Arnold Schönberg an Ferruccio Busoni arrow_backarrow_forward

Wien · 16. Dezember 1903

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Mus.ep. OrchesterAbend 1903, 29 (Busoni-Nachl. B II)Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3553
Wien 16/12. 1903

Hochverehrter Herr Professor, es ist augenblicklich
eine Anzahl von Bekannten bestrebt mir von
einigen Kunstfreunden den zur Aufführung meiner
symphonischen Dichtung nöthigen Betrag zu ver⸗
schaffen. Da ich nun, Bei Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „mir“. falls daraus etwas wird,
gerne vorbereitet Bei Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „zu unvorbereitet“. wäre, benöthige ich meine
Partitur sehr dringend. Ich möchte auch noch
einige Stellen ein wenig Bei Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fehlt „ein wenig“. retouchieren Bei Weindel 2003 (319): „retouschieren“. und
umarbeiten, muss also Bei Weindel 2003 (319) und Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „aber“. auffür alle Fälle bevor
ich ans Stimmen=Copieren denken kann, die
Partitur durchsehen. Ich bitte Sie daher recht
sehr mir so rasch als irgend möglich das
Manuscript (eingeschrieben – Sie sind wohl so
liebenswürdig) zu übersenden. Falls Sie die
Absicht haben, noch heuer Bei Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „ferner“. irgend etwas dafür
zu thun, so sende ich Ihnen eventuell eine
in längstens 5–6 Tagen angefertigte Abschrift;
oder falls aus Bei Weindel 2003 (319) fälschlich: „mit“. meinen hiesigen Aussichten Bei Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „Absichten“.
nichts wird das Original. Vielleicht kann
ich Ihnen dann auch einen Clavierauszug
davon dazugeben, daen einer meiner Freunde
schon früher zu arbeiten begonnen hat, und[1]

Wien, 16.12.1903

Hochverehrter Herr Professor,

es ist augenblicklich eine Anzahl von Bekannten bestrebt, mir von einigen Kunstfreunden den zur Aufführung meiner symphonischen Dichtung nötigen Betrag zu verschaffen. Da ich nun, falls daraus etwas wird, gerne vorbereitet wäre, benötige ich meine Partitur sehr dringend. Ich möchte auch noch einige Stellen ein wenig retouchieren und umarbeiten, muss also für alle Fälle, bevor ich ans Stimmenkopieren denken kann, die Partitur durchsehen. Ich bitte Sie daher recht sehr, mir so rasch als irgend möglich das Manuskript (eingeschrieben – Sie sind wohl so liebenswürdig) zu übersenden. Falls Sie die Absicht haben, noch heuer irgendetwas dafür zu tun, so sende ich Ihnen eventuell eine in längstens 5–6 Tagen angefertigte Abschrift; oder, falls aus meinen hiesigen Aussichten nichts wird, das Original. Vielleicht kann ich Ihnen dann auch einen Klavierauszug davon dazugeben, den einer meiner Freunde schon früher zu arbeiten begonnen hat und fortzusetzen gedenkt.

Ich schließe also, noch einmal meine Bitte um möglichst rasche Übersendung wiederholend, mit der besten Empfehlung in

                                                                
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fortzusetzen Bei Weindel 2003 (319) fälschlich: „fortzuführen“. gedenkt.

Ich schließe also, noch einmal meine Bitte
um möglichst rasche Uebersendung Weindel 2003 (319): „Übersendung“. wiederholend
mit der besten Empfehlung in

vorzüglicher Weindel 2003 (319) und bei Haimo/Feisst 2016 (221) fälschlich: „vorzüglichster“. Hochachtung

Arnold Schönberg

[Deutsche
Staatsbibliothek
Berlin]
[2]
                                                                
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Dokument

doneStatus: zur Freigabe vorgeschlagen XML Faksimile Download / Zitation

Überlieferung
Deutschland | Berlin | Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz | Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv | Nachlass Ferruccio Busoni | Mus.Nachl. F. Busoni B II, 3553 | olim: Mus.ep. OrchesterAbend 1903, 29 (Busoni-Nachl. B II) |

Nachweis Kalliope

Zustand
Der Brief ist gut erhalten.
Umfang
1 Bogen, 2 beschriebene Seiten
Kollation
Nur die Vorderseiten beschrieben.
Hände/Stempel
  • Hand des Absenders Arnold Schönberg, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift
  • Hand des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat.
  • Bibliotheksstempel (rote Tinte)
Bildquelle
Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz: 1234

Zusammenfassung
Schönberg hat eine Aufführung von Pelleas und Melisande in Aussicht, bittet Busoni um Rücksendung seiner Partitur; bietet erneute Zusendung (ggf. einer Abschrift) an.
Incipit
es ist augenblicklich eine Anzahl von Bekannten

Inhaltlich Verantwortliche
Christian Schaper Ullrich Scheideler
bearbeitet von
Stand
3. Februar 2020: zur Freigabe vorgeschlagen (Auszeichnungen überprüft, korrekturgelesen)
Stellung in diesem Briefwechsel
Vorausgehend Folgend
Benachbart in der Gesamtedition
Frühere Ausgaben
Weindel 2003, S. 319 Haimo/Feisst 2016, S. 221