Jella Oppenheimer an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wien · 2. April 1924

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Mus.ep. J. Oppenheimer 28 (Busoni-Nachl. B II)
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3459
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den 2.4.1924

Lieber, teuerer Freund,

Mit tiefer Betrübnis entnehme ich
Ihrer lieben Karte, dass Sie so lange
Zimmerarrest hatten, Busoni beklagte in seiner vorangegangenen Postkarte vom 29. März 1924, dass er zweieinhalb Monate nicht außer Haus gehen durfte. Busonis Zustand verschlechtert sich in den kommenden Wochen zunehmend, er verstirbt am 27. Juli 1924 an einer Sepsis (Stuckenschmidt 1967, S. 52f). ich weiss wie
die vier Mauern lasten!

Wenn es nur wahr würde, dass wir
uns im Süden treffen, es würde mich
beglücken, Ich wollte schon längst
aufbrechen, aber immer wieder kommen
Hindernisse, teils durch mein Befinden,
teils durch allerlei unerwünschte An⸗
gelegenheiten. Bereits in ihrem Brief vom 26.Januar 1924 plante Oppenheimer ihre Reise nach Italien, zunächst war diese für Ende Februar oder März angedacht. In ihrem Brief vom 2. März 1924 hoffte sie Ende März reisen zu können und äußerte den Wunsch, Busoni in Italien antreffen zu können. Nun hoffe ich nächste

den 2.4.1924

Lieber, teuerer Freund,

Mit tiefer Betrübnis entnehme ich Ihrer lieben Karte, dass Sie so lange Zimmerarrest hatten, Busoni beklagte in seiner vorangegangenen Postkarte vom 29. März 1924, dass er zweieinhalb Monate nicht außer Haus gehen durfte. Busonis Zustand verschlechtert sich in den kommenden Wochen zunehmend, er verstirbt am 27. Juli 1924 an einer Sepsis (Stuckenschmidt 1967, S. 52f). ich weiß, wie die vier Mauern lasten!

Wenn es nur wahr würde, dass wir uns im Süden treffen, es würde mich beglücken, Ich wollte schon längst aufbrechen, aber immer wieder kommen Hindernisse, teils durch mein Befinden, teils durch allerlei unerwünschte Angelegenheiten. Bereits in ihrem Brief vom 26.Januar 1924 plante Oppenheimer ihre Reise nach Italien, zunächst war diese für Ende Februar oder März angedacht. In ihrem Brief vom 2. März 1924 hoffte sie Ende März reisen zu können und äußerte den Wunsch, Busoni in Italien antreffen zu können. Nun hoffe ich nächste Woche fortzufahren und mit kurzer Unterbrechung in Florenz, nach Rom zu reisen. Mein Wunsch ist circa 4 Wochen dort zu bleiben, und so sehr es mich verlockt noch viel anderes zu sehen (ich kenne weder Assisi noch Perugia usw.) ist es richtiger jetzt davon abzusehen. Zeit und Kraft sind knapp gemessen und da ist es besser in Rom zu bleiben und sich nicht zu zersplittern. Weiss ich Sie aber an einem anderen Ort – wo es auch sei in Italien – so komme ich gewiss, ehe ich heimkehre.

Zunächst erbitte ich Ihre Nachrichten hierher, es wird alles nachgeschickt und ich mache Mitteilung, sobald ich weiß wo ich in Rom unterkomme.

Die künstlerische Gemeinschaft Hofm. und Dr. Welles ist gewiss ein falsches Gerücht, Oppenheimer bezieht sich hier auf Busonis vorangegangene Postkarte vom 29. März 1924, in der er eine ihm zugetragene Zusammenarbeit zwischen Hofmannsthal und Wellesz bedauerte, da ihm Hofmannsthal zuvor „eine solche Gunst verweigerte“. ich weiß davon nichts und halte es für ausgeschlossen. Die Oper Alkestis von Egon Wellesz, die am 20. März 1924 im Alten Nationaltheater Mannheim uraufgeführt wurde, beruht auf einem früheren gleichnamigen Drama von Hugo von Hofmannsthal, dass dieser für Wellesz Oper zu Teilen umdichtete. Aufgrund der zeitlichen Nähe der Uraufführung zu Busonis Karte vom 29. März 1924 ist davon auszugehen, dass Busoni im Kontext dieser Oper von der Zusammenarbeit erfahren hat. Auch das Libretto für Achilles auf Skyros wurde 1921 anonym von Hofmannsthal verfasst und 1925 von Wellesz vertont. Dr. W. Oper ist, wie ich gehört, von wenig Interesse Gemeint ist vermutlich die Oper Alkestis von Egon Wellesz, die am 20. März 1924 im Alten Nationaltheater Mannheim uraufgeführt wurde. Möglicherweise bezieht sich Oppenheimer auch auf Die Prinzessin Girnara von Wellesz, deren Uraufführung am 14. Mai 1921 stattfand. so wie all sein Schaffen. Ich kenne ihn kaum, aber seine Persönlichkeit lässt mich nicht glauben, dass er wirklich Künstler ist. Freund Hofmannsthal Die auf dem Faksimile abgeschnittenen Buchstaben „hal“ finden sich auf dem Faksimile von Textseite 1 am linken Rand. hat mit so manchen schweren Hemmungen zu ringen, sein Leben ist nicht einfach, nicht leicht; mündlich mehr davon. Mit Ihnen verbunden zu schaffen hätte ihn bestimmt sehr gelockt und wäre ihm von grossem Wert gewesen, damals stand wirklich sein Wort an Strauss dazwischen, er verehrt Sie, teuerer Freund, das steht fest und wenn er entsagt hat war es gewiss durch sein Wort an Strauss, mit dem er wie ich glaube (ich bin nicht eingeweiht) wieder gemeinsam am Werk ist; Wie aus einem Brief Hofmannsthals an Strauss vom 14. Februar 1924 hervorgeht, arbeitete Hofmannsthal im Februar 1924 an der Vollendung das Librettos zu Strauss’ Oper Die ägyptische Helena (Strauss/Hofmannsthal 1990, S. 513). ob es für ihn nicht besser anders gewesen wäre, ist eine zweite Frage! Das alles nur streng vertraulich, verehrter Freund.

All mein Wünschen und Sorgen ist mit Ihnen, möge uns endlich Sonne und volle Erholung kommen!

Immer Ihre getreue

Jella Oppenheimer

Frau Gerda viel Liebes!

                                                                
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Woche fort zu fahren und mit kurzer
Unterbrechung in Florenz, nach Rom
zu reisen. Mein Wunsch ist circa
4 Wochen dort zu bleiben und so
sehr es mich verlockt noch viel anderes
zu sehen (ich kenne weder Assisi noch
Perugia. u. s. w) ist es richtiger jetzt
davon abzusehen. Zeit und Kraft sind
knapp gemessen und da ist es besser
in Rom zu bleiben und sich nicht Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

                                                                
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[2] zu zersplittern. Weiss ich Sie aber
an einem anderen Ort – wo es auch
sei in Italien – so komme ich gewiss,
ehe ich heimkehre.

Zunächst erbitte ich Ihre Nachrichten
hierher, es wird alles nachgeschickt
und ich g mache Mitteilung, sobald
ich weiss wo ich in Rom unterkomme.

Die künstlerische Gemeinschaft Hofm.
und Dr: Welles ist gewiss ein falsches
Gerücht, Oppenheimer bezieht sich hier auf Busonis vorangegangene Postkarte vom 29. März 1924, in der er eine ihm zugetragene Zusammenarbeit zwischen Hofmannsthal und Wellesz bedauerte, da ihm Hofmannsthal zuvor „eine solche Gunst verweigerte“. ich weiss davon nichts

Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

                                                                
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Dr: W. Oper ist, wie ich gehört, von wenig
Interesse Gemeint ist vermutlich die Oper Alkestis von Egon Wellesz, die am 20. März 1924 im Alten Nationaltheater Mannheim uraufgeführt wurde. Möglicherweise bezieht sich Oppenheimer auch auf Die Prinzessin Girnara von Wellesz, deren Uraufführung am 14. Mai 1921 stattfand. so wie all sein Schaffen. Ich
kenne ihn kaum, aber seine Persönlich⸗
keit lässt mich nicht glauben, dass
er wirklich Künstler ist. Freund Hofmannst[hal] Die auf dem Faksimile abgeschnittenen Buchstaben „hal“ finden sich auf dem Faksimile von Textseite 1 am linken Rand.
hat mit so manchen schweren Hem⸗
mungen zu ringen, sein Leben ist nicht
einfach, nicht leicht; mündlich mehr
davon. Mit Ihnen verbunden zu
schaffen hätte ihn bestimmt sehr
gelockt und wäre ihm von grossem
Wert gewesen, damals stand wirklich
sein Wort an Strauss dazwischen, er verehrt
Sie, teuerer Freund, das steht fest und

                                                                
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[3] wenn er entsagt hat war es gewiss
durch sein Wort an Strauss mit dem
er wie ich glaube (ich bin nicht
eingeweiht) wieder gemeinsam am
Werk ist; Wie aus einem Brief Hofmannsthals an Strauss vom 14. Februar 1924 hervorgeht, arbeitete Hofmannsthal im Februar 1924 an der Vollendung das Librettos zu Strauss’ Oper Die ägyptische Helena (Strauss/Hofmannsthal 1990, S. 513). ob es für ihn nicht besser
anders gewesen wäre, ist eine zweite
Frage! Das alles nur streng vertraulich,
verehrter Freund.

All mein Wünschen und Sorgen ist
mit Ihnen, möge uns endlich Sonne
und volle Erholung kommen!

Immer Ihre getreue

Jella Oppenheimer

Frau Gerda viel Liebes!

                                                                
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Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3459 | olim: Mus.ep. J. Oppenheimer 28 |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
2 Bögen, 5 beschriebene Seiten
Kollation
Briefpapier im Querformat (aufgeklappter Bogen); Vorder- und Rückseite in je zwei Spalten beschrieben
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Jella Oppenheimer, Brieftext in blauer Tinte, in lateinischer Schreibschrift
  • Hand des Archivars, der mit Bleistift die Signaturen eingetragen und eine Foliierung vorgenommen hat
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Foliierungen
  • Foliierung durch das Archiv, mit Bleistift oebn rechts auf den Vorderseiten.

Zusammenfassung
Oppenheimer bedauert Busonis Leiden; Berichtet von der sich verzögernden Reise nach Italien, wo sie Busoni gerne treffen würde; verteidigt Hofmannsthals Absage an Busoni, dessen „künstlerische Gemeinschaft“ mit Wellesz sie für unwahrscheinlich hält.
Incipit
Mit tiefer Betrübnis entnehme ich Ihrer lieben Karte

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
30. Oktober 2023: in Korrekturphase (Transkription abgeschlossen, Auszeichnungen codiert, zur Korrekturlesung freigegeben)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition