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                                                         Faksimile 
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                                                         Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
                                                         Lesefassung 
                                                     | 
                                                    
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                    Auf Wiedersehen,
                         am 8ten März! 
                
                
                
                    
                    
                        
                                                            
                            Mus.ep. H. Schenker 7
                                 (Busoni-Nachl. B II)
                         
                            Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4419
                        
                        
                        
                        
                        Verehrtester, liebster Freund! 
                    
                    
                    Ich glaube endlich, mit Allem, was Sie
                         wünschten, fertig zu sein,
                                                                Über das Treffen Schenkers und Busonis im Dezember 1897 in Wien (vgl. hierfür u. a. Busonis Brief vom 31. August 1897 und Schenkers Brief vom 25. September 1897) sind bisher keine schriftlichen Zeugnisse bekannt.
                        
                        u. sende Ihnen
                         die „Phantasie“. Nochmals danke ich freund- schaftlichst für die werthvolle Anregung
                         zu diesem grösseren Opus. Wenn nur die
                         Ausführung auf der Höhe Ihrer Anregung
                         stünde! 
                    Ich theilte schon mit, dass d’Albert aus
                         mir noch unbegreiflicher Rücksicht plötzlich
                         meine Stücke ankündigte.
                                                                In einem Brief an Max Kalbeck schreibt Schenker: „E. d’Albert überraschte mich mit der Ankündigung von vier Klavierstücken aus meinem op. 4 für Montag Abend. Somit ginge, was auch Sie mir riethen, eine Erstaufführung meiner Sachen vor sich“ (Federhofer 1985, S. 16).
 Vgl. auch die Konzertankündigung in der Neuen Freien Presse: „Eugen d’ Albert hat zu seinem am Montag den 24. d., Abends, im Saale Bösendorfer stattfindenden Concert folgendes Programm festgestellt: […] Schenker, vier Clavierstücke“ (N. N. 1898b).
                        
                        Wegen übergrosser
                         Länge des Program̅s spielte er nur 2 Stücke, statt 4 (No 1, 2). Ich
                         sagte ihm dann offen, dass ich mit der Aus- führung nicht einverstanden war, u. er
                         gestand mir offen, dass er eben, weil er
                            Deutsche
                                 Staatsbibliothek
                                 Berlin
                        [1]
                        
                         
                                                         
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                        Verehrtester, liebster Freund! 
                    
                    
                    Ich glaube endlich mit allem, was Sie
                         wünschten, fertig zu sein,
                                                                Über das Treffen Schenkers und Busonis im Dezember 1897 in Wien (vgl. hierfür u. a. Busonis Brief vom 31. August 1897 und Schenkers Brief vom 25. September 1897) sind bisher keine schriftlichen Zeugnisse bekannt.
                        
                        und sende Ihnen
                         die „Phantasie“. Nochmals danke ich freundschaftlichst für die wertvolle Anregung
                         zu diesem größeren Opus. Wenn nur die
                         Ausführung auf der Höhe Ihrer Anregung
                         stünde! 
                    Ich teilte schon mit, dass d’Albert aus
                         mir noch unbegreiflicher Rücksicht plötzlich
                         meine Stücke ankündigte.
                                                                In einem Brief an Max Kalbeck schreibt Schenker: „E. d’Albert überraschte mich mit der Ankündigung von vier Klavierstücken aus meinem op. 4 für Montag Abend. Somit ginge, was auch Sie mir riethen, eine Erstaufführung meiner Sachen vor sich“ (Federhofer 1985, S. 16).
 Vgl. auch die Konzertankündigung in der Neuen Freien Presse: „Eugen d’ Albert hat zu seinem am Montag den 24. d., Abends, im Saale Bösendorfer stattfindenden Concert folgendes Programm festgestellt: […] Schenker, vier Clavierstücke“ (N. N. 1898b).
                        
                        Wegen übergroßer
                         Länge des Programms spielte er nur zwei Stücke statt vier (Nr. 1, 2). Ich
                         sagte ihm dann offen, dass ich mit der Ausführung nicht einverstanden war, und er
                         gestand mir offen, dass er eben, weil er
                        
                        
                        nicht das Gefühl hatte, die Stücke gut
                         zu beherrschen, vorzog, zum ersten Mal
                         lieber weniger zu spielen, als mich und sich
                         der Gefahr auszusetzen. Nun, geschadet
                         hat es nicht, im Gegenteil, Kalbeck
                         besprach auch das winzige Ereignis
                         sehr günstig,
                                                                Eine Konzertkritik – ohne Erwähnung von Werken Schenkers – erschien drei Tage später im Neuen Wiener Journal (N. N. 1898c).
                        
                        usw. 
                    Indessen sah ich ein, wie Recht Sie hatten, als
                         Sie mir rieten, mit der Phantasie zuerst
                         hervorzutreten, als einem größeren Werk.
                         Nur eines tröstete mich, dass ich mir sagte,
                         gegen den Zufall gäbe es keinen Einwand,
                         und ein solcher Zufall war ja d’Alberts Konzert
                         für meine Sache. 
                    Heuberger und die Neue Freie Presse besprachen
                         d’Alberts Konzert überhaupt gar nicht,
                         weil in der Oper eine Gastgabe der Frau
                         Lilli Lehmann zugleich stattfand.
                                                                Siehe hierzu die Konzertankündigung in der Neuen Wiener Journal vom Donnertag, den 20. Januar 1898 (N. N. 1898c, S. 7).
                        
                        Im
                         Übrigen können Sie ja erraten, was
                         ich über die Zeitungsschmiererei für
                        
                        
                        das große Publikum beiläufig denke.
                         Wenn ich also Kalbeck, Heuberger genannt
                         habe, will ich bloß die unvermeidliche Folge
                         eines öffentlichen Schrittes erwähnt haben,
                         mehr nicht. 
                    Und nun, da Sie die „Phantasie“ besitzen,
                         frage ich Sie, wie es mit der Verwendung
                         bei Breitkopf & Härtel oder anderswo zu stehen
                         hat. Wollen und können Sie eintreten,
                         mündlich oder schriftlich, mir zu Händen
                         oder in anderer Form? Ich fragte d’Albert,
                         der mir eine sehr warme, wirklich sehr
                         warme Empfehlung für Breitkopf & Härtel
                                                                Die Empfehlung d’Alberts ist offenbar nicht überliefert, wird aber im Brief Breitkopf & Härtels an Schenker vom 9.11.1897 erwähnt (vgl. Kommentierung des Briefes von Schenker an Busoni von September 1897).
                        
                        sandte, ob
                         er die Empfehlung, die generell für alle
                         Werke von mir galt, erneuern wolle;
                         ich durfte ihn ja nicht verletzen, trotzdem er
                         weiß, dass Sie sich der Phantasie annehmen in jeder Hinsicht, er war auch
                         klug und liebenswürdig genug, mir zu sagen,
                        
                        
                        er stehe mir immer, unter allen Umständen
                         zur Verfügung.
                                                                Auf welche Aussage d’Alberts sich Schenker hier bezieht, konnte nicht ermittelt werden. Als Beispiel mag eine Zeile aus einem von d’Alberts Briefen an Schenker gelten: „Bitte über mich ganz und gar zu verfügen; was in meinen schwachen Kräften steht, soll geschehen“ (Brief d’Alberts an Schenker vom 5. April 1896, zit. nach Federhofer 1985, S. 60).
                        
                        Von Ihnen hängt es also
                         nun ab, was ich zu tun habe: Ich denke,
                         Sie brauchen d’Alberts Mithilfe nicht, und
                         es genügt, wenn ich gegenüber dem Verleger
                         mit Ihrem schriftlichen Versprechen (vielleicht
                         so?), dass Sie das Stück spielen wollen,
                         heute oder morgen, in zwei oder fünf Jahren, mich
                         ausweisen kann. Wenn Sie ein bisschen
                         Zeit finden, inmitten der Saison, so
                         haben Sie die Güte, mich zu instruieren!
                         Ich bin gerne bereit, auch nach Berlin
                         zu kommen (für ein paar Tage nur, aus
                         Gründen des sogenannten Geldes), wenn Sie
                         es für nötig oder gut finden, zu eigenen
                         oder Verleger-Zwecken. Kurz, wie immer
                         bleibe ich  
                                                            Ihr ergebener, Ihre Wünsche
                             und Anregungen empfangender Geselle
                             und Freund 
                    
                    
                    
                    
                                                                Herzlichste, ergebenste Grüße
                         an Ihre Frau Gemahlin. 
                     
                
                    Auf Wiedersehen,
                         am 8. März! 
                
                
                
             
                                                     | 
                                                    
                                                            
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                    <p rend="top-left">Auf Wiedersehen,
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                        <note type="shelfmark" place="right" resp="#arch_black_2">
                            <del xml:id="delSigOlim01" rend="strikethrough"><handShift new="#arch_black_1"/>Mus.ep. H. Schenker 7
                                <lb/>(Busoni-Nachl. <handShift new="#arch_red"/>B II<handShift new="#arch_black_1"/>)</del>
                        </note>
                        
                        <note type="shelfmark" place="margin-left" rend="rotate(-90)">
                            <add xml:id="addSig01"><handShift new="#arch_black_2"/>Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4419</add>
                        </note>
                        
                        <substJoin target="#addSig01 #delSigOlim01"/>
                        
                        <salute rend="align(left) space-below">Verehrtester, liebster Freund!</salute>
                    </opener>
                    
                    <p>Ich glaube endlich<orig>,</orig> mit <choice><orig>Allem</orig><reg>allem</reg></choice>, was Sie
                        <lb/>wünschten, fertig zu sein, 
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">Über das Treffen <persName key="E0300024">Schenkers</persName> und <persName key="E0300017">Busonis</persName> im <date when-iso="1897-12">Dezember 1897</date> in <placeName key="E0500002">Wien</placeName> (vgl. hierfür u. a. <ref target="#D0100058"><persName key="E0300017">Busonis</persName> Brief vom <date when-iso="1897-08-31"/>31. August 1897</ref> und <ref target="#D0100062"><persName key="E0300024">Schenkers</persName> Brief vom <date when-iso="1897-09-25"/>25. September 1897</ref>) sind bisher keine schriftlichen Zeugnisse bekannt.</note>
                        
                        <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> sende Ihnen
                        <lb/>die <title key="E0400252" rend="dq-du">Phantasie</title>. Nochmals danke ich freund
                        <lb break="no"/>schaftlichst für die <choice><orig>werthvolle</orig><reg>wertvolle</reg></choice> Anregung
                        <lb/>zu diesem <choice><orig>grösseren</orig><reg>größeren</reg></choice> Opus. Wenn nur die
                        <lb/>Ausführung auf der Höhe Ihrer Anregung
                        <lb/>stünde!</p>
                    <p type="pre-split">Ich <choice><orig>theilte</orig><reg>teilte</reg></choice> schon mit, dass <persName key="E0300143">d’Albert</persName> aus
                        <lb/>mir noch unbegreiflicher Rücksicht plötzlich
                        <lb/><rs key="E0400271">meine Stücke</rs> ankündigte. 
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">In einem Brief an <persName key="E0300295">Max Kalbeck</persName> schreibt <persName key="E0300024">Schenker</persName>: <q><persName key="E0300143">E. d’Albert</persName> überraschte mich mit der Ankündigung von vier Klavierstücken aus meinem <title key="E0400271">op. 4</title> für <date when-iso="1898-01-24">Montag Abend</date>. Somit ginge, was auch Sie mir riethen, eine Erstaufführung meiner Sachen vor sich</q> (<bibl><ref target="#E0800079"/>, S. 16</bibl>).
 Vgl. auch die Konzertankündigung in der <orgName key="E0600035">Neuen Freien Presse</orgName>: <q>Eugen d’ Albert hat zu seinem am <date when-iso="1898-01-24">Montag den 24.</date> d., Abends, im <placeName key="E0500312">Saale Bösendorfer</placeName> stattfindenden Concert folgendes Programm festgestellt: […] <persName key="E0300024">Schenker</persName>, <rs key="E0400271">vier Clavierstücke</rs></q> (<bibl><ref target="#E0800128"/></bibl>).</note>
                        
                        Wegen <choice><orig>übergrosser</orig><reg>übergroßer</reg></choice>
                        <lb/>Länge <add place="above">des Progra<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>s</add> spielte er nur <choice><orig>2</orig><reg>zwei</reg></choice> <add place="above">Stücke</add><orig>,</orig> statt <choice><orig>4</orig><reg>vier</reg></choice> <add place="above">(N<choice><orig>o</orig><reg>r.</reg></choice> 1, 2)</add>. Ich
                        <lb/>sagte ihm dann offen, dass ich mit der Aus
                        <lb break="no"/>führung nicht einverstanden war, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> er
                        <lb/>gestand mir offen, dass er eben, weil er
                        
                        <note type="stamp" place="bottom-center" resp="#dsb_st_red">
                            <stamp rend="round border align(center) small">Deutsche
                                <lb/>Staatsbibliothek
                                <lb/><placeName key="E0500029"><hi rend="spaced-out">Berlin</hi></placeName></stamp>
                        </note>
                        <note type="foliation" place="bottom-right" resp="#archive">[1]</note>
                        
                        </p></div></div> 
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                                                          2Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
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                        nicht das Gefühl hatte, die Stücke gut
                         zu beherrschen, vorzog zum ersten Mal
                         lieber weniger zu spielen, als mich u. sich
                         der Gefahr auszusetzen. Nun, geschadet
                         hat es nicht, im Gegentheil, Kalbeck
                         besprach auch das winzige Ereigniss
                         sehr günstig,
                                                                Eine Konzertkritik – ohne Erwähnung von Werken Schenkers – erschien drei Tage später im Neuen Wiener Journal (N. N. 1898c).
                        
                        u. s. w. 
                    Indessen sah ich ein, wie Recht Sie hatten, als
                         Sie mir riethen, mit der Phantasie zuerst
                         hervorzutreten, als einem grösseren Werk.
                         Nur eines tröstete mich, dass ich mir sagte,
                         gegen den Zufall gäbe es keinen Einwand,
                         u. ein solcher Zufall war ja d’Alb. Concert
                         für meine Sache. 
                    Heuberger u. die N. freie Presse besprachen
                         d’Albert’s Concert überhaupt gar nicht,
                         weil in der Oper eine Gastgabe der Frau
                         Lili Lehmann zugleich stattfand.
                                                                Siehe hierzu die Konzertankündigung in der Neuen Wiener Journal vom Donnertag, den 20. Januar 1898 (N. N. 1898c, S. 7).
                        
                        Im
                         Übrigen können Sie ja errathen, was
                         ich über die Zeitungsschmiererei für
                        
                         
                                                         
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><div type="split" xml:id="letter"><p type="split">
                        nicht das Gefühl hatte, die Stücke gut
                        <lb/>zu beherrschen, <choice><orig>vorzog</orig><reg>vorzog,</reg></choice> zum ersten Mal
                        <lb/>lieber weniger zu spielen, als mich <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> sich
                        <lb/>der Gefahr auszusetzen. Nun, geschadet
                        <lb/>hat es nicht, im <choice><orig>Gegentheil</orig><reg>Gegenteil</reg></choice>, <persName key="E0300295">Kalbeck</persName>
                        <lb/>besprach auch das winzige <choice><orig>Ereigniss</orig><reg>Ereignis</reg></choice>
                        <lb/>sehr günstig, 
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">Eine Konzertkritik – ohne Erwähnung von Werken <persName key="E0300024">Schenkers</persName> – erschien <date when-iso="1898-01-26">drei Tage später</date> im <orgName key="E0600125">Neuen Wiener Journal</orgName> (<bibl><ref target="#E0800131"/></bibl>).</note>
                        
                        <choice><orig>u. s. w.</orig><reg>usw.</reg></choice></p>
                    <p>Indessen sah ich ein, wie Recht Sie hatten, als
                        <lb/>Sie mir <choice><orig>riethen</orig><reg>rieten</reg></choice>, mit der <title key="E0400252">Phantasie</title> zuerst
                        <lb/>hervorzutreten, als einem <choice><orig>grösseren</orig><reg>größeren</reg></choice> Werk.
                        <lb/>Nur eines tröstete mich, dass ich mir sagte,
                        <lb/>gegen den Zufall gäbe es keinen Einwand,
                        <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> ein solcher Zufall war ja <persName key="E0300143"><choice><abbr>d’Alb.</abbr><expan>d’Alberts</expan></choice></persName> <choice><orig>Concert</orig><reg>Konzert</reg></choice>
                        <lb/>für meine Sache.</p>
                    <p type="pre-split"><persName key="E0300224">Heuberger</persName> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> die <orgName key="E0600035"><choice><abbr>N.</abbr><expan>Neue</expan></choice> <choice><orig>freie</orig><reg>Freie</reg></choice> Presse</orgName> besprachen
                        <lb/><persName key="E0300143">d’Albert</persName><orig>’</orig>s <choice><orig>Concert</orig><reg>Konzert</reg></choice> überhaupt gar nicht,
                        <lb/>weil in der <placeName key="E0500402">Oper</placeName> eine Gastgabe der Frau
                        <lb/><persName key="E0300296"><choice><orig>Lili</orig><reg>Lilli</reg></choice> Lehmann</persName> zugleich stattfand. 
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">Siehe hierzu die Konzertankündigung in der <orgName key="E0600125">Neuen Wiener Journal</orgName> vom Donnertag, den <date when-iso="1898-01-20">20. Januar 1898</date> (<bibl><ref target="#E0800131"/>, S. 7</bibl>).</note>
                        
                        Im
                        <lb/>Übrigen können Sie ja <choice><orig>errathen</orig><reg>erraten</reg></choice>, was
                        <lb/>ich über die Zeitungsschmiererei für
                        
                        </p></div></div> 
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                                                          3Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
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                        das grosse Publikum beiläufig denke.
                         Wenn ich also Kalbeck, Heuberger genan̅t
                         habe, will ich blos die unvermeidliche Folge
                         eines öffentlichen Schrittes erwähnt haben,
                         mehr nichts. 
                    Und nun, da Sie die „Phantasie“ besitzen,
                         frage ich Sie, wie es mit der Verwendung
                         bei Br. & H., oder anderswo zu stehen
                         hat? Wollen u. kön̅en Sie eintreten,
                         mündlich oder schriftlich, mir zu Händen
                         oder in anderer Form? Ich fragte d’Albert,
                         der mir eine sehr warme, wirklich sehr
                         warme Empfehlung für Br. & H.
                                                                Die Empfehlung d’Alberts ist offenbar nicht überliefert, wird aber im Brief Breitkopf & Härtels an Schenker vom 9.11.1897 erwähnt (vgl. Kommentierung des Briefes von Schenker an Busoni von September 1897).
                        
                        sandte, ob
                         er die Empfehlung, die generell für alle
                         Werke von mir galt, erneuern wolle;
                         ich durfte ihn ja nicht verletzen, trotzdem er
                         weiss, dass Sie sich der Phantasie an- nehmen in jeder Hinsicht, er war auch
                         klug u. liebenswürdig genug, mir zu sagen,[2]
                        
                         
                                                         
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><div type="split" xml:id="letter"><p type="split">
                        das <choice><orig>grosse</orig><reg>große</reg></choice> Publikum beiläufig denke.
                        <lb/>Wenn ich also <persName key="E0300295">Kalbeck</persName>, <persName key="E0300224">Heuberger</persName> gena<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice>t
                        <lb/>habe, will ich <choice><orig>blos</orig><reg>bloß</reg></choice> die unvermeidliche Folge
                        <lb/>eines öffentlichen Schrittes erwähnt haben,
                        <lb/>mehr <choice><orig>nichts</orig><reg>nicht</reg></choice>.</p>
                    <p type="pre-split">Und nun, da Sie die <title key="E0400252" rend="dq-du">Phantasie</title> besitzen,
                        <lb/>frage ich Sie, wie es mit der Verwendung
                        <lb/>bei <orgName key="E0600002"><choice><abbr>Br.</abbr><expan>Breitkopf</expan></choice> & <choice><abbr>H.</abbr><expan>Härtel</expan></choice></orgName><orig>,</orig> oder anderswo zu stehen
                        <lb/>hat<choice><orig>?</orig><reg>.</reg></choice> <hi rend="underline">Wollen</hi> <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> <hi rend="underline">kö<choice><abbr>n̅</abbr><expan>nn</expan></choice>en</hi> Sie eintreten,
                        <lb/>mündlich oder schriftlich, mir zu Händen
                        <lb/>oder in anderer Form? Ich fragte <persName key="E0300143">d’Albert</persName>,
                        <lb/>der mir eine sehr warme, wirklich sehr
                        <lb/>warme Empfehlung für <orgName key="E0600002"><choice><abbr>Br.</abbr><expan>Breitkopf</expan></choice> & <choice><abbr>H.</abbr><expan>Härtel</expan></choice></orgName>
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">Die Empfehlung <persName key="E0300143">d’Alberts</persName> ist offenbar nicht überliefert, wird aber im Brief <orgName key="E0600002">Breitkopf & Härtels</orgName> an <persName key="E0300024">Schenker</persName> vom <date when-iso="1897-11-09">9.11.1897</date> erwähnt (vgl. Kommentierung des <ref target="#D0100063">Briefes von <persName key="E0300024">Schenker</persName> an <persName key="E0300017">Busoni</persName> von <date when-iso="1897-09">September 1897</date></ref>).</note>
                        
                        sandte, ob
                        <lb/>er die Empfehlung, die generell für alle
                        <lb/>Werke von mir galt, erneuern wolle;
                        <lb/>ich durfte <add place="above">ihn</add> ja nicht verletzen, trotzdem er
                        <lb/><choice><orig>weiss</orig><reg>weiß</reg></choice>, dass Sie sich der <title key="E0400252">Phantasie</title> an
                        <lb break="no"/>nehmen in jeder Hinsicht, er war auch
                        <lb/>klug <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> liebenswürdig genug, mir zu sagen,
                        
                        <note type="foliation" place="bottom-right" resp="#archive">[2]</note>
                        
                        </p></div></div> 
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                                                          4Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
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                        er stehe mir im̅er, unter allen Umständen
                         zur Verfügung.
                                                                Auf welche Aussage d’Alberts sich Schenker hier bezieht, konnte nicht ermittelt werden. Als Beispiel mag eine Zeile aus einem von d’Alberts Briefen an Schenker gelten: „Bitte über mich ganz und gar zu verfügen; was in meinen schwachen Kräften steht, soll geschehen“ (Brief d’Alberts an Schenker vom 5. April 1896, zit. nach Federhofer 1985, S. 60).
                        
                        Von Ihnen hängt es also
                         nun ab, was ich zu thun habe: ich denke,
                         Sie brauchen d’Alb. Mithilfe nicht, u.
                         es genügt, wenn ich gegenüber dem Verleger
                         mit Ihrem schriftlichen Versprechen (vielleicht
                         so?), dass sSie das Stück spielen wollen,
                         heute oder morgen, in 2 oder 5 Jahren, mich
                         ausweisen kann. Wenn Sie ein bischen
                         Zeit finden, inmitten der Saison, so
                         haben Sie die Güte, mich zu instruiren!
                         Ich bin gerne bereit, auch nach Berlin
                         zu kom̅en (für ein paar Tage nur, aus
                         Gründen des sogen. Geldes), wenn Sie
                         es für nöthig oder gut finden, zu eigenen
                         oder Verleger-Zwecken. Kurz, wie im̅er
                         bleibe ich Ihr ergebener, Ihre Wünsche
                             u. Anregungen empfangender Geselle
                             u. Freund 
                    
                    
                                                            
                    
                    
                                                                Herzlichste, ergebenste Grusse
                         an Ihre Frau Gemalin. 
                     
                
                
                
                    
                
                
             
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                                                                <div xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="split"><div type="split" xml:id="letter"><p type="split">
                        er stehe mir i<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er, unter allen Umständen
                        <lb/>zur Verfügung. 
                        
                        <note type="commentary" resp="#E0300317">Auf welche Aussage <persName key="E0300143">d’Alberts</persName> sich <persName key="E0300024">Schenker</persName> hier bezieht, konnte nicht ermittelt werden. Als Beispiel mag eine Zeile aus einem von <persName key="E0300143">d’Alberts</persName> Briefen an <persName key="E0300024">Schenker</persName> gelten: <q>Bitte über mich ganz und gar zu verfügen; was in meinen schwachen Kräften steht, soll geschehen</q> (<bibl>Brief <persName key="E0300143">d’Alberts</persName> an <persName key="E0300024">Schenker</persName> vom <date when-iso="1896-04-05">5. April 1896</date>, zit. nach <ref target="#E0800079"/>, S. 60</bibl>).</note>
                        
                        Von Ihnen hängt es also
                        <lb/>nun ab, was ich zu <choice><orig>thun</orig><reg>tun</reg></choice> habe: <choice><orig>ich</orig><reg>Ich</reg></choice> denke,
                        <lb/>Sie brauchen <persName key="E0300143"><choice><abbr>d’Alb.</abbr><expan>d’Alberts</expan></choice></persName> Mithilfe nicht, <choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice>
                        <lb/>es genügt, wenn ich gegenüber dem Verleger
                        <lb/>mit Ihrem schriftlichen Versprechen (vielleicht
                        <lb/>so?), dass <subst><del rend="overwritten">s</del><add place="across">S</add></subst>ie das Stück spielen wollen,
                        <lb/>heute oder morgen, in <choice><orig>2 oder 5</orig><reg>zwei oder fünf</reg></choice> Jahren, mich
                        <lb/>ausweisen kann. Wenn Sie ein <choice><orig>bischen</orig><reg>bisschen</reg></choice>
                        <lb/>Zeit finden, inmitten der Saison, so
                        <lb/>haben Sie die Güte, mich zu <choice><orig>instruiren</orig><reg>instruieren</reg></choice>!
                        <lb/>Ich bin gerne bereit, auch nach <placeName key="E0500029">Berlin</placeName>
                        <lb/>zu ko<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>en (für ein paar <hi rend="underline">Tage</hi> nur, aus
                        <lb/>Gründen des <choice><abbr>sogen.</abbr><expan>sogenannten</expan></choice> Geldes), wenn Sie
                        <lb/>es für <choice><abbr>nöthig</abbr><expan>nötig</expan></choice> oder gut finden, zu eigenen
                        <lb/>oder Verleger-Zwecken. Kurz, wie i<choice><abbr>m̅</abbr><expan>mm</expan></choice>er
                        <lb/>bleibe <add place="above">ich</add> <seg type="closer" subtype="salute">Ihr ergebener, Ihre Wünsche
                            <lb/><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Anregungen empfangender Geselle
                            <lb/><seg rend="indent"><choice><abbr>u.</abbr><expan>und</expan></choice> Freund</seg></seg></p>
                    
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                        <signed rend="align(center)"><persName key="E0300024">H<reg>.</reg> Schenker</persName></signed>
                    </closer>
                    
                    <note type="stamp" place="bottom-right" rend="rotate(-90)" resp="#sbb_st_blue">
                        <stamp>Nachlaß Busoni</stamp>
                    </note>
                    
                    <postscript xml:id="PostScript_01" rend="bottom-left"><p>Herzlichste, ergebenste Gr<choice><sic>u</sic><corr>ü</corr></choice><choice><orig>ss</orig><reg>ß</reg></choice>e
                        <lb/><seg rend="indent">an Ihre <rs key="E0300059">Frau <choice><orig>Gemalin</orig><reg>Gemahlin</reg></choice></rs>.</seg></p>
                    </postscript>
                </div>
                
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            </div> 
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                                                          5Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
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                                    Wi[en] […]
                                                                     Papier fehlt.                   
            
                                    a […]
                                                                     Papier fehlt.                   
            
                                    15[…]
                                                                     Papier fehlt.                   
            
                                    10-11 V
                                
                              
                                                             
                                                            
                                Herrn
                                Ferr. B. Busoni
                                Komponist
                                Berlin, W.
                                Tauenzienstr. 1̇0
                             
                                                         
                                                     | 
                                                    
                                                            
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="stamp" place="top-right" resp="#post">
                                <stamp xml:id="post_abs" rend="round border align(center)">
                                    <placeName key="E0500002" rend="majuscule">Wi<supplied reason="paper-missing">en</supplied></placeName> <gap reason="paper-missing"/>
                                    <lb/>a <gap reason="paper-missing"/>
                                    <lb/><date>15<gap reason="paper-missing"/></date>
                                    <lb/>10-11 V
                                </stamp>
                            </note>
                                                                <address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" rend="align(center)">
                                <addrLine rend="top-left">Herrn</addrLine>
                                <addrLine rend="indent"><persName key="E0300017"><choice><orig>Ferr.</orig><reg>Ferruccio</reg></choice> <choice><abbr>B.</abbr><expan>Benvenuto</expan></choice> Busoni</persName></addrLine>
                                <addrLine rend="indent">Komponist</addrLine>
                                <addrLine><placeName key="E0500029">Berlin</placeName>, W.</addrLine>
                                <addrLine><placeName key="E0500359"><choice><sic>Tauenzienstr</sic><corr>Tauentzienstr</corr></choice>. <choice><orig>1̇0</orig><reg>10</reg></choice></placeName></addrLine>
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                                                          6Diplomatische Umschrift 
                                                     | 
                                                    
                                                          6XML 
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                                H. Schenker
                                Wien, 
                                    III. 
                                    Richardg.  
                                    1̇1̇.
                             
                                                            
                                Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4419- Beil.Mus.ep. H. Schenker 7 
                                        Nachlaß Busoni B II 
                             o. Marke
                                                            
                                                                
                                B[estellt]
                                     vom
                                     Postam[te] […]
                                                                    2 Zeichen: wenig Tinte.                   
            
                                     16[.2.][…]
                                                                    wenig Tinte.                   
            
                                     7¾-
                                                                    Transkription unsicher:
                    wenig Tinte.
                8½V
                                
                             
                                                             
                                15/2/1898
                             
                                                     | 
                                                    
                                                            
                                                                <address xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
                                <addrLine><persName key="E0300024"><choice><abbr>H.</abbr><expan>Heinrich</expan></choice> Schenker</persName></addrLine>
                                <addrLine><placeName key="E0500002">Wien</placeName>, 
                                    <placeName key="E0500379">III</placeName>. 
                                    <placeName key="E0500380"><choice><abbr>Richardg.</abbr><expan>Richardgasse</expan></choice> </placeName> 
                                    <choice><orig>1̇1̇</orig><reg>11</reg></choice>.</addrLine>
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                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="shelfmark" resp="#arch_black_2" place="left">
                                <subst><add place="right">Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4419-<lb/>Beil.</add><del rend="strikethrough"><handShift new="#arch_black_1"/>Mus.ep. H. Schenker 7 
                                        <stamp resp="#sbb_st_blue">Nachlaß Busoni <handShift new="#arch_red"/>B II</stamp></del></subst>
                            </note>
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="annotation" resp="#arch_black_1" rend="align(center) small">o. Marke</note>
                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="stamp" place="right" resp="#post_2" rend="rotate(45)">
                                <stamp xml:id="post_rec" rend="round border align(center)">B<supplied reason="low-ink" cert="high">estellt</supplied>
                                    <lb/>vom
                                    <lb/>Postam<supplied reason="low-ink">te</supplied> <gap reason="low-ink" unit="char" extent="2" cert="high"/>
                                    <lb/><date>16<supplied reason="low-ink" cert="high">.2.</supplied><gap reason="low-ink"/></date>
                                    <lb/><unclear cert="high" reason="low-ink">7¾-</unclear>8½V
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                                                                <note xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" type="annotation" place="bottom-center" resp="#unknown_hand" rend="large" xml:id="arch_date">
                                <date when-iso="1898-02-15">15/2/1898</date>
                            </note>
                                                             |