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Mus.ep. M. Wegelius 25 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 5338
Lieber, guter Ferruccio!
Grüss’ dich Gott! Zu allererst:
bitte schön um einen guten Rath!
Fräulein v. Haartman
Maria Augusta von Haartman (genannt Lilly) war seit 1891 Klavierschülerin am Konservatorium und wurde 1897–1898 von Alfred Grünfeld in Wien unterrichtet, worauf sie nach Helsinki zurückkehrte (vgl. Dahlström 1982, S. 406; N. N. 1898g; zur Anfrage an Busoni siehe auch den Folgebrief).
möchte hinaus
um sich weiter zu klavierfachen. Sie
meint aber, dass sie für deinen Un⸗ terricht noch nicht technisch reif wäre,
d. h. dass sie für’s erste noch regelmäs⸗ sige, wöchentliche Stunden haben müss⸗ te, was nun dir mit Deinen vielen
Reisen unmöglich ist. Kannst Du[1]
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Vikan, den 20. August 1897.
Lieber, guter Ferruccio!
Grüß dich Gott! Zu allererst:
bitte schön um einen guten Rat!
Fräulein von Haartman
Maria Augusta von Haartman (genannt Lilly) war seit 1891 Klavierschülerin am Konservatorium und wurde 1897–1898 von Alfred Grünfeld in Wien unterrichtet, worauf sie nach Helsinki zurückkehrte (vgl. Dahlström 1982, S. 406; N. N. 1898g; zur Anfrage an Busoni siehe auch den Folgebrief).
möchte hinaus,
um sich weiter zu klavierfachen. Sie
meint aber, dass sie für deinen Unterricht noch nicht technisch reif wäre,
d. h., dass sie fürs Erste noch regelmäßige, wöchentliche Stunden haben müsste, was nun dir mit Deinen vielen
Reisen unmöglich ist. Kannst Du
ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
empfehlen, von dem sie dann später
zu Dir kommen könnte – entweder in Berlin, Wien oder Dresden?
Sie spielte in den öffentlichen Prüfungen
die Chromatische Fantasie und
das Beethoven’sche G-Dur-Konzert (I. Satz)
Die öffentliche Prüfung fand am 29. Mai 1897 statt (vgl. H. M. 1897d).
recht fein, obwohl sehr nervös.
Sie ist als Mensch sehr mittelmäßig begabt, aber musikalisch
feinfühlig und meiner Ansicht
nach nicht ohne Talent. Ich wäre Dir sehr dankbar für eine
frühzeitige Antwort.
Eine Antwort Busonis ist nicht überliefert. Wegelius fragte ihn wohl auch noch ein zweites Mal dazu an – wahrscheinlich telegraphisch (siehe den Folgebrief).
Dieser Sommer ist etwas anders geworden, als wir uns
vorstellten – d. h. meine Wohnung ist noch nicht fertig, obwohl
wir seit 1. August hier wohnen.
Nachdem die Sommerresidenz von Wegelius’ Vater und Mutter nach deren Tod in den Besitz einer anderen Familie übergegangen war, hatten Martin und Hanna Wegelius das Grundstück erworben, um ein eigenes Ferien- und Ruhestandsdomizil zu bauen. Zu Wegelius 50. Geburtstag (1896) hatte das Musikinstitut dafür Spendenbeträge gesammelt. Anfang 1897 hatte der Bau der zweistöckigen Villa Vikan begonnen, die noch im selben Jahr bezogen wurde und ab da als Rückzugsort für die Sommermonate diente, auch für eine Reihe von Kolleg*innen und Studierenden des Instituts, die jederzeit großzügig empfangen wurden (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 399–403; Flodin 1922, S. 475–481).
Morgen
Abend wird’s so ziemlich fertig in
den Zimmern sein – s’ist eigentlich nur der Maler, der noch Verschiedenes zu tun hat. Es wird
aber ein entzückendes Nest werden – das sage ich Dir – Herrje, wenn Du einmal da bist
mit deiner Gerda! Meine Hanna ist ganz närrisch vor Freude
über ihr Heim; möge sie dieses
Glück lange und unbetrübt genießen können! Ich bin nicht
ohne Sorgen, und zwar recht
schwere – es hat natürlich das
Doppelte gekostet. Wo das Geld
herkommen soll, weiß ich noch
nicht. Aber so, wie es in einem
Jahr sein wird, ist das Ding schon
viel mehr wert, als es gekostet
hat, und das ist doch ein beruhigendes Gefühl.
Lieber Ferruccio, von der Angelegenheit, die mir am meisten
am Herzen liegt, spreche ich jetzt
nicht. Wozu würde es nützen.
Sobald es Dir angenehm,
schreibst Du: „fanget an!“ und
wir setzen uns gleich in Bewegung.
Wegelius spielt auf die Frage an, ob Busoni noch einmal als Lehrer an das Musikinstitut kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. Wegelius wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom 7. Februar bis 5. März 1897).
Großen Schmerz hat uns der
Ausgang der Universitätssache
bereitet;
Nachdem Richard Faltin 1896 an der Alexanders-Universität in den Ruhestand getreten war, wurde sein Amt des Musikdirektors frei, worauf sich u. a. Jean Sibelius und Robert Kajanus bewarben. Während Sibelius in seiner Ende 1896 gehaltenen Probevorlesung mit einem Vortrag über den Einfluss von finnischer Volksmusik auf die Kunstmusik glänzen konnte, fiel Kajanus in seiner Vorlesung insbesondere dadurch auf, dass er hauptsächlich aus einer Biographie zitierte und kaum ein eigener Beitrag zu seinem Thema zu erkennen war. Das von Faltin geleitete Komitee, das über dessen Nachfolge entscheiden sollte, stimmte klar für Sibelius(25:3 Stimmen). Kajanus legte daraufhin Protest ein und verwies u. a. auf die erst kürzlich missglückte Uraufführung von Sibelius’ Krönungskantate unter der Leitung des Komponisten, um dessen Fähigkeiten als Komponist Dirigent zu untergraben. Das Komitee gab nur einen Vorschlag ab, die Entscheidung lag beim Universitätskanzler, der wohl aus politischen Gründen Kajanus zum neuen Musikdirektor ernannte (vgl. Tavastjerna 1976, S. 190–193; Barnett 2007, S. 109–112).
der Sibelius ist ja
durchgefallen. Das ganze Konsistorium – mit Ausnahme von drei Stimmen
(gegen circa 20) – hat Sibelius in
erster, Kajanus in zweiter Linie
vorgeschlagen; der Kajanus ist aber
vom Kanzler ernannt worden.
Der Kajanus hat natürlich alle Minen springen lassen – es half
nicht, dass er wegen offenbarem
Plagiat in seiner Vorlesung überführt wurde, er hat es doch durchgesetzt – Gott weiß auf welchem
Wege. Das war nun der einzige
Platz, der dem Sibelius wirklich
gepasst hätte – was man jetzt
mit ihm anfangen soll, weiß
ich wahrhaftig nicht; mein Verstand steht still. Etwas kann
ja getan werden und wird wohl
auch – es wird aber zu wenig
sein. Nun – die Hoffnung darf
man nicht aufgeben.
Für die schönen Bücher und
Tomaten, die uns die Nyberg
brachte,
Annie Nyberg war im Jahr zuvor nach Berlin gereist, um bei Busoni Klavierunterricht zu nehmen. Im Juli oder August 1897 muss sie nach Helsinki zurückgekehrt sein (siehe auch den Brief vom 22. Oktober 1896).
sagen wir beide unsern
schönsten Dank! Meine Frau
schreibt wohl auch paar Zeilen – obwohl sie jetzt über
die Ohren im Haushalt steckt.
Für die herzlichen Zeilen aus
Petersburg sage ich Dir auch meinen wärmsten Dank; die taten
mir sehr wohl, obwohl es mir
nachher sehr schmerzte, dass ich
doch nicht kam. Das nächste
Mal werde ich nicht so dumm
sein, wenn ich nur früh genug
weiß, wann Du da bist. Vielleicht
kommst Du aber auch zu uns
einmal wieder?!? Wie schön wäre
es, Euch bald wiederzusehen
– schau, wie meine Hand unmöglich ist; ich kann kaum
schreiben, weil ich mich heute
draußen etwas angestrengt
habe mit Steinen, Leitern usw.
Die schönen Tage auf Rügen
Siehe die Kommentierung im Brief vom 25. August 1896.
schweben mir jetzt täglich
vor. Wie lieb Ihr Beide wart,
dort und in Berlin, werde
ich nie vergessen. Sage deiner
Gerda, dass ich ihr und Dir alles
Liebe und Gute wünsche, was im
Leben möglich und denkbar ist.
Kommt was von Dir bald auf
den Musikmarkt? Lebe wohl
für diesmal und entschuldige deinem schlecht schreibenden, ergebensten
Die Hanna grüßt 1000-mal
und sagt, dass sie gerade heute keine Hände zum Schreiben hat – die stecken voll von Staub, Seife, Erbsen und
wer weiß noch alles
|
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<dateline rend="align(right) space-below"><placeName key="E0501055">Vikan</placeName>, <choice><abbr>d.</abbr><expan>den</expan></choice> <date when-iso="1897-08-20">20<reg>.</reg> <choice><abbr>Aug.</abbr><expan>August</expan></choice> 1897</date>.</dateline>
<salute rend="indent-2 space-above space-below">Lieber, guter <persName key="E0300017">Ferruccio</persName>!</salute>
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<p type="pre-split" rend="indent-first space-above">Grü<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice><orig>’</orig> dich Gott! Zu allererst:
<lb/>bitte schön um einen guten Rat<orig>h</orig>!
<lb/><persName key="E0300996">Fräulein <choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice> Haartman</persName>
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300996">Maria Augusta von Haartman</persName> (genannt <persName key="E0300996" type="nick">Lilly</persName>) war seit <date when-iso="1891">1891</date> Klavierschülerin am <rs key="E0600031">Konservatorium</rs> und wurde <date when-iso="1897/1898">1897–1898</date> von <persName key="E0300929">Alfred Grünfeld</persName> in <placeName key="E0500002">Wien</placeName> unterrichtet, worauf sie nach <placeName key="E0500270">Helsinki</placeName> zurückkehrte (vgl. <bibl><ref target="#E0800437"/>, S. 406</bibl>; <bibl><ref target="#E0800511"/></bibl>; zur Anfrage an <persName key="E0300017">Busoni</persName> siehe auch den <ref target="#D0102042" n="6">Folgebrief</ref>).</note>
möchte hinaus<reg>,</reg>
<lb/>um sich weiter zu klavierfachen. Sie
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<lb break="no"/>terricht noch nicht technisch reif wäre,
<lb/>d. h.<reg>,</reg> dass sie für<orig>’</orig>s <choice><orig>e</orig><reg>E</reg></choice>rste noch regelmä<choice><orig>s
<lb break="no"/>s</orig><reg>ß</reg></choice>ige, wöchentliche Stunden haben müss
<lb break="no"/>te, was nun dir mit Deinen vielen
<lb/>Reisen unmöglich ist. Kannst Du
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[1]</note>
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2Diplomatic transcription
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ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
empfehlen, von dem sie dann später
zu Dir kommen könnte – ent⸗ weder in Berlin, Wien oder Dresden?
Sie spielte in den öff. Prüfungen
die krom. fat Fantasie och und
das Beethovensche G-durkonsert (I satz)
Die öffentliche Prüfung fand am 29. Mai 1897 statt (vgl. H. M. 1897d).
recht fein, obwohl sehr nervös.
Sie ist als Mensch sehr mittel⸗ mässig begabt, aber musikalisch
feinfühlig und meiner Ansicht
nach nicht ohne Talent. Ich wä⸗ re Dir sehr dankbar für eine
frühzeitige Antwort.
Eine Antwort Busonis ist nicht überliefert. Wegelius fragte ihn wohl auch noch ein zweites Mal dazu an – wahrscheinlich telegraphisch (siehe den Folgebrief).
Dieser Sommer ist etwas an⸗ ders geworden, als wir uns
vorstellten – d. h. meine Woh⸗
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
|
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ihr einen hierfür geeigneten Lehrer
<lb/>empfehlen, von dem sie dann später
<lb/>zu Dir kommen könnte – ent
<lb break="no"/>weder in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>, <placeName key="E0500002">Wien</placeName> oder <placeName key="E0500052">Dresden</placeName>?
<lb/>Sie spielte in den <choice><abbr>öff.</abbr><expan>öffentlichen</expan></choice> Prüfungen
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<lb break="no"/>mä<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>ig begabt, aber musikalisch
<lb/>feinfühlig und meiner Ansicht
<lb/>nach nicht ohne Talent. Ich wä
<lb break="no"/>re Dir sehr dankbar für eine
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nung ist noch nicht fertig, obwohl
wir seit 1 Aug. hier wohnen.
Nachdem die Sommerresidenz von Wegelius’ Vater und Mutter nach deren Tod in den Besitz einer anderen Familie übergegangen war, hatten Martin und Hanna Wegelius das Grundstück erworben, um ein eigenes Ferien- und Ruhestandsdomizil zu bauen. Zu Wegelius 50. Geburtstag (1896) hatte das Musikinstitut dafür Spendenbeträge gesammelt. Anfang 1897 hatte der Bau der zweistöckigen Villa Vikan begonnen, die noch im selben Jahr bezogen wurde und ab da als Rückzugsort für die Sommermonate diente, auch für eine Reihe von Kolleg*innen und Studierenden des Instituts, die jederzeit großzügig empfangen wurden (vgl. von Bonsdorff 2019, S. 399–403; Flodin 1922, S. 475–481).
Morgen
Abend wird’s so ziemlich fertig in
den Zimmern sein – s’ist eigent⸗ lich nur der Maler, der noch Ver⸗ schiedenes zu thun hat. Es wird
aber ein entzückendes Nest wer⸗ den – das sage ich Dir – Herr
Je, wenn Du einmal da bist
mit deiner Gerda! Meine Han⸗ na ist ganz närrisch vor Freude
über ihr Heim; möge sie dieses
Glück lange und unbetrübt ge⸗ niessen können! Ich bin nicht
ohne Sorgen, und zwar recht
schwere – es hat natürlich das
doppelte gekostet. Wo das Geld
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
[2]
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<lb/>den Zimmern sein – s’ist eigent
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<lb/>über ihr Heim; möge sie dieses
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herkommen soll, weiss ich noch
nicht. Aber so wie es in einem
Jahr j
transcription uncertain:
incomplete.
sein wird, ist das Ding schon
viel mehr werth als es gekostet
hat, und das ist doch ein beru⸗ higendes Gefühl.
Lieber Ferruccio, von der Ange⸗ legenheit, die mir am meisten
am Herzen liegt, spreche ich jetzt
nicht. Wozu würde es nützen.
So bald es Dir angenehm, schreib
schreibst Du: “fanget an!” und
wir setzen uns gleich in Bewe⸗ gung.
Wegelius spielt auf die Frage an, ob Busoni noch einmal als Lehrer an das Musikinstitut kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. Wegelius wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom 7. Februar bis 5. März 1897).
Grossen Schmerz hat uns der
Ausgang der Universitätssache
bereitet;
Nachdem Richard Faltin 1896 an der Alexanders-Universität in den Ruhestand getreten war, wurde sein Amt des Musikdirektors frei, worauf sich u. a. Jean Sibelius und Robert Kajanus bewarben. Während Sibelius in seiner Ende 1896 gehaltenen Probevorlesung mit einem Vortrag über den Einfluss von finnischer Volksmusik auf die Kunstmusik glänzen konnte, fiel Kajanus in seiner Vorlesung insbesondere dadurch auf, dass er hauptsächlich aus einer Biographie zitierte und kaum ein eigener Beitrag zu seinem Thema zu erkennen war. Das von Faltin geleitete Komitee, das über dessen Nachfolge entscheiden sollte, stimmte klar für Sibelius(25:3 Stimmen). Kajanus legte daraufhin Protest ein und verwies u. a. auf die erst kürzlich missglückte Uraufführung von Sibelius’ Krönungskantate unter der Leitung des Komponisten, um dessen Fähigkeiten als Komponist Dirigent zu untergraben. Das Komitee gab nur einen Vorschlag ab, die Entscheidung lag beim Universitätskanzler, der wohl aus politischen Gründen Kajanus zum neuen Musikdirektor ernannte (vgl. Tavastjerna 1976, S. 190–193; Barnett 2007, S. 109–112).
der Sibelius ist ja
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<lb/>Jahr <del rend="strikethrough"><unclear reason="incomplete" cert="high">j</unclear></del> sein wird, ist das Ding schon
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<lb/>hat, und das ist doch ein beru
<lb break="no"/>higendes Gefühl.</p>
<p rend="indent-first">Lieber <persName key="E0300017">Ferruccio</persName>, von der Ange
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<lb/>am Herzen liegt, spreche ich jetzt
<lb/>nicht. Wozu würde es nützen.
<lb/>So<orig> </orig>bald es Dir angenehm, <del rend="strikethrough">schreib</del>
<lb/>schreibst <hi rend="underline">Du</hi>: <q rend="dq-uu">fanget an!</q> und<!-- Zitat! -->
<lb/>wir setzen uns gleich in Bewe
<lb break="no"/>gung.
<note type="commentary" resp="#E0300616"><persName key="E0300207">Wegelius</persName> spielt auf die Frage an, ob <persName key="E0300017">Busoni</persName> noch einmal als Lehrer an das <rs key="E0600031">Musikinstitut</rs> kommen würde, nachdem er im Frühjahr für das kommende Lehrjahr abgesagt hatte. <persName key="E0300207">Wegelius</persName> wollte den Plan noch nicht endgültig aufgeben, sondern um ein Jahr verschieben (siehe die Briefe vom <ref target="#D0102036"><date when-iso="1897-02-07">7. Februar</date></ref> bis <ref target="#D0102039"><date when-iso="1897-03-05">5. März 1897</date></ref>).</note></p>
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der <persName key="E0300177">Sibelius</persName> ist ja
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B II, 5338
durchgefallen. Das ganze Consisto⸗ rium – mit ausnahme von 3 Stimmen
(gegen circa 20) – hat Sibelius in
erster, Kajanus in zweiter Linie
vorgeschlagen; der Kajanus ist aber
vom Kanzler ernannt worden.
Der r K. hat natürlich Alle Mi⸗ nen springen lassen – es half
nicht, dass er wegen offenbarem
Plagiat in seiner Vorlesung über⸗ führt wurde, er hat es doch durch⸗ gesetzt – Gott weiss auf welchem
Wege. Das war nun der einzige
Platz, der dem Sibelius wirklich
gepasst hätte – was man jetzt
mit ihm anfangen soll, weiss
ich wahrhaftig nicht; mein Ver⸗ [3]
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<lb/>vorgeschlagen; der <persName key="E0300886">Kajanus</persName> ist aber
<lb/>vom <rs key="E0301013">Kanzler</rs> ernannt worden.
<lb/>Der<del rend="strikethrough">r</del> <persName key="E0300886"><choice><abbr>K.</abbr><expan>Kajanus</expan></choice></persName> hat natürlich <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lle Mi
<lb break="no"/>nen springen lassen – es half
<lb/>nicht, dass er wegen offenbarem
<lb/>Plagiat in seiner Vorlesung über
<lb break="no"/>führt wurde, er hat es doch durch
<lb break="no"/>gesetzt – Gott wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> auf welchem
<lb/>Wege. Das war nun der einzige
<lb/>Platz, der dem <persName key="E0300177">Sibelius</persName> wirklich
<lb/>gepasst hätte – was man jetzt
<lb/>mit ihm anfangen soll, wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>
<lb/>ich wahrhaftig nicht; mein Ver
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[3]</note>
</p></div>
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stand steht stille. Etwas kann
ja gethan werden und wird wohl
auch – es wird aber zu wenig w[…]
1 char: cancelled.
sein. Nun – die Hoffnung darf
man nicht aufgeben.
Für die schönen Bücher und
Tomaten, die uns die Nyberg
brachte,
Annie Nyberg war im Jahr zuvor nach Berlin gereist, um bei Busoni Klavierunterricht zu nehmen. Im Juli oder August 1897 muss sie nach Helsinki zurückgekehrt sein (siehe auch den Brief vom 22. Oktober 1896).
sagen wir beide unsern
schönsten Dank! Meine Frau
schreibt wohl auch Paar Zei⸗ len – obwohl sie jetzt über
die Ohren im Haushalt steckt.
Für die herzlichen Zeilen aus
Petersburg sage [ich] Dir auch mei⸗ nen wärmsten Dank; die thaten
mir sehr wohl, obwohl es mir
nachher sehr schmerzte, dass ich
Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
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stand steht still<del rend="strikethrough">e</del>. Etwas kann
<lb/>ja get<orig>h</orig>an werden und wird wohl
<lb/>auch – es wird aber zu wenig <del rend="strikethrough">w<gap reason="strikethrough" extent="1" unit="char"/></del>
<lb/>sein. Nun – die Hoffnung darf
<lb/>man nicht aufgeben.</p>
<p rend="indent-first">Für die schönen Bücher und
<lb/>Tomaten, die uns die <persName key="E0300994">Nyberg</persName>
<lb/>brachte,
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<lb/>die Ohren im Haushalt steckt.</p>
<p type="pre-split" rend="indent-first">Für die <ref target="#D0102040">herzlichen Zeilen</ref> aus
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doch nicht kam. Das nächste
Mal werde ich nicht so dumm
sein, wenn ich nur früh genug
weiss, wann Du da bist. Vielleicht
kommst Du aber auch zu uns
einmal wieder?!? Wie schön wäre
es Euch bald wiederzusehen
| – schau, wie meine Hand un⸗ möglich ist; ich kann kaum
schreiben, weil ich mich heute
draussen etwas angestrengt
habe mit Steinen, Leitern u. s. w.|
Die schönen Tage auf Rügen
Siehe die Kommentierung im Brief vom 25. August 1896.
kom schweben mir jetzt täglich
vor. Wie lieb Ihr Beide wart
dort und in Berlin, werde
ich nie vergessen. Sage deiner[4]
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doch nicht kam. Das nächste
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<lb/>schreiben, weil ich mich heute
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<note type="commentary" resp="#E0300616">Siehe die <ref target="#D0102032" n="1">Kommentierung im Brief vom <date when-iso="1896-08-25">25. August 1896</date></ref>.</note>
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<lb/>dort und in <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>, werde
<lb/>ich nie vergessen. Sage deiner
<note type="foliation" resp="#archive" place="bottom-right">[4]</note>
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Gerda, dass ich ihr und Dir alles
liebe und gute wünscheh
transcription uncertain:
cancelled.
, was im
Leben möglich und denkbar ist.
Kommt was von Dir bald auf
den Musikmarkt? Lebe Wohl
für diesmal und entschuldi⸗ ge deinem schlecht schreiben⸗ den ergebensten
Die Hanna grüsst 1000mal
und sagt, dass sie gerade heute kei⸗ ne Hände zum Schreiben hat – die stec⸗ ken voll von Staub, Seife, Erbsen und
wer weiss noch Alles
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<lb break="no"/>ken voll von Staub, Seife, Erbsen und
<lb/>wer wei<choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice> noch <choice><orig>A</orig><reg>a</reg></choice>lles</p>
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<signed rend="indent-5"><persName key="E0300207">MW</persName></signed>
<dateline rend="space-above">Adresse bis <choice><abbr>z.</abbr><expan>zum</expan></choice> <date when-iso="1897-09-02">2<reg>.</reg> <choice><abbr>Sept.</abbr><expan>September</expan></choice></date> <hi rend="underline"><placeName key="E0500953">Karis</placeName></hi>, <hi rend="underline"><placeName key="E0500954">Pojo</placeName></hi>, <hi rend="underline"><placeName key="E0501055">Vikan</placeName></hi>.</dateline>
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