Ferruccio Busoni an Frieda Kwast-Hodapp arrow_backarrow_forward

Berlin · 6. Oktober 1914

Faksimile
Diplomatische Umschrift
Lesefassung
XML
Mus.ep. F. Busoni 657 (Busoni-Nachl. B I)
Mus.Nachl. F. Busoni B I, 766

An Frieda Kwast-Hodapp

Verehrteste Frau,

Dank für Ihre theilnahmsvollen Worte. Ich hoffe Sie am
Bach-Abend” Busoni gastierte am 10.10.1914 in der Berliner Sing-Akademie, wo er eine Reihe eigener Bearbeitungen von Bach’schen Werken auf dem Klavier spielte. Die Veranstaltung war ursprünglich für den 05.10.1914 geplant gewesen, wurde aber – vmtl. aufgrund von Busonis schlechtem gesundheitlichen Zustand – um fünf Tage verschoben (vgl. Notiz vom 05.10.1914 in Busonis Arbeitstagebuch, Aufzeichnungen 1909–1914, S. 36r, D-B, N.Mus.Nachl. 4,98, Digitalisat). Der Bach-Abend“ (wie auch viele weitere Konzerte zu Beginn des Ersten Weltkrieges) fand „zum Besten notleidender Künstler u. Künstlerinnen“ und auf Initiative des Verbands der konzertierenden Künstler Deutschlands statt (vgl. Konzertprogramm vom 10.10.1914, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E 1914,18). Auf dem Programm standen im ersten Teil des Abends Präludium und Fuge in Es-Dur, gefolgt vom Capriccio über die Abreise des vielgeliebten Bruders sowie Präludium, Fuge und Allegro in Es-Dur. Im zweiten Teil spielte Busoni die Goldberg-Variationen. Abgesehen vom Eröffnungsstück handelte es sich bei allen Werken um Uraufführungen (vgl. Programm). zu sehen u. Weiteres mit Ihnen zu besprechen.
Vorläufig bin ich (abgesehen von einem hartnäckigen Unwohl-
sein) sehr in Anspruch genommen durch drei aufeinander folgen-
de Abende verschiedenen Inhaltes; ich bin an der Leporello-
Variation „Notte e giorno faticar“ durchaus „concertant“
betheiligt.

Diese – nebst ihren Gefährtinnen – von Ihnen zu hören
wird mich sehr interessieren.

Inzwischen grüsst freundlich + achtungsvoll
Ihr sehr ergebener

F. Busoni

[Berlin]
6. Okt. 1914.
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

Verehrteste Frau,

Dank für Ihre teilnahmsvollen Worte. Ich hoffe, Sie am Bach-Abend“ Busoni gastierte am 10.10.1914 in der Berliner Sing-Akademie, wo er eine Reihe eigener Bearbeitungen von Bach’schen Werken auf dem Klavier spielte. Die Veranstaltung war ursprünglich für den 05.10.1914 geplant gewesen, wurde aber – vmtl. aufgrund von Busonis schlechtem gesundheitlichen Zustand – um fünf Tage verschoben (vgl. Notiz vom 05.10.1914 in Busonis Arbeitstagebuch, Aufzeichnungen 1909–1914, S. 36r, D-B, N.Mus.Nachl. 4,98, Digitalisat). Der Bach-Abend“ (wie auch viele weitere Konzerte zu Beginn des Ersten Weltkrieges) fand „zum Besten notleidender Künstler u. Künstlerinnen“ und auf Initiative des Verbands der konzertierenden Künstler Deutschlands statt (vgl. Konzertprogramm vom 10.10.1914, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E 1914,18). Auf dem Programm standen im ersten Teil des Abends Präludium und Fuge in Es-Dur, gefolgt vom Capriccio über die Abreise des vielgeliebten Bruders sowie Präludium, Fuge und Allegro in Es-Dur. Im zweiten Teil spielte Busoni die Goldberg-Variationen. Abgesehen vom Eröffnungsstück handelte es sich bei allen Werken um Uraufführungen (vgl. Programm). zu sehen und Weiteres mit Ihnen zu besprechen. Vorläufig bin ich (abgesehen von einem hartnäckigen Unwohlsein) sehr in Anspruch genommen durch drei aufeinander folgende Abende verschiedenen Inhaltes; ich bin an der Leporello-Variation „Notte e giorno faticar“ durchaus „concertant“ beteiligt.

Diese – nebst ihren Gefährtinnen – von Ihnen zu hören, wird mich sehr interessieren.

Inzwischen grüßt freundlich + achtungsvoll Ihr sehr ergebener

F. Busoni

[Berlin], 6. Okt. 1914.
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="shelfmark" place="top" rend="indent-2 space-below" resp="#archive"> <subst><del rend="strikethrough">Mus.ep. F. Busoni 657 (Busoni-Nachl. <handShift new="#archive_red"/>B I<handShift new="#archive"/>)</del><add place="below">Mus.Nachl. F. Busoni B I, 766</add></subst> </note> <head type="transcript" rend="indent-3 underline-dashed space-below">An <persName key="E0300701">Frieda Kwast-Hodapp</persName></head> <opener><salute rend="indent-4 space-above space-below">Verehrteste <rs key="E0300701">Frau</rs>,</salute></opener> <p>Dank für Ihre t<orig>h</orig>eilnahmsvollen Worte. Ich hoffe<reg>,</reg> Sie am <lb/><mentioned rend="dq-uu"><persName key="E0300012">Bach</persName>-Abend</mentioned> <note type="commentary" resp="#E0300361"> <persName key="E0300017">Busoni</persName> gastierte am <date when-iso="1914-10-10">10.10.1914</date> in der <placeName key="E0500326"><placeName key="E0500029">Berliner</placeName> Sing-Akademie</placeName>, wo er eine Reihe eigener <rs type="works" key="E0400377 E0400376 E0400759 E0400379">Bearbeitungen</rs> von <persName key="E0300012">Bach</persName>’schen <rs type="works" key="E0400126 E0400145 E0400758 E0400149">Werken</rs> auf dem Klavier spielte. Die Veranstaltung war ursprünglich für den <date when-iso="1914-10-05">05.10.1914</date> geplant gewesen, wurde aber – vmtl. aufgrund von <persName key="E0300017">Busonis</persName> schlechtem gesundheitlichen Zustand – um fünf Tage verschoben (vgl. <bibl>Notiz vom <date when-iso="1914-10-05">05.10.1914</date> in <persName key="E0300017">Busonis</persName> Arbeitstagebuch, Aufzeichnungen <date when-iso="1909/1914">1909–1914</date>, S. 36r, <idno>D-B, N.Mus.Nachl. 4,98</idno>, <ref type="ext" target="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00014B7000000071">Digitalisat</ref></bibl>). Der <q><persName key="E0300012">Bach</persName>-Abend</q> (wie auch viele weitere Konzerte zu <date when-iso="1914">Beginn des Ersten Weltkrieges</date>) fand <q>zum Besten notleidender Künstler u. Künstlerinnen</q> und auf Initiative des <orgName key="E0600265">Verbands der konzertierenden Künstler <placeName key="E0500015">Deutschlands</placeName></orgName> statt (vgl. <bibl>Konzertprogramm vom <date when-iso="1914-10-19">10.10.1914</date>, <ref type="ext" subtype="kalliope" target="#DE-611-BF-29454"><idno>D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E 1914,18</idno></ref></bibl>). Auf dem Programm standen im ersten Teil des Abends <title key="E0400377">Präludium und Fuge in Es-Dur</title>, gefolgt vom <title key="E0400376">Capriccio über die Abreise des vielgeliebten Bruders</title> sowie <title key="E0400759">Präludium, Fuge und Allegro in Es-Dur</title>. Im zweiten Teil spielte <persName key="E0300017">Busoni</persName> die <title key="E0400379"><persName key="E0301048">Goldberg</persName>-Variationen</title>. Abgesehen vom Eröffnungsstück handelte es sich bei allen Werken um Uraufführungen (vgl. <bibl>Programm</bibl>). </note> <!-- http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-644980 bestellen / Kopfweh & Verballhornungen --> <!-- unklar, ob FKH dort war --> zu sehen <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Weiteres mit Ihnen zu besprechen. <lb/>Vorläufig bin ich (abgesehen von einem hartnäckigen Unwohl <lb break="no"/>sein) sehr in Anspruch genommen durch drei aufeinander folgen <lb break="no"/>de Abende verschiedenen Inhaltes; ich bin an der Leporello- <lb break="no"/>Variation <rs key="E0400757" rend="dq-du" xml:lang="it">Notte e giorno faticar</rs> durchaus <soCalled rend="dq-du">concertant</soCalled> <lb/>bet<orig>h</orig>eiligt.</p> <p rend="indent-first">Diese – nebst ihren <rs key="E0400661">Gefährtinnen</rs> – von Ihnen zu hören<reg>,</reg> <lb/>wird mich sehr interessieren.</p> <closer rend="indent-first"> <salute>Inzwischen grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>t freundlich <handShift new="#unknown_hand_2"/><add place="inline">+</add><handShift new="#unknown_hand"/> achtungsvoll <!-- ### "add" innerhalb des Schreibwerkzeug-Wechsels nötig, weil erst im Nachgang eingefügt - ok so? --> <lb/><seg rend="align(right)">Ihr sehr ergebener</seg></salute> <signed rend="align(right)"><persName key="E0300017">F. Busoni</persName></signed> <dateline> [<placeName key="E0500029">Berlin</placeName>]<reg>,</reg> <lb/><date when-iso="1914-10-06">6. Okt. 1914</date>.</dateline> </closer> <note type="stamp" place="center" resp="#dsb_st_red"> <stamp rend="round border align(center) tiny">Deutsche <lb/>Staatsbibliothek <lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName> </stamp> </note> </div>
2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
[Rückseite von Textseite 1, vacat]
                                                                
<div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"> <note type="objdesc" resp="#E0300361">[Rückseite von Textseite 1, vacat]</note> </div>

Dokument

warningStatus: in Bearbeitung XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 766 | olim: Mus.ep. F. Busoni 657 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Die Abschrift ist gut erhalten.
Umfang
1 Blatt, 1 beschriebene Seite
Hände/Stempel
  • unbekannte Hand, die eine Abschrift der Original-Korrespondenz mit einer Schreibmaschine angefertigt hat
  • unbekannte Hand, die im Briefschluss mit schwarzer Tinte ein Zeichen handschriftlich eingefügt hat
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 12

Incipit
Dank für Ihre teilnahmsvollen Worte

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
26. Mai 2025: in Bearbeitung (in der Erfassungs-/Codierungsphase)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition