Soeben Ihre KarteDie Karte ist nicht im Nachlass vorhanden. – ich antworte auf einer
Karte, weil das schneller geht: es giebt immer
noch Censur! (Meinen Brief hatten Sie bei
Absenden Ihrer Karte offensichtlich noch
nicht empfangen). – Ich finde Ihre Ände⸗ rung der Verse ausgezeichnet! Darf ich
noch eine Variante vorschlagen:Im ersten Textdruck des Librettos zu Doktor Faust lauteten die folgenden Verse aus dem Prolog noch:
er zaubert fort, versenkt sie in das Mystische sie wachsen ihm hinaus, ins Überirdische.
Der hier von Rubiner vorgeschlagene Wortlaut ist in die Buchausgabe des Librettos eingegangen.
„Sie wachsen fort, ins Mystische gelenkt, Zu Höchst geschleudert und zu Tiefst versenkt.“
Als Wirklich schön gefunden erachte ich die
Genauigkeit: „Zu Höchst geschleudert und zu Tiefst
Soeben Ihre KarteDie Karte ist nicht im Nachlass vorhanden. – ich antworte auf einer
Karte, weil das schneller geht: es gibt immer
noch Zensur! (Meinen Brief hatten Sie bei
Absenden Ihrer Karte offensichtlich noch
nicht empfangen). – Ich finde Ihre Änderung der Verse ausgezeichnet! Darf ich
noch eine Variante vorschlagen:Im ersten Textdruck des Librettos zu Doktor Faust lauteten die folgenden Verse aus dem Prolog noch:
er zaubert fort, versenkt sie in das Mystische sie wachsen ihm hinaus, ins Überirdische.
Der hier von Rubiner vorgeschlagene Wortlaut ist in die Buchausgabe des Librettos eingegangen.
„Sie wachsen fort, ins Mystische gelenkt, Zu Höchst geschleudert und zu Tiefst versenkt.“
Wirklich schön gefunden erachte ich die
Genauigkeit: „Zu Höchst geschleudert und zu Tiefst
versenkt.“
Dass Sarabande und Cortège
mit höchsten Ehren bedacht
wurden, ist mir – ohne Cortège
zu kennen – nach Sarabande
selbstverständlich. An Ihrem
1. AprilBusonis 53. Geburtstag. nahm ich vollen
Herzens teil – schon in den
Tagen vorher, mein Brief
sagt es Ihnen. Die Kritik,
die Sie mir sandten, erhielt
ich noch nicht! – Mein Stück
arbeite ich bis zu diesem Moment
um – ins Klare!
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2Faksimile
2Diplomatische Umschrift
2XML
[links:]
versenkt.“ –
Dass Sarabande u. Cortège mit höchsten Ehren bedacht
wurden, ist mir – ohne Cortège zu kennen – nach Sarabande selbstverständlich. An Ihrem
1. AprilBusonis 53. Geburtstag. nahm ich vollen
Herzens teil – schon in den
Tagen vorher, mein Brief sagt es Ihnen. Die Kritik,
die Sie mir seandten, erhielt
ich noch nicht! – Mein Stück arbeite ich bis zu diesem Moment
um – ins Klare!
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Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4291 | olim:
Mus.ep. L. Rubiner 32 (Busoni-Nachl. B II)
|
Postkarte von Ludwig Rubiner an Ferruccio Busoni (Berlin, 11. April 1919), bearbeitet von Elizaveta Willert, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Ludwig Rubiner, hrsg. von Christian Schaper und Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, Januar 2018: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0100335 (15. Mai 2023: zur Freigabe vorgeschlagen)
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<TEIxmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"xml:id="D0100335"><teiHeader><fileDesc><titleStmt><titlexml:lang="de">Postkarte von Ludwig Rubiner an Ferruccio Busoni (Berlin, 11. 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Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p></punctuation><quotationmarks="none"><p>Anführungszeichen wurden i. d. 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