Dass dieselbenDamit sind Kritiker und Presse gemeint. von einem in der
musikal. Kultur so
hochstehenden Manne
ausgehen und mit
offenbarer Spontaneität
zu mir strömen, machte
dass ich wieder mein Herz
zu der ewigen Kraft
Näher gehoben fühlte.
* The * Library * of * Congress *
Dass dieselbenDamit sind Kritiker und Presse gemeint.
von einem in der
musikalischen Kultur so
hochstehenden Manne
ausgehen und mit
offenbarer Spontaneität
zu mir strömen, machte,
dass ich mein Herz
zu der ewigen Kraft
Näher gehoben fühlte.
Was Sie in Ihrem
BriefeBrief vom 15. Februar 1914
sonst, Allge-meinervgl. Brief und Kommentar vom 15.02.1914, sagen – und
das eine Ergänzung
findet in dem heute
ebenfalls zu mir gelangten
zweiten Teile von
u der Feder zwischen Sang
und Harmonie —unterschreibe ich durchaus.
Wenn Sie auch
kein Berichterstatter
mehr sein mögen, so
können Sie doch in
dieser Form viel Gutes
streuen und künden,
und Sie sollten Ihre
Vielsprachigkeit dazu
verwenden, auch das
Ausland zu erreichen,
allwo alle germanischen
Musiker älterer Generation
— England und Amerika
inbegriffen — noch an
Leipziger Reminiszenzen
zehren.Busoni meinte hiermit vermutlich die Herren Henri und Egon Petri, Mahler, Delius und Adolf Brodsky, mit denen er in Leipzig im späten Jugendalter Freundschaften schloss und eine seiner wohl glücklichsten Zeiten erlebte. Viele dieser Freunde und Bekannte waren im späteren Leben u.a. in England und Amerika ansässig und gehörten Leipziger Musikinstituten oder Klangkörpern an. Henri Petri, der der Vater Egon Petris (einem Busoni-Schüler), war, leitete ab 1882 das Gewandhausorchester Leipzig und war schon 1877 Soloist in London. Egon Petri wurde in Leipzig von seinem Vater gelehrt und später von Busoni und gab u.a. von 1906-1910 unterricht am Royal Manchester College of Music und emigrierte in die USA. 1886 ging Delius nach Leipzig, um dort am Konservatorium gelehrt zu werden. Brodsky unterrichtete von 1883-1891 am Leipziger Konservatorium und war Konzertmeister beim Leipziger Gewandhausorchester. Ab 1891 unterrichtete er in New York und wurde Konzertmeister des New York Philharmonic Orchestra. Sie sollten durch Leichtentritts berichte erreicht werden.
Leichtentritt, der das Programmheft schrieb und im Laufe seines Lebens u.a. Musikkritiken für Zeitungen wie Die Musik, die Allgemeine Musikzeitung, die Vossische Zeitung und Signale für die musikalische Welt schrieb, wuchs seit 1889 in Amerika auf und studierte an der Harvard University in Boston. Zudem war er Korrespondent des New Yorker Musical Courier und die Musical Times aus London. Somit hatte er ein gutes Verständis für die englisch-amerikanische Musikwelt und so zielt Busoni also durch Leichtentritt auf eine größere Weitreiche und das erreichen alter Bekannter ab.
(Vgl. S. 22 und Riemann Musiklexikon, 11. Ausgabe, 1929, S.1018)
Seien Sie für alles
Bedankt. –
Ihr herzlich ergebener
Mein Versprechen, Ihnen
die Fuge aus der Sonate 106
Vorzuspielen, zu erfüllen,
gelang mir leider nicht bisher.
Ich werde aber heuteAbend
mich in Gedanken an Sie wenden.
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<lb/>uns <choice><orig>wieder-sehen</orig><reg>wiedersehen</reg></choice> –
<lb/>meinen Dank ent-
<lb break="no"/>gegennähmen für
<lb/>die erlesenen Worte,
<lb/>die Sie mir widmeten.
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<persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> schrieb <persName key="E0300017">Busoni</persName> bezüglich des Orchesterabends am <date when-iso="1914-02-12">12. Februar 1914</date>, an dem Kompositionen von <persName key="E0300017">Busoni</persName> wie u.a. sein <title key="E0400014">Konzert für ein Klavier und Orchester in C-Dur</title> von <date when-iso="1903/1904">1903/04</date> oder das <title key="E0400469">Violinkonzert</title> gespielt wurden (vgl. hierzu <ref target="#D0101520">Brief von Leichtentritt an Busoni vom <date when-iso="1914-02-15">15. Februar 1914</date></ref> und <ref type="ext" target="https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=smw&datum=19140107&query=((text:busoni))&ref=anno-search&seite=7">Digitalisat</ref> vom <date when-iso="1914-02-18">18.Februar 1914</date>, sowie <bibl><orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, <date when-iso="1914-02-14">14. Februar 1914</date></bibl> und <bibl><ref type="ext" target="https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=smw&datum=1914&page=229&size=45&qid=SB74O8Q53WZMCQC3HDY9GDGDUDKT0U">Digitalisat</ref></bibl>) und lobte ihn für sein großes <title key="E0400014">Concerto</title> in den höchsten Tönen. <persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> selbst verfasste für dieses Konzert das Programmheft und war erfreut darüber, dass nach den durchaus negativen Referenzen der Presse nach der Uraufführung des <title key="E0400014">Klavierkonzertes</title> am <date when-iso="1904-11-10">10. November 1904</date>, nun einige Kritiker das Talent des <rs key="E0300017">Meisters</rs>, wie <persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> ihn nennt, erkennen wollen.
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<seg rend="indent-3">Dass dieselben<note type="commentary" resp="#E0301017">Damit sind Kritiker und Presse gemeint.</note></seg>
<lb/>von einem in der
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<lb/>hochstehenden Manne
<lb/>ausgehen und mit
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dass ich <del rend="strikethrough">wieder</del> mein Herz
<lb/>zu der ewigen Kraft
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2Diplomatic transcription
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Was Sie in Ihrem
BriefeBrief vom 15. Februar 1914
sonst, Allge-
meinervgl. Brief und Kommentar vom 15.02.1914, sagen – und
das eine Ergänzung
findet in dem heute
ebenfalls zu mir gelangten
zweiten Theile von
u dertranscription uncertain.
alternative reading:
/oder Fehd
er zwischen Sang
und Harmonie —unter- -schreibe ich durchaus.
Wenn Sie auch kein Berichterstatter
mehr sein mögen, so
können Sie doch in
dieser Form viel Gutes
streuen und künden,
und Sie sollten Ihre
Vielsprachigkeit dazu
verwenden, auch das
* The * Library * of * Congress *
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<p>Was Sie in Ihrem
<lb/>Briefe
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<lb break="no"/>meiner
<note type="commentary" resp="#E0301017"><ref type="E010009" target="#D0101520">vgl. Brief und Kommentar vom <date when-iso="1914-02-15">15.02.1914</date></ref>
</note>, sagen – und
<lb/>das eine Ergänzung
<lb/>findet in dem heute
<lb/>ebenfalls zu mir gelangten
<lb/>zweiten <choice><orig>Th</orig><reg>T</reg></choice>eile von
<lb/>
<choice><unclear cert="high">u der</unclear><unclear cert="low">/oder</unclear></choice> Fe<choice><orig>hd
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<lb/>verwenden, auch das
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3Facsimile
3Diplomatic transcription
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* The * Library * of * Congress *
Ausland zu errichen,
allwo alle germanischen
Musiker älterer Generation
— England u. Amerika inbegriffen — noch an
Leipziger Reminiszenzen
zehren.Busoni meinte hiermit vermutlich die Herren Henri und Egon Petri, Mahler, Delius und Adolf Brodsky, mit denen er in Leipzig im späten Jugendalter Freundschaften schloss und eine seiner wohl glücklichsten Zeiten erlebte. Viele dieser Freunde und Bekannte waren im späteren Leben u.a. in England und Amerika ansässig und gehörten Leipziger Musikinstituten oder Klangkörpern an. Henri Petri, der der Vater Egon Petris (einem Busoni-Schüler), war, leitete ab 1882 das Gewandhausorchester Leipzig und war schon 1877 Soloist in London. Egon Petri wurde in Leipzig von seinem Vater gelehrt und später von Busoni und gab u.a. von 1906-1910 unterricht am Royal Manchester College of Music und emigrierte in die USA. 1886 ging Delius nach Leipzig, um dort am Konservatorium gelehrt zu werden. Brodsky unterrichtete von 1883-1891 am Leipziger Konservatorium und war Konzertmeister beim Leipziger Gewandhausorchester. Ab 1891 unterrichtete er in New York und wurde Konzertmeister des New York Philharmonic Orchestra. Sie sollten durch Leichtentritts berichte erreicht werden.
Leichtentritt, der das Programmheft schrieb und im Laufe seines Lebens u.a. Musikkritiken für Zeitungen wie Die Musik, die Allgemeine Musikzeitung, die Vossische Zeitung und Signale für die musikalische Welt schrieb, wuchs seit 1889 in Amerika auf und studierte an der Harvard University in Boston. Zudem war er Korrespondent des New Yorker Musical Courier und die Musical Times aus London. Somit hatte er ein gutes Verständis für die englisch-amerikanische Musikwelt und so zielt Busoni also durch Leichtentritt auf eine größere Weitreiche und das erreichen alter Bekannter ab.
(Vgl. S. 22 und Riemann Musiklexikon, 11. Ausgabe, 1929, S.1018)
Seien Sie für alles Bedankt. –
Ihr herzlich ergebener
Mein Versprechen, Ihnen
die Fuge aus der Sonate 106 Vorzuspielen, zu erfüllen,
gelang mir leider nicht bisher.
Ich werde aber heuteAbds.
mich in Gedanken an Sie wenden.
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(Vgl. <bibl><ref target="#E0800137">S. 22</ref></bibl> und <bibl><ref type="ext" target="https://archive.org/details/RiemannMusiklexikon11tea1929/page/n1025/mode/2up">Riemann Musiklexikon, 11. Ausgabe, 1929, S.1018</ref></bibl>)
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Mein Versprechen, Ihnen
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<lb/>Ich werde aber <date when-iso="1914-02-16">heute</date><choice><abbr>Abds.</abbr><expan>Abend</expan></choice>
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Busoni bedankt sich für den Brief von Leichtentritt vom 15. Februar 1914 , in dem es um den ersten von zwei Orchesterabenden am 12. Februar ging. Leichtentritt lobt darin das Concerto von Busoni in höchsten Tönen. Busoni rät Leichtentritt dazu, auch internationaler zu berichten und mit seinen Schriften u.a. England und Amerika zu erreichen, da dort Bekannte Busonis lebten und er diese erreichen möchte.
Incipit
“Lieber und sehr verehrter Freund,ich möchte, dass Sie — bevor wir uns wiedersehen – meinen Dank entgegennähmen”
Letter by Ferruccio Busoni to Hugo Leichtentritt (Berlin, 16 February 1914), prepared by Kim Ziebura, in: Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hugo Leichtentritt, edited by Christian Schaper and Ullrich Scheideler, Berlin: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, July 2024: Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, https://busoni-nachlass.org/D0101546 (July 22, 2024: proposed)
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<p>Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.</p>
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<p>Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.</p>
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<pb n="1"/>
<dateline rend="top-left" style="grey_ink"><date when-iso="1914-02-16">16. Fbr. 1914<orig>.</orig><reg> </reg></date></dateline>
<opener>
<salute>
Lieber <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> sehr
<lb/>verehrter <rs key="E0300093"> Freund</rs>,
</salute>
</opener>
<p>
<seg rend="indent-3">ich möchte,</seg>
<lb/>dass Sie — bevor wir
<lb/>uns <choice><orig>wieder-sehen</orig><reg>wiedersehen</reg></choice> –
<lb/>meinen Dank ent-
<lb break="no"/>gegennähmen für
<lb/>die erlesenen Worte,
<lb/>die Sie mir widmeten.
<note type="commentary" resp="#E0301017">
<persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> schrieb <persName key="E0300017">Busoni</persName> bezüglich des Orchesterabends am <date when-iso="1914-02-12">12. Februar 1914</date>, an dem Kompositionen von <persName key="E0300017">Busoni</persName> wie u.a. sein <title key="E0400014">Konzert für ein Klavier und Orchester in C-Dur</title> von <date when-iso="1903/1904">1903/04</date> oder das <title key="E0400469">Violinkonzert</title> gespielt wurden (vgl. hierzu <ref target="#D0101520">Brief von Leichtentritt an Busoni vom <date when-iso="1914-02-15">15. Februar 1914</date></ref> und <ref type="ext" target="https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=smw&datum=19140107&query=((text:busoni))&ref=anno-search&seite=7">Digitalisat</ref> vom <date when-iso="1914-02-18">18.Februar 1914</date>, sowie <bibl><orgName key="E0600050">Berliner Tageblatt</orgName>, <date when-iso="1914-02-14">14. Februar 1914</date></bibl> und <bibl><ref type="ext" target="https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=smw&datum=1914&page=229&size=45&qid=SB74O8Q53WZMCQC3HDY9GDGDUDKT0U">Digitalisat</ref></bibl>) und lobte ihn für sein großes <title key="E0400014">Concerto</title> in den höchsten Tönen. <persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> selbst verfasste für dieses Konzert das Programmheft und war erfreut darüber, dass nach den durchaus negativen Referenzen der Presse nach der Uraufführung des <title key="E0400014">Klavierkonzertes</title> am <date when-iso="1904-11-10">10. November 1904</date>, nun einige Kritiker das Talent des <rs key="E0300017">Meisters</rs>, wie <persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> ihn nennt, erkennen wollen.
</note>
</p>
<p>
<seg rend="indent-3">Dass dieselben<note type="commentary" resp="#E0301017">Damit sind Kritiker und Presse gemeint.</note></seg>
<lb/>von einem in der
<choice><abbr>musikal.</abbr><expan>musikalischen</expan></choice> Kultur so
<lb/>hochstehenden Manne
<lb/>ausgehen und mit
<lb/>offenbarer Spontaneität
<lb/>zu mir strömen, machte<reg>,</reg>
dass ich <del rend="strikethrough">wieder</del> mein Herz
<lb/>zu der ewigen Kraft
<lb/>Näher gehoben fühlte.
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
</p>
<pb n="2"/>
<p>Was Sie in Ihrem
<lb/>Briefe
<note type="commentary" resp="#E0301017">
<ref type="E010009" target="#D0101520">Brief</ref> vom <date when-iso="1914-02-15">15. Februar 1914</date>
</note>
sonst, Allge-
<lb break="no"/>meiner
<note type="commentary" resp="#E0301017"><ref type="E010009" target="#D0101520">vgl. Brief und Kommentar vom <date when-iso="1914-02-15">15.02.1914</date></ref>
</note>, sagen – und
<lb/>das eine Ergänzung
<lb/>findet in dem heute
<lb/>ebenfalls zu mir gelangten
<lb/>zweiten <choice><orig>Th</orig><reg>T</reg></choice>eile von
<lb/>
<choice>
<unclear cert="high">u der</unclear>
<unclear cert="low">/oder</unclear>
</choice> Fe<choice><orig>hd
</orig><reg>d</reg></choice>er zwischen Sang
<lb/>und Harmonie —<hi rend="dq-uu-straight-oo">unter</hi>
<lb break="no" rend="after:-"/>schreibe ich durchaus.
</p>
<p>
<seg rend="indent-3">Wenn Sie auch</seg>
<lb/>kein Berichterstatter
<lb/>mehr sein mögen, so
<lb/>können Sie doch in
<lb/>dieser Form viel Gutes
<lb/>streuen und künden,
<lb/>und Sie sollten Ihre
<lb/>Vielsprachigkeit dazu
<lb/>verwenden, auch das
<note type="stamp" place="bottom-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
<pb n="3"/>
<note type="stamp" place="top-right" resp="#lc_st_red">
<stamp rend="round majuscule small">* The * Library * of * Congress *</stamp>
</note>
Ausland zu err<choice><orig>i</orig><reg>ei</reg></choice>chen,
<lb/>allwo alle germanischen
<lb/>Musiker älterer Generation
<lb/>— <placeName key="E0500140">England</placeName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> <placeName key="E0500942">Amerika</placeName>
<lb/>inbegriffen — noch an
<lb/><placeName key="E0500007">Leipziger</placeName> Reminiszenzen
<lb/>zehren.
<note type="commentary" resp="#E0301017"><persName key="E0300017">Busoni</persName> meinte hiermit vermutlich die Herren <persName key="E0300030">Henri</persName> und <persName key="E0300031">Egon Petri</persName>, <persName key="E0300047">Mahler</persName>, <persName key="E0300554">Delius</persName> und Adolf Brodsky, mit denen er in <placeName key="E0500007">Leipzig</placeName> im <date when-iso="1880/1886">späten Jugendalter</date> Freundschaften schloss und eine seiner wohl glücklichsten Zeiten erlebte. Viele dieser Freunde und Bekannte waren im späteren Leben u.a. in <placeName key="E0500140">England</placeName> und <placeName key="E0500093">Amerika</placeName> ansässig und gehörten <placeName key="E0500007">Leipziger</placeName> Musikinstituten oder Klangkörpern an. <persName key="E0300030">Henri Petri</persName>, der der Vater <persName key="E0300031">Egon Petris</persName> (einem Busoni-Schüler), war, leitete ab <date from-iso="1882">1882</date> das <!--<orgName key="">-->Gewandhausorchester Leipzig<!--</orgName>--> und war schon <date when-iso="1877">1877</date> Soloist in <placeName key="E0500047">London</placeName>. <persName key="E0300031">Egon Petri</persName> wurde in <placeName key="E0500007">Leipzig</placeName> von seinem <rs key="E0300030">Vater</rs> gelehrt und später von <persName key="E0300017">Busoni</persName> und gab u.a. von <date when-iso="1906/1910">1906-1910</date> unterricht am <!--<orgName key="">-->Royal Manchester College of Music<!--</orgName>--> und emigrierte in die <placeName key="E0500942">USA</placeName>. <date when-iso="1886">1886</date> ging <persName key="E0300554">Delius</persName> nach <placeName key="E0500007">Leipzig</placeName>, um dort am <!--<orgName key="">-->Konservatorium<!--</orgName>--> gelehrt zu werden. Brodsky unterrichtete von <date when-iso="1883/1891">1883-1891</date> am <!--<orgName key="">-->Leipziger Konservatorium<!--</orgName>--> und war Konzertmeister beim <!--<orgName key="">-->Leipziger Gewandhausorchester<!--</orgName>-->. Ab <date from-iso="1891">1891</date> unterrichtete er in <placeName key="E0500871">New York</placeName> und wurde Konzertmeister des <!--<orgName key="">-->New York Philharmonic Orchestra<!--</orgName>-->. Sie sollten durch <persName key="E0300093">Leichtentritts</persName> berichte erreicht werden.
<persName key="E0300093">Leichtentritt</persName>, der das Programmheft schrieb und im Laufe seines Lebens u.a. Musikkritiken für Zeitungen wie <orgName key="E0600199">Die Musik</orgName>, die <orgName key="E0600014">Allgemeine Musikzeitung</orgName>, die <orgName key="E0600055">Vossische Zeitung</orgName> und <orgName key="E0600067">Signale für die musikalische Welt</orgName> schrieb, wuchs seit <date from-iso="1889">1889</date> in <placeName key="E0500093">Amerika</placeName> auf und studierte an der <orgName key="E0600157">Harvard University</orgName> in <placeName key="E0500018">Boston</placeName>. Zudem war er Korrespondent des <placeName key="E0500871">New Yorker</placeName> <!--<orgName key="...">-->Musical Courier<!--</orgName>--> und die <!--<orgName key="...">-->Musical Times<!--</orgName>--> aus <placeName key="E0500047">London</placeName>. Somit hatte er ein gutes Verständis für die <placeName key="E0500140">englisch</placeName>-<placeName key="E0500093">amerikanische</placeName> Musikwelt und so zielt <persName key="E0300017">Busoni</persName> also durch <persName key="E0300093">Leichtentritt</persName> auf eine größere Weitreiche und das erreichen alter Bekannter ab.
(Vgl. <bibl><ref target="#E0800137">S. 22</ref></bibl> und <bibl><ref type="ext" target="https://archive.org/details/RiemannMusiklexikon11tea1929/page/n1025/mode/2up">Riemann Musiklexikon, 11. Ausgabe, 1929, S.1018</ref></bibl>)
</note>
</p>
<closer>
<lb/><salute><seg rend="indent-2">Seien Sie für alles</seg>
<lb/>Bedankt. –
<lb/><seg rend="indent-2">Ihr herzlich ergebener</seg>
</salute>
<lb/><signed><seg rend="indent-2"><persName key="E0300017">Ferruccio Busoni</persName></seg></signed>
<lb/><dateline><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>, <date when-iso="1914-02-16">den 16. Feb. 1914</date>. – </dateline>
</closer>
<postscript>
<p>
Mein Versprechen, Ihnen
<lb/>die <title key="E0400003">Fuge aus der Sonate 106</title>
<lb/>Vorzuspielen, zu erfüllen,
<lb/>gelang mir leider nicht bisher.
<lb/>Ich werde aber <date when-iso="1914-02-16">heute</date><choice><abbr>Abds.</abbr><expan>Abend</expan></choice>
<lb/>mich in Gedanken an Sie wenden.
</p>
</postscript>
</div>
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</text>
</TEI>