Robert Freund to Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Zürich · prob. November 24, 1904

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Mus.ep. R. Freund 15 (Busoni-Nachl. B II) + Beil.
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1704
[1]

Lieber Freund! Den inliegenden
Brief des Herrn Ulrich
erhielt ich heute Früh. Beigefügter Brief von Carl Ulrich, Vorstandsmitglied der Tonhalle-Gesellschaft, an Robert Freund ist datiert auf den 23.11.1904 und trägt folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr. Ich hatte gestern Abend noch Gelegenheit mit den anwesenden Herren zusprechen […] at least 1 char: illegible. wäre die Tonhalle geneigt mit Herrn Busoni ein Abkom̅en zu treffen wie vor 2 Jahren. Als Datum könnte der 23 Februar, Donnerstag, Herrn Busoni wol recht sein? Würden Sie die Freundlichkeit haben, Herrn Busoni in diesem Sinne zuschreiben; wenn er dann mit uns einig geht, werden wir durch ihr Bureau das Engagement bestätigen. Mit aller Hochachtung Ihr stets ergebener Carl Ulrich (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1704a).
Wollen Sie […] 1 char: illegible. nun ihm direct
schreiben ob Ihnen das
Datum u. die Bedingungen
conveniren? Bessere Bedingungen
als vor 2 Jahren werden
kaum zu erzielen sein. Bezieht sich auf einen Klavier-Abend Busonis in Zürich am 06.03.1903. (vgl. dazu Anm. in Freunds Brief vom 26.02.1903) Passt
Ihnen der Tag nicht, so proponi_
ren Sie bitte die Ihnen
convenirenden Daten. Freund hatte bereits in seinem Brief vom 05.11.1904 um Mitteilung von möglichen Terminen für ein Konzert in Zürich gebeten, welche sich zeitlich gut mit einem für Februar 1905 bereits geplanten Konzert in Basel verbinden ließen. Eine konkrete Antwort dbzgl. blieb Busoni zunächst schuldig und die Tonhalle-Gesellschaft bot ihrerseits den 23.02.1905 als Terminoption an. (vgl. Brief-Transkription in vorheriger Anm.) Wie dem nachfolgenden Brief zu entnehmen ist, passte der Termin nicht und Busoni schlug offenbar den 04., 06. oder 09.03.1905 als mögliche Alternativen für einen Klavier-Abend in Zürich vor, allerdings ohne sich konkret festzulegen. Busonis Antwort auf Freunds erneute Bitte, sich dbzgl. „baldigst“ bei ihm oder der Tonhalle-Gesellschaft zu melden, ist nicht überliefert. Es klafft eine Lücke von fast zwei Jahren im Briefwechsel. (vgl. Freunds Brief vom 20.12.1904, fälschlich datiert auf 1906) Das Konzert in Zürich ist letztlich vmtl. nicht zustande gekommen, zumindest lassen sich keine Nachweise dafür finden. Wohl aber für Konzerte mit Busoni in Berlin am 07. und 08.03.1905 (vgl. Programme; D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E: 1905,3+4), welche die zuletzt diskutierten Zürich-Termine entweder ganz ausschließen oder zumindest sehr unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Herrn Ulrich’s Adresse ist
Neue Tonhalle Zürich II.

Mit herzlichsten Grüssen an
Sie u. Ihre Frau

Ihr
R. Freund

24/11
[1904]
Deutsche
Staatsbibliothek
[Berlin]

Lieber Freund!

Den inliegenden Brief des Herrn Ulrich erhielt ich heute früh. Beigefügter Brief von Carl Ulrich, Vorstandsmitglied der Tonhalle-Gesellschaft, an Robert Freund ist datiert auf den 23.11.1904 und trägt folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr. Ich hatte gestern Abend noch Gelegenheit mit den anwesenden Herren zu sprechen […] at least 1 char: illegible. wäre die Tonhalle geneigt, mit Herrn Busoni ein Abkommen zu treffen wie vor 2 Jahren. Als Datum könnte der 23 Februar, Donnerstag, Herrn Busoni wohl recht sein? Würden Sie die Freundlichkeit haben, Herrn Busoni in diesem Sinne zu schreiben; wenn er dann mit uns einig geht, werden wir durch Ihr Bureau das Engagement bestätigen. Mit aller Hochachtung Ihr stets ergebener Carl Ulrich (Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1704a). Wollen Sie nun ihm direkt schreiben, ob Ihnen das Datum und die Bedingungen konvenieren? Bessere Bedingungen als vor zwei Jahren werden kaum zu erzielen sein. Bezieht sich auf einen Klavier-Abend Busonis in Zürich am 06.03.1903. (vgl. dazu Anm. in Freunds Brief vom 26.02.1903) Passt Ihnen der Tag nicht, so proponieren Sie bitte die Ihnen konvenierenden Daten. Freund hatte bereits in seinem Brief vom 05.11.1904 um Mitteilung von möglichen Terminen für ein Konzert in Zürich gebeten, welche sich zeitlich gut mit einem für Februar 1905 bereits geplanten Konzert in Basel verbinden ließen. Eine konkrete Antwort dbzgl. blieb Busoni zunächst schuldig und die Tonhalle-Gesellschaft bot ihrerseits den 23.02.1905 als Terminoption an. (vgl. Brief-Transkription in vorheriger Anm.) Wie dem nachfolgenden Brief zu entnehmen ist, passte der Termin nicht und Busoni schlug offenbar den 04., 06. oder 09.03.1905 als mögliche Alternativen für einen Klavier-Abend in Zürich vor, allerdings ohne sich konkret festzulegen. Busonis Antwort auf Freunds erneute Bitte, sich dbzgl. „baldigst“ bei ihm oder der Tonhalle-Gesellschaft zu melden, ist nicht überliefert. Es klafft eine Lücke von fast zwei Jahren im Briefwechsel. (vgl. Freunds Brief vom 20.12.1904, fälschlich datiert auf 1906) Das Konzert in Zürich ist letztlich vmtl. nicht zustande gekommen, zumindest lassen sich keine Nachweise dafür finden. Wohl aber für Konzerte mit Busoni in Berlin am 07. und 08.03.1905 (vgl. Programme; D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E: 1905,3+4), welche die zuletzt diskutierten Zürich-Termine entweder ganz ausschließen oder zumindest sehr unwahrscheinlich erscheinen lassen.

Herrn Ulrichs Adresse ist: Neue Tonhalle, Zürich II.

Mit herzlichsten Grüßen an Sie und Ihre Frau

Ihr R. Freund

24. November
                                                                
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Provenance
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 1704 | olim: Mus.ep. R. Freund 15 (Busoni-Nachl. B II) + Beil. |

proof Kalliope

Condition
Brief und Beilage sind gut erhalten.
Extent
1 Bogen, 1 beschriebene Seite
Collation
Eine Textseite, übrige drei Seiten vacat.
Hands/Stamps
  • Hand des Absenders Robert Freund, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen, eine Foliierung vorgenommen und das Briefdatum ergänzt hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Image source
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 1234

Summary
Freund leitet einen Brief von Carl Ulrich, Vorstandsmitglied der Zürcher Tonhalle-Gesellschaft, an Busoni weiter; bittet, diesem direkt zu antworten und sich zum vorgeschlagenen Konzerttermin und den Konditionen zu äußern.
Incipit
Den inliegenden Brief des Herrn Ulrich erhielt ich heute früh

Editors in charge
Christian Schaper Ullrich Scheideler
prepared by
Revision
February 27, 2019: proposed (transcription and coding done, awaiting proofreading)
Direct context
Preceding Following
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