Ferruccio Busoni an Paul Bekker arrow_backarrow_forward

Berlin · vmtl. 29. November 1923

Faksimile
Diplomatische Umschrift
Lesefassung
XML
Mus.ep. F. Busoni 32-
(Busoni-Nachl. B I)
Mus.Nachl. F. Busoni B I, 68
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Berlin am 29. Novbr. 1923.

Hochgeschätzter Herr Paul Bekker,

Ihre mich ebenso überraschende als ehrende An-
sprache im Bande „Neue Musik“ Bekker widmet Busoni das Vorwort zu diesem Band. Er betont seine Verehrung für Busoni, indem er das ständige Suchen als Eigenschaft eines wahren Künstlers definiert und Busoni als „findenden Sucher und suchenden Finder“ tituliert (vgl. Bekker 1923a, S. VII–XI). hat mich herzlich erfreut. Für die
freundliche Würdigung danke ich Ihnen erkenntlichst. –

Beim Lesen der Ankündigung eines geplanten Wagner
Buches
Das Vorhaben sich mit Wagner auseinander zu setzen, wird von Bekker ebenfalls in der Busoni gewidmeten Ansprache erwähnt. (vgl. Bekker 1923a, S. IX f.). fragte ich mich, ob ein solches nicht zugleich verspätet und
dennoch verfrüht sei ....

Ueber dieses Argument (und andere interessante
Punkte) hätte ich gerne einmal von Ihnen erläuternde Gespräche ange-
hört.

Aber die Zeit wird kürzer, der trennende Raum
scheinbar weiter: man muss lernen, mit Nutzen zu verzichten.

Trotzdem hoffe ich auf die Möglichkeit eines
Zusammentreffens, das vielleicht nicht ganz unfruchtbar bliebe – – –

Mit verbindlichsten und herzlichen Grüssen

Ihr ergebener
F. B.

[Nicht im Bekker-Nachl.
der Yale University]
Berlin am 29. November 1923.

Hochgeschätzter Herr Paul Bekker,

Ihre mich ebenso überraschende als ehrende Ansprache im Bande „Neue Musik“ Bekker widmet Busoni das Vorwort zu diesem Band. Er betont seine Verehrung für Busoni, indem er das ständige Suchen als Eigenschaft eines wahren Künstlers definiert und Busoni als „findenden Sucher und suchenden Finder“ tituliert (vgl. Bekker 1923a, S. VII–XI). hat mich herzlich erfreut. Für die freundliche Würdigung danke ich Ihnen erkenntlichst. –

Beim Lesen der Ankündigung eines geplanten Wagner-Buches Das Vorhaben sich mit Wagner auseinander zu setzen, wird von Bekker ebenfalls in der Busoni gewidmeten Ansprache erwähnt. (vgl. Bekker 1923a, S. IX f.). fragte ich mich, ob ein solches nicht zugleich verspätet und dennoch verfrüht sei …

Über dieses Argument (und andere interessante Punkte) hätte ich gerne einmal von Ihnen erläuternde Gespräche angehört.

Aber die Zeit wird kürzer, der trennende Raum scheinbar weiter: man muss lernen, mit Nutzen zu verzichten.

Trotzdem hoffe ich auf die Möglichkeit eines Zusammentreffens, das vielleicht nicht ganz unfruchtbar bliebe – – –

Mit verbindlichsten und herzlichen Grüßen

Ihr ergebener F. B.

                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="shelfmark" resp="#archive" place="top-right"> <del rend="strikethrough right-of align(right)" xml:id="del">Mus.ep. F. Busoni 32 <lb break="no"/>(Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B I<handShift new="#archive"/>)</del> <add place="top-left" xml:id="add">Mus.Nachl. F. Busoni B I, 68</add> </note> <substJoin target="#add #del"/> <note type="stamp" place="top-left" resp="#dsb_st_red"> <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche <lb/>Staatsbibliothek <lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName> </stamp> </note> <opener> <dateline rend="right align(right)"> <date when-iso="1923-11-29"><placeName key="E0500029">Berlin</placeName> am 29. <choice><orig>Novbr.</orig><reg>November</reg></choice> 1923</date>.</dateline> <salute rend="align(center) space-above">Hochgeschätzter Herr <persName key="E0300111">Paul Bekker</persName>,</salute> </opener> <p rend="indent-first space-above">Ihre mich ebenso überraschende als ehrende An <lb break="no"/>sprache im Bande <title key="E0800240" rend="dq-du">Neue Musik</title> <note type="commentary" resp="#E0300372"><persName key="E0300111">Bekker</persName> widmet <persName key="E0300017">Busoni</persName> das Vorwort zu diesem Band. Er betont seine Verehrung für <persName key="E0300017">Busoni</persName>, indem er das ständige Suchen als Eigenschaft eines wahren Künstlers definiert und <persName key="E0300017">Busoni</persName> als <q rend="dq-du">findenden Sucher und suchenden Finder</q> tituliert (vgl. <bibl><ref target="#E0800240"/>, S. VII–XI</bibl>).</note> hat mich herzlich erfreut. Für die <lb/>freundliche Würdigung danke ich Ihnen erkenntlichst. –</p> <p rend="indent-first">Beim Lesen der Ankündigung eines geplanten <rs key="E0800239"><persName key="E0300006">Wagner</persName><choice><orig> <lb/></orig><reg>-<lb break="no"/></reg></choice>Buches</rs> <note type="commentary" resp="#E0300372">Das Vorhaben sich mit <persName key="E0300006">Wagner</persName> auseinander zu setzen, wird von <persName key="E0300111">Bekker</persName> ebenfalls in der <persName key="E0300017" type="automated" nymRef="Ferruccio Busoni">Busoni</persName> gewidmeten Ansprache erwähnt. <bibl>(vgl. <ref target="#E0800240"/>, S. IX f.)</bibl>.</note> fragte ich mich, ob ein solches nicht zugleich verspätet und <lb/>dennoch verfrüht sei <choice><orig>....</orig><reg>…</reg></choice></p> <p rend="indent-first"><choice><orig>Ue</orig><reg>Ü</reg></choice>ber dieses Argument (und andere interessante <lb/>Punkte) hätte ich gerne einmal von Ihnen erläuternde Gespräche ange <lb break="no"/>hört.</p> <p rend="indent-first space-above">Aber die Zeit wird kürzer, der trennende Raum <lb/>scheinbar weiter: man muss lernen, mit Nutzen zu verzichten.</p> <p rend="indent-first">Trotzdem hoffe ich auf die Möglichkeit eines <lb/>Zusammentreffens, das vielleicht nicht ganz unfruchtbar bliebe – – –</p> <closer> <salute rend="indent-first">Mit verbindlichsten und herzlichen <choice><orig>Grüssen</orig><reg>Grüßen</reg></choice></salute> <signed rend="align(center)">Ihr ergebener <lb/><handShift new="#archive" rend="align(right)"/><persName key="E0300017">F. B.</persName></signed> <note type="annotation" place="bottom-right" resp="#archive"> [Nicht im Bekker-Nachl. <lb/>der Yale University] </note> </closer> </div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
Nachlaß Busoni
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="stamp" resp="#sbb_st_blue" place="bottom-center"> <stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni</stamp> </note> </div>

Dokument

buildStatus: in Korrekturphase XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 68 | olim: Mus.ep. F. Busoni 32 (Busoni-Nachl. B I) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Die maschinelle Abschrift ist gut erhalten. Der Originalbrief befindet sich nicht im Bekker-Nachl. der Yale University.
Umfang
1 Blatt, 1 beschriebene Seite
Hände/Stempel
  • Hand des Archivars, der eine maschinelle Abschrift des Originals mit einer Schreibmaschine vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12

Zusammenfassung
Busoni dankt für das ihm gewidmete Vorwort in Bekkers Publikation Neue Musik; äußert den Wunsch eines persönlichen Treffens, um über Bekkers geplantes Wagner-Buch zu sprechen.
Incipit
Ihre mich ebenso überraschende als ehrende Ansprache im Bande „Neue Musik“ hat mich herzlich erfreut.

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
25. März 2018: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition