete die in Aussicht gestellte Einladung“
Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (16. November 1916, vmtl. Zürich), bearbeitet von Christian Schaper, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2017: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100196 (23. November 2017: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<title xml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (16. November 1916, vmtl. Zürich)</title>
<title xml:lang="en">Letter by Ferruccio Busoni to Hans Huber (16 November 1916, prob. Zurich)</title>
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<publisher>Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin</publisher>
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<title type="main">Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften</title>
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<handNote xml:id="major_hand" scope="major" medium="black_ink" scribe="author" scribeRef="#E0300017">Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.</handNote>
<handNote xml:id="recipient" scope="minor" medium="pencil" scribe="recipient" scribeRef="#E0300125">Hand des Empfängers Hans Huber, der auf der Rückseite von Blatt 2 mögliche Konzerttermine notiert hat.</handNote>
<handNote xml:id="archive" scope="minor" medium="pencil" scribe="archivist">Hand des Archivars, der mit Bleistift die Nummerierung innerhalb des Briefwechsels eingetragen und das Datum auf die erste Seite übertragen hat.</handNote>
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<p>Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.</p>
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p>
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<p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptr target="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p>
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