Ferruccio Busoni an Heinrich Schenker arrow_backarrow_forward

Jena · 11. Februar 1900

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Verehrtester.

Gewiss hat mir Ihre
freundl. Mittheilunge
eine große Freude
gemacht; Vermutlich das durch Schenker im letzten Brief übermittelte Lob Busonis durch Eduard Hanslick. eine ebenso
große bereiteten mir
die syrischen (warum
diese Verkappung) Schenker erwog, auch unter Einfluss Busonis (vgl. den Brief vom 3. September 1903), verschiedene Titel für das Werk. Siehe dazu die Kommentierung des Briefes vom 9. September 1903.
Taenze, die ich oft, mit
guten Musikern und
Clavierspielern, Schenker notierte, dass Busoni die Syrischen Tänze zuvor mit Schnabel gespielt hatte (Brief von Schenker an Jonas vom 21. Dezember 1933). und
immer mit Erfolg
durchspielte.

Diese Stücke sind
genial. Ob die hier am linken Rand angebrachte doppelte Anstreichung durch Schenker selbst vorgenommen wurde, konnte nicht geklärt werden. Vgl. u. a. die Briefe vom Juni 1897 und Februar 1898.

Verehrtester.

Gewiss hat mir Ihre freundliche Mitteilung eine große Freude gemacht; Vermutlich das durch Schenker im letzten Brief übermittelte Lob Busonis durch Eduard Hanslick. eine ebenso große bereiteten mir die Syrischen (warum diese Verkappung) Schenker erwog, auch unter Einfluss Busonis (vgl. den Brief vom 3. September 1903), verschiedene Titel für das Werk. Siehe dazu die Kommentierung des Briefes vom 9. September 1903. Tänze, die ich oft, mit guten Musikern und Klavierspielern, Schenker notierte, dass Busoni die Syrischen Tänze zuvor mit Schnabel gespielt hatte (Brief von Schenker an Jonas vom 21. Dezember 1933). und immer mit Erfolg, durchspielte.

Diese Stücke sind genial. Ob die hier am linken Rand angebrachte doppelte Anstreichung durch Schenker selbst vorgenommen wurde, konnte nicht geklärt werden. Vgl. u. a. die Briefe vom Juni 1897 und Februar 1898.

Die großen Aufgaben, die ich mir in letzter Zeit gestellt (sie sind aus den Programmen ersichtlich), 1899 hatte eine intensive Konzerttätigkeit Busoni durch Europa geführt; zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember gab er nachweislich elf Konzerte in England, davon die meisten in London (vgl. Programmbücher des Jahres 1899, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E 1899). Zudem hatte Busoni gerade eine Konzertreihe (23. und 31. Januar sowie 7. Februar 1900) im Beethovensaal abgeschlossen (N. N. 1900d). Vgl. auch die Kommentierung des vorherigen sowie des folgenden Briefes. die Geburt eines Knaben, Am 1. Februar 1900 war in Berlin mit Rafaello Busoni der zweite Sohn Ferruccio und Gerda Busonis zur Welt gekommen. der Verlust meines besten Freundes Nováček durch den Tod, Der Geiger Ottokar Nováček war am 3. Februar 1900 in New York verstorben. Busoni hatte Nováček 1889 in Leipzig kennengelernt; er zählte fortan zu den engsten Vertrauten Busonis (Dent 1933, S. 81 f.) und war dessen häufiger Gast in Berlin (ibid., S. 99). Busoni widmete Nováček die Sonate in e-Moll für Violine und Klavier. das alles beinahe zugleich auf mich niedergeregnet, vielmehr -geblitzt, hat meinen Kopf in arge Verwirrung gebracht. Deshalb die Verspätung.

Haben Sie allerbesten Dank und freundschaftlichsten Gruß.

Ihr Sie hochschätzender

F. Busoni

11.2.1900.
                                                                
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ersichtlich), 1899 hatte eine intensive Konzerttätigkeit Busoni durch Europa geführt; zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember gab er nachweislich elf Konzerte in England, davon die meisten in London (vgl. Programmbücher des Jahres 1899, D-B, Mus.Nachl. F. Busoni E 1899). Zudem hatte Busoni gerade eine Konzertreihe (23. und 31. Januar sowie 7. Februar 1900) im Beethovensaal abgeschlossen (N. N. 1900d). Vgl. auch die Kommentierung des vorherigen sowie des folgenden Briefes. die Geburt
eines Knaben, Am 1. Februar 1900 war in Berlin mit Rafaello Busoni der zweite Sohn Ferruccio und Gerda Busonis zur Welt gekommen. der
Verlust meines
besten Freundes
Nováček durch den
Tod, Der Geiger Ottokar Nováček war am 3. Februar 1900 in New York verstorben. Busoni hatte Nováček 1889 in Leipzig kennengelernt; er zählte fortan zu den engsten Vertrauten Busonis (Dent 1933, S. 81 f.) und war dessen häufiger Gast in Berlin (ibid., S. 99). Busoni widmete Nováček die Sonate in e-Moll für Violine und Klavier. das Alles
beinahe zugleich
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-geregnet, vielmehr
=geblitzt, hat
meinen Kopf in
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gebracht. Deshalb
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Ihr Sie hochschaetzender

F Busoni

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Dokument

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Überlieferung
Vereinigte Staaten von Amerika | Riverside | University of California, Special Collections and Archives | Oswald Jonas memorial collection | Box 9, Folder 27
Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
2 Blatt, 3 beschriebene Seiten
Kollation
Blattzahl und Seitenfolge ohne Autopsie nicht eindeutig bestimmbar.
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift.
  • Unbekannte Hand mit schwarzem Bleistift, evtl. Hand Heinrich Schenkers.

Zusammenfassung
Busoni entschuldigt sich für das Ausbleiben einer Antwort auf die vorangegangenen Briefe Schenkers unter Verweis auf kürzliche Ereignisse; bekundet seine Begeisterung für die Syrischen Tänze.
Incipit
Gewiss hat mir Ihre freundliche Mitteilung eine große Freude gemacht;

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler Theresa Menard Maximilian Furthmüller
bearbeitet von
Stand
29. Dezember 2018: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Federhofer 1985, S. 82