Ihre Briefe athmen Waerme u. Reinheit,
Ihre Gefühle haben etwas unabaenderliches,
Ihre Ton zuverlässiges; derart, dass man
den Kopf vertrauensvoll daran lehnt.
So auch Ihre Zeilen vom 14.,Es ist nach aktuellem Stand kein Brief von Oppenheimer an Busoni vom 14.09.1916 erfasst worden.die
befriedigend = früh heute am 19. anlangen.
Seien Sie für diese bedankt! – Ich schaue
mit Freude u. im Geiste das Zusammensein
Ihrer, Hofmannsthal's, Wassermanns. Möchte
freudig dabei sein. Ich begrüße Sie alle herzlichst.
Über Hofmannsthal„Frau Ohne Schatten“ las ich einen Bericht, der mich Gutes er- warten lies. Der Stoff zog mich an. – Leider
mußte er (H.) ablehnen, auch mir als Text- dichter beizustehen. So bin ich darauf
angewiesen, mir selbst zu helfen. Den
Faust–Text vollendete ich Weihnachten 1914.
Ich bin damit zufrieden u. völlig überzeugt.
Ich hoffe, in den nächsten Tagen den musikalischen
Theil anzupacken. Inzwischen schuf ich vieles.
Ihre Briefe atmen Wärme und Reinheit,
Ihre Gefühle haben etwas unabänderliches,
Ihr Ton zuverlässiges; derart, dass man
den Kopf vertrauensvoll daran lehnt.
So auch Ihre Zeilen vom 14.,Es ist nach aktuellem Stand kein Brief von Oppenheimer an Busoni vom 14.09.1916 erfasst worden.die
befriedigend = früh heute am 19. anlangen.
Seien Sie für diese bedankt! – Ich schaue
mit Freude und im Geiste das Zusammensein
Ihrer, Hofmannsthal's, Wassermanns. Möchte
freudig dabei sein. Ich begrüße Sie alle herzlichst.
Über Hofmannsthal„Frau Ohne Schatten“
las ich einen Bericht, der mich Gutes erwarten lies. Der Stoff zog mich an. – Leider
musste er (H.) ablehnen, auch mir als Textdichter beizustehen. So bin ich darauf
angewiesen, mir selbst zu helfen. Den
Faust–Text vollendete ich Weihnachten 1914.
Ich bin damit zufrieden und völlig überzeugt.
Ich hoffe, in den nächsten Tagen den musikalischen
Teil anzupacken. Inzwischen schuf ich vieles.
am 8. August wurde die Partitur eines
„Arlecchino“ Einakters vollendet. Zahlreiche Klaviersachen, Orchestersachen, Bachstudien umranken dieses kleine, absonderliche
Werk, das, halb Parodie, halb Bekenntnis,
mir vom Herzen gegegangen ist. – Vor Tagen
erschien im Verlage von Breitkopf & Härtel
eine Biographie Ihres ergebensten Freundes
aus der Feder des geschätzten Musikhistorikers
H. Leichtentritt. Und in wenigen weiteren Tagen
veröffentlicht die „Insel-Bücherei“ eine neue
und vermehrte Auflage meiner kleinen „Ästhetik“.
Dieses Alles berichte ich darum, weil Sie
von mir etwas erfahren wollten. Ich schickte
die Dinger Ihnen zu, aber es ist praktischer,
dass Sie sie sich bestellen. –
Den Fall Boccioni Der Maler Umberto Boccioni starb ungefähr einen Monat vor dem Verfassen dieses Briefes, am 17. im August 1916 kann ich nicht überwinden. Abgesehen davon, dass ich ihn liebte,
war er, nach langer Pause, wieder einmal
ein italienischer Maler von geschichtlicher
Bedeutung. Und wollte alles erst anfangen!
– Genug. – Seien Sie verehrungsvoll und
innig gegrüßt, ebenso Ihr Herr Sohn.
Erwähnen Sie mich den beiden trefflichen
literarischen Könnern. Gerda liebt Sie.
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
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[2]B I, 895
am 8. August wurde die Partitur eines
„Arlecchino“ Einakters vollendet. Zahl- reiche Claviersachen, Orchestersachen, Bach- studien umranken dieses kleine, absonderliche
Werk, dass, halb Parodie, halb Bekenntnis,
mir vom Herzen gegegangen ist. – Vor Tagen
erschien im Verlage von Breitkopf + Härtel eine Biographie Ihres ergebensten Freundes aus der Feder des geschätzten Musikhistorikers
H. Leichtentritt. Und in wenigen weiteren Tagen
veröffentlicht die „Insel-Bücherei“ eine neue
u. vermehrte Auflage meiner kleinen „Ästhetik“.
Dieses Alles berichte ich darum, weil Sie
von mir etwas erfahren wollten. Ich schickte
die Dinger Ihnen zu, aber es ist praktischer
dass Sie sie sich bestellen. –
Den Fall Boccioni Der Maler Umberto Boccioni starb ungefähr einen Monat vor dem Verfassen dieses Briefes, am 17. im August 1916 kann ich nicht über- winden. Abgesehen davon, dass ich ihn liebte,
war er, nach langer Pause, wieder einmal
ein italienischer Maler von geschichtlicher
Bedeutung. Und wollte alles erst anfangen!
– Genug. – Seien Sie verehrungsvoll u.
D innig gegrüßt, ebenso Ihr Herr Sohn.
Erwähnen Sie mich den beiden trefflichen
literarischen Könnern. Gerda liebt Sie.
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1916
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B I, 895+895a+895b | olim:
Mus.ep. F. Busoni 748+748a.b
|
Brief von Ferruccio Busoni an Jella Oppenheimer (Zürich, 19. September 1916), bearbeitet von Lukas Pinkert, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Jella Oppenheimer, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Mai 2023: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0102107 (15. August 2024: in Korrekturphase)
Download der bereinigten Lesefassung im PDF-Dateiformat (.pdf)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0102107"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Brief von Ferruccio Busoni an Jella Oppenheimer (Zürich, 19. 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Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p></punctuation><quotationmarks="none"><p>Anführungszeichen wurden i. d. R. nicht beibehalten; die Art der Zeichen wurde im Attribut <att>rend</att> der entsprechenden Elemente codiert.</p></quotation><p>Die Übertragung folgt den Editionsrichtlinien des Projekts. <ptrtarget="http://www.busoni-nachlass.org/E1000003"/></p></editorialDecl></encodingDesc><profileDesc><correspDescref="http://www.busoni-nachlass.org/D0102107"><correspActiontype="sent"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118518011"key="E0300017">Busoni, Ferruccio</persName><datewhen="1916-09-19"/><placeNameref="http://www.geonames.org/2657896"key="E0500132">Zürich</placeName></correspAction><correspActiontype="received"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/1102402745"key="E0300819">Oppenheimer, Jella</persName></correspAction><correspContext><reftype="previous"target="#D0102106"/><reftype="next"target="#D0102108"/></correspContext></correspDesc><langUsage><languageident="de"/></langUsage></profileDesc><revisionDescstatus="proposed"><changewhen-iso="2023-05-29"who="#E0300314">Datei angelegt, status todo</change><changewhen-iso="2024-07-19"who="#E0301027">Bearbeitung übernommen; status unfinished</change><changewhen-iso="2024-08-15"who="#E0301027">Bearbeitung abgeschlossen; status proposed</change></revisionDesc></teiHeader><facsimilesameAs="https://content.staatsbibliothek-berlin.de/dc/1843809052/manifest"><graphicn="1"url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000349D900000001"/><graphicn="2"url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000349D900000002"/><graphicn="3"url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000349D900000003"/><graphicn="4"url="https://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000349D900000004"/></facsimile><texttype="letter"><body><divtype="transcription"><pbn="1"/><notetype="shelfmark"resp="#archive"place="top-left"><subst><delrend="strikethrough">Mus.ep. 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