Heinrich Schenker an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wien · 8. Januar 1900

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Mus.ep. H. Schenker 18
(Busoni-Nachl. B II)
[1]
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4430
1900. 7. Jänner

Verehrtester, bester Freund!

Ich lese soeben die Ankün-
digung Ihrer 3 Concerte in
Berlin, Busoni gab am 23. Januar, 31. Januar sowie 7. Februar Klavierabende in Berlin im Beethoven-Saal (N. N. 1900d). Die erwähnte Ankündigung konnte nicht ermittelt werden. u. da drängt es
mich, Ihnen zu sagen, was
mir neulich Ed. Hanslick
über Sie sagte, als ich mit
einem jungen Freund Schenker selbst nannte später Moriz Violin als zweiten Pianisten (Brief von Schenker an Oswald Jonas vom 21. Dezember 1933). bei ihm
zu Hause meine „Sy. Tänze“
vorspielte. Er sagte
wörtlich: Busoni halte
ich heute für den ersten
Pianisten u. Techniker.“

Somit stim̅t auch der Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin

1900. 7. Jänner

Verehrtester, bester Freund!

Ich lese soeben die Ankündigung Ihrer drei Konzerte in Berlin, Busoni gab am 23. Januar, 31. Januar sowie 7. Februar Klavierabende in Berlin im Beethoven-Saal (N. N. 1900d). Die erwähnte Ankündigung konnte nicht ermittelt werden. und da drängt es mich, Ihnen zu sagen, was mir neulich Eduard Hanslick über Sie sagte, als ich mit einem jungen Freund Schenker selbst nannte später Moriz Violin als zweiten Pianisten (Brief von Schenker an Oswald Jonas vom 21. Dezember 1933). bei ihm zu Hause meine „Syrischen Tänze“ vorspielte. Er sagte wörtlich: Busoni halte ich heute für den ersten Pianisten und Techniker.“

Somit stimmt auch der scheinbar unbeabsichtigte Griff in Hanslicks Aufsatz in der Deutschen Rundschau Berlin, Rodenberg-Paetel (Seite 120!), worin er Sie an erster Stelle vor d’Albert nannte. Hanslick nennt in „Ein Vierteljahrhundert Musik“ u. a. die bedeutendsten Pianisten der letzten 25 Jahre. Dort heißt es: „Unter den Klaviervirtuosen die Älteren: Rubinstein, und v. Bülow, Clara Schumann. Die Jüngeren Busoni, Stavenhagen, d’Albert, Emil Sauer […].“ (Hanslick 1900, S. 120 f.). Die List des Alten schob da Stavenhagen zwischen Sie und d’Albert ein, um von der Absicht den Leser abzulenken!

Sollte Sie das alles nicht interessieren, so verzeihen Sie, dass ich’s Ihnen schrieb.

Denken Sie, morgen hätte ich selbst im Bösendorfer-Saal spielen sollen, und zwar vierhändig mit einem tüchtigen Partner. Das Konzert war für den 9. Januar angesetzt (N. N. 1900b). Dieser Umstand spricht dafür, dass der Brief zwar am 7. Januar begonnen, jedoch erst am 8. abgeschlossen und verschickt wurde (vgl. hierzu auch den Poststempel). Der private Erfolg der „Tänze“ rief mich förmlich aufs Podium.

Sie gefallen allgemein, besonders wenn ich und mein Freund sie spielen. Das Konzert ist verschoben, weil der Sänger unwohl geworden; so spiele ich die Sachen nächstens. Das Konzert war wegen Heiserkeit des Sängers Eduard Gärtner zunächst ohne konkretes Datum verschoben worden (N. N. 1900c), wurde schließlich jedoch am 26. Januar nachgeholt (Bent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 34). Tausend Grüße an Sie und Ihre hochgeschätzte Frau Gemahlin, in Eile vor dem Konzert Melba Das Wiener Debüt der berühmten australischen Sopranistin Nellie Melba fand am 8. Januar im Wiener Musikverein statt (N. N. 1900).

Ihr treu ergebener

Dr. H. Schenker

Rosenthal Schenker war mit Moriz Rosenthal bereits seit 1894 bekannt und befreundet (Federhofer 1985, S. 194 ff.). tritt 13. Januar 1900Samstag seit langer Zeit zum ersten Mal wieder hier auf: Rosenthal spielte, von Gutmann vertreten, am 13. Januar 1900 einen Klavierabend im Bösendorfer-Saal (N. N. 1900a). ein bedenkliches Zeichen aber für das Konzert ist es, dass mir Gutmann noch vor zwei Wochen zwei Sitze schicken konnte! Ein entsprechender Brief ist in der Oswald Memorial Collection nicht erhalten.

Sie kommen April, höre ich? Busoni spielte am 18. März im Wiener Musikverein unter Leitung von Gustav Mahler Carl Maria v. Webers Konzertstück f-Moll für Klavier und Orchester sowie ein Kammermusik-Konzert am 21. März im Bösendorfer-Saal (N. N. 1900f). Ein weiteres Konzert im April in Wien geht aus den überlieferten Programmen nicht hervor; jedoch scheint Busoni dennoch, möglicherweise Anfang April, einen Klavierabend in Wien gegeben zu haben (vgl. H. 1900).

Für die Worte Hanslicks steht auch mein Freund ein, der sie mit angehört hat.

                                                                
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2Diplomatische Umschrift
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scheinbar unbeabsichtigte
Griff in Hanslick’s Aufsatz
in der Deutschen Rundschau
Berlin, Rodenberg-Paetel
(Seite 120!), worin er
Sie an erster Stelle
vor d’Albert nan̅te. Hanslick nennt in „Ein Vierteljahrhundert Musik“ u. a. die bedeutendsten Pianisten der letzten 25 Jahre. Dort heißt es: „Unter den Klaviervirtuosen die Älteren: Rubinstein, und v. Bülow, Clara Schumann. Die Jüngeren Busoni, Stavenhagen, d’Albert, Emil Sauer […].“ (Hanslick 1900, S. 120 f.).
Die List des Alten schob
da Stavenhagen zwischen
Sie u. d’Albert ein, um
von der Absicht den Leser
abzulenken!

Sollte Sie das Alles
nicht interessiren, so
verzeihen Sie, dass ich’s
Ihnen schrieb.

                                                                
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3Diplomatische Umschrift
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[2]

Denken Sie, morgen hätte
ich selbst im Bösendorfer-
Saal
spielen sollen, u. zwar
4-händig mit einem tüchtigen
Partner. Das Konzert war für den 9. Januar angesetzt (N. N. 1900b). Dieser Umstand spricht dafür, dass der Brief zwar am 7. Januar begonnen, jedoch erst am 8. abgeschlossen und verschickt wurde (vgl. hierzu auch den Poststempel). Der private Erfolg
der „Tänze“ rief mich
förmlich auf’s Podium.

Sie gefallen allgemein, be-
sonders wenn ich u. mein
Freund
sie spielen. Das
Concert ist verschoben, weil
der Sänger unwohl gewor-
den; so spiele ich die
Sachen nächstens. Das Konzert war wegen Heiserkeit des Sängers Eduard Gärtner zunächst ohne konkretes Datum verschoben worden (N. N. 1900c), wurde schließlich jedoch am 26. Januar nachgeholt (Bent/Bretherton/Drabkin 2014, S. 34).
Tausend Grüsse an Sie
u. Ihre hochg. Frau Gemalin,
in Eile vor dem Concert
Melba Das Wiener Debüt der berühmten australischen Sopranistin Nellie Melba fand am 8. Januar im Wiener Musikverein statt (N. N. 1900).

Ihr treu ergeben[er]

DrH Schenker

                                                                
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4Diplomatische Umschrift
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Rosenthal Schenker war mit Moriz Rosenthal bereits seit 1894 bekannt und befreundet (Federhofer 1985, S. 194 ff.). tritt 13. Januar 1900Samstag
seit langer Zeit zum 1ten Mal
wieder hier auf: Rosenthal spielte, von Gutmann vertreten, am 13. Januar 1900 einen Klavierabend im Bösendorfer-Saal (N. N. 1900a). ein
bedenkliches Zeichen, aber
für das Concert ist es,
dass mir Guttmann
noch vor 2 Wochen 2 Sitze Transkription unsicher: unleserlich. Alternative Lesart:
2 Sitze

schicken kon̅te! Ein entsprechender Brief ist in der Oswald Memorial Collection nicht erhalten.

Sie kom̅en April, höre
ich.? Busoni spielte am 18. März im Wiener Musikverein unter Leitung von Gustav Mahler Carl Maria v. Webers Konzertstück f-Moll für Klavier und Orchester sowie ein Kammermusik-Konzert am 21. März im Bösendorfer-Saal (N. N. 1900f). Ein weiteres Konzert im April in Wien geht aus den überlieferten Programmen nicht hervor; jedoch scheint Busoni dennoch, möglicherweise Anfang April, einen Klavierabend in Wien gegeben zu haben (vgl. H. 1900).

Für die Worte Hanslicks
steht auch mein Freund
ein, der sie mit angehört
hat.

Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin
Nachlaß Busoni
                                                                
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5Diplomatische Umschrift
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Wien 1/1
d 1
8.1.00
9-10 […] 1 Zeichen: wenig Tinte.
Herrn
F. B. Busoni
Komponist
Berlin. W.
Tauenzienstr. 1̇̇0
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6Faksimile
6Diplomatische Umschrift
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DrH Schenker
Wien, III/3 Richardgass.
1̇1̇
Bestellt
vom
Postamte 50
10.1.00
* 7 V […] mindestens 1 Zeichen: wenig Tinte. 8 Transkription unsicher: wenig Tinte. Alternative Lesart:
9
[…] mindestens 1 Zeichen: wenig Tinte. V. *
Mus. ep. H. Schenker 18
Nachlaß Busoni
B II
7.1.1900
(m. 1 Marke)
Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4430-
Beil.
                                                                
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Dokument

doneStatus: zur Freigabe vorgeschlagen XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4430 | olim: Mus.ep. H. Schenker 18 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Brief und Umschlag sind gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 4 beschriebene Seiten
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
  • Bibliotheksstempel (blaue Tinte)
  • Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der eine Datierung mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat.
  • Poststempel (schwarze Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 123456

Zusammenfassung
Schenker übermittelt ein Lob Eduard Hanslicks; berichtet von einer verschobenen Aufführung der Syrischen Tänze; äußert Bedenken bezüglich eine bevorstehenden Konzerts Moriz Rosenthals; besucht ein Konzert von Nellie Melba.
Incipit
Ich lese soeben die Ankündigung Ihrer drei Konzerte in Berlin

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler Theresa Menard Maximilian Furthmüller
bearbeitet von
Stand
29. Dezember 2018: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition